Ehrenmorde/Verbrechen im Namen der Ehre auch hier
04.12.2010 um 18:59Lest mal bitte den Link, da ist das wirklich sehr gut erklärt und lässt erkennen, dass auch die Täter nur Opfer sind.
Die Drohungen hatten sich über Monate gesteigert. Der 49 Jahre alte Jordanier hatte seiner in Deutschland geborenen Tochter eingeschärft, was alles passieren werde, wenn sie die Beziehung zu ihrem italienischen Freund nicht aufgebe. Monatelang hielt sie dagegen. Dann lockte der Vater die Tochter unter einem Vorwand zu einem Treffen, er rief auch den ältesten Sohn dazu. Der brachte das Beil mit, das die Männer dem 17 Jahre alten Mädchen später zehnmal auf den Kopf schlugen. Die Polizei entdeckte die Tat erst Monate später, durch den Tipp eines anonymen Anrufers.
Bislang ging man in Deutschland von jährlich etwa fünf solcher Taten aus, für die sich der Ausdruck 'Ehrenmord' eingebürgert hat. In einer neuen Studie, die das Bundeskriminalamt (BKA) beim Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Auftrag gegeben hat und die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, ist jetzt von deutlich mehr die Rede. Die Freiburger Kriminologen Dietrich Oberwittler und Julia Kasselt kommen für Deutschland auf zwölf Fälle pro Jahr - Taten, die 'im Kontext patriarchalisch geprägter Familienverbände' verübt werden, um Frauen für ihren Lebenswandel zu bestrafen.
Das Bild, das die Kriminologen zeichnen, geht über die Aufzeichnungen von Polizei und Justiz hinaus, es stellt sich diesen in gewisser Weise auch entgegen. Sie durchsuchten Zeitungsarchive für die Jahre 1996 bis 2005. 125 Fälle fanden sie. Für jeden Fall forderten sie Akten an: Zeugenaussagen, Sachverständigengutachten, Urteile. Bei näherem Hinsehen, so schreiben die Forscher nun, hätten sie entdeckt: Nur in etwas mehr als der Hälfte der Fälle hätten die deutschen Gerichte das verwerfliche 'Tatmotiv Ehre' überhaupt thematisiert. In manchen Urteilen, 'wurde trotz augenscheinlichen Vorliegens eines Ehrmotivs dieses nicht einmal in einem Nebensatz erwähnt.'....
Nymeria schrieb am 04.12.2010:Lest mal bitte den Link, da ist das wirklich sehr gut erklärt und lässt erkennen, dass auch die Täter nur Opfer sind.Ja klar lol
Schalom schrieb am 04.12.2010:Der Druck kommt denke ich in vielen "Ehren"mordefällen vor allem von Aussen durch Freunde, Bekannte und anderen Familienmitgliedern. Bruder, Vater, Mutter, Onkel, die engsten Freunde, die Nachbarn, ect.Leider, viele geben diesem nach, wahrscheinlich aus Angst oder falschem Ehrgefühl, oder was weiß ich. War schon mal lange her, aber darum geht es, dass ein Bruder seine Schwester nicht getötet hatte und beide untertauchen mussten. (Jaja, ich weiß schon was jetzt einige denken werden: "Einzelfall" und "Andere sind nicht so", aber wer weiß vielleicht gibt das doch einigen zu denken, dass auch Frauen das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben.)
Der (meist) Vater oder auch Bruder des späteren Opfers wird dann solange angestachelt bis dieser sich für seine Familien"ehre" verpflichtet fühlt diese zu verteidigen und das ganze Szenario dann mit einer schrecklichen Tat beendet.
Geschwister unter Verdacht /quelle: bild.de (unter bezug auf glaubwürdige quellen)
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Musste sie sterben, weil sie einen Deutschen liebte?