eckhart schrieb:Wozu Bekennerschreiben? Der Tatverdacht fiel sofort auf die Opfer!"Besser" kann es doch nicht laufen.
Terrorgruppen bekennen sich ansonsten eher einmal zu viel, als zu wenig - teils zu Attentaten, die sie gar nicht begangen haben - als das sie unerkannt und gänzlich unbekannt bleiben.
Die Täterschaft zu verheimlichen steht im Widerspruch zu dem grundlegenden Anspruch eine Botschaft zu verbreiten und Angst und Schrecken zu verbreiten.
Vor allem kann man niemand für die eigenen Ideen gewinnen, wenn man sich nicht offenbart und kein Gesicht zeigt.
Dieser Art von Schrecken verübt ansonsten nur die organisierte Kriminalität oder faschistische/totalitäre Regierungen.
Denen ist es auch Recht, wenn anderen ihre Taten zugeschrieben wird.
Daher ist das bei den meisten Terrorakten üblich, sich zu bekennen und auch zu begründen, weshalb diese Opfer gewählt wurden und warum die Gewaltakte gerecht und notwendig sind.
Das haben RAF, Breivik, ISIS, FARC, IRA und ETA gemeinsam.
Selbst beim ermittlungstechnisch ebenfalls ähnlich gezielt vertuschten Wiesenattentat von 1980 gab es einen Bekenneranrufe bei einer Münchner Zeitung. Da hieß es: »Wir sind die Rechten von Bologna.« von einer französisch klingenden Anruferin. Das war eigentlich eindeutig.
Es gab ja paradoxerweise durchaus angebliche Dokumente der Bekennerschaft für die Täterschaft des NSU für die ihm zugeschriebenen Straftaten.
Das waren diese Paulchen-Panther-DVDs. Ist natürlich völlig absurd, dass eine Terrororganisation bei ihrem Ende, bzw eigentlich schon
nach ihrem Ende, Bekennerbriefe schreibt. Sowas kann eigentlich nur Schlapphüten einfallen ( :monster: xD )
Meiner Meinung nach ist es längst nicht klar, bei wie vielen der Morden die beiden Uwes tatsächlich zu Gange waren und wer sie geplant u/o beauftragt hat. In Kassel und Heilbronn spricht fast nichts dafür, dass U+U die Täter waren und vieles dagegen. Bei den vorherigen Taten gibt es bei einige Anzeichen für die Täterschaft.
Aber es ist dennoch nicht klar, wer die Opfer ausgewählt hat und aus welchem Grund.
In München zB der Griechen Boulgarides zB hatte sein Geschäft erst 14 Tage vorher eröffnet. Das kann es keine extrem lange Vor-Planung gegeben haben
Wenn rechtsradikale rassistische Terroristen, Migranten zu Tode ängstigen wollen und erreichen wollen, dass sie - entsprechend ihres Blut&Boden-Denkens - Deutschland verlassen - ist der Modus operandi des NSU eigentlich ungeeignet, um diese weitreichende Beunruhigung zu erzeugen, dazu waren die zeitlichen Abstände viel zu groß, teils 3 Jahre und die Zielgruppe eingeschränkt auf Kleinunternehmer.
Daher meine ich, dass v.a die Kolbstrasse ein originäres NSU-Attentat war, das hatte in der Tat eine rechtsradikale Handschrift. Bei den anderen kann es sein, dass sie Auftragsarbeit leisteten und dass es teils andere Täter waren. Es ist ja nichts ansatzweise beweisen.