Carl138 schrieb:Ich mein das jetzt allgemein. Es ist überhaupt nichts Falsches daran, zu wissen, dass wenn es mal nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hat, dann Papa-Staat die Existenzsicherung übernimmt, ohne entwürdigend zu sein (denn genau das sind Sanktionen, entwürdigend). Allein das Gefühl zu wissen im Fall der Fälle in Sicherheit zu sein, ist mit nichts zu missen und führt ganz sicher nicht dazu, dass junge Menschen lieber arbeitslos bleiben. Der Drang sich selbst zu verwirklichen, geht mit einer gerechten sozialen Reform ganz sicher nicht flöten, das glaube ich keine Minute.
@Carl138 Als Deine Meinung völlig akzeptabel. Aber wir überlegten hier ja, warum Jungwähler überproportional FDP wählen, was mich sehr freut.
Genau genommen, warum ca 22% der Erstwähler liberal gewählt hatten, was ja immer noch bedeutet, dass 78% das leider nicht getan haben.
Und wenn man davon ausgeht, dass von den Jungwählern mehr als die Hälfte vor Kurzem Abitur gemacht hat und von denen bestimmt 80% jetzt in Studium, ein duales Studium oder eine Ausbildung machen, dann kann ich verstehen, warum für die das Thema Hartz IV Sanktionen weit weg erscheint. Mir erschienen damals auch sämtliche Katastrophen des Lebens weit weg.
Gerade als junger Mensch, der etwas erreichen möchte, erscheint einem ein liberaler Staat, in dem Leistungesträger auch etwas von ihrer Leistung haben, attraktiver, als ein dumpfer Verteilungs- und Zuteilungsstaat.
Außerdem haben die in den letzten Jahren auch viel Freiheit in einem Alter verzichten müssen, in dem Freiheit besonders wichtig ist.
Wie lustig kann ein Abi Streich nach 3G Regeln mit 1,5m Abstand und Masken schon sein?
Und Hartz IV Sanktionen kann man ja auch dadurch vermeiden, dass man dann wirklich zum Termin erscheint. So unzumutbar ist das nicht. Jeder AN muss ja auch jeden Morgen erscheinen. Da brauche ich auch nicht anfangen, von Menschenwürde zu faseln, wenn ich einfach nicht zur Arbeit gehe.