@taoIch mache Dir keinen Vorwurf, denn Du und viele andere "Wessis" können und werden es nie verstehen. Ihr seid von Kinderschuhen an voll auf das kapitalistische System trainiert und geimpft. Doch die Wendezeit und danach muss man einfach selber hautnah miterlebt haben, um das ganze Ausmaß und die Machenschaften nur im geringsten zu durchschauen oder überblicken.
Die Westler haben die Ex-DDR'ler gnadenlos verarscht und über den Tisch gezogen ohne Ende. Weil eben der Ostler soviel kapitalistische Gier und hinterlistige Kaltblütigkeit nicht gewohnt war. Man hat es ja so nie beigebracht bekommen. Dies wurde aber eben sofort konsequent schamlos ausgenutzt.
Leute wurden ihrer Grundstücke "beraubt" für Appel und Ei. Mietswohnungen und sonstwas wurden an ihre Uralteigentümer im Westen ohne Kompromisse zurückerstattet.
Und das finden sogar jetzt immer noch manche Wessis witzig. Sie sollten sich schämen.
Desweiteren erinnere ich nur an die Treuhand und Rexrodt. Viele einst immernoch produktionsfähige Betriebe wurden verscherbelt für weniger als im Westen ein Schrotthändler verlangen würde, nämlich 0-1 DM. Mit der Annahme, durch das westliche Know-How bzw. Erfahrung in Sachen kapitalistischer Marktwirtschaft, die Umstellung zu beschleunigen bzw. einfacher und reibungsloser zu gestalten.
Tja und viele Betriebe wurden anschliesend leider kalkuliert kaputtgewirtschaftet, ich erinnere z.B. daran, dass im Osten die modernste Bierbrauerei Deutschlands stand und diese einfach im Interesse der Westbrauereien "abgewickelt" wurde. War ja lästige Konkurrenz. Die übernommenen Betriebe wurden mit 0-Gewinn geführt, bis man sämtliche Imombilien/ Maschinen usw. verkauft und die Kunden an Westbetriebe weitergeführt hat. Dann wurden sie vom (westl.) Mutterkonzern getrennt und durften pleitegehen.
Und die Westindustrie hatte nicht nur Interessen an den Leuten, welche scharenweise abgezogen wurden, sondern auch an dem Absatzmarkt im Osten. Nicht nur die Autoindustrie hat sich eine goldene Nase verdient. Das geht bei den Banken, Immobilienwirtschaft und Versicherungen weiter - ja selbst bis zu den Baustoffherstellern. Wer da behauptet, es fliesse nur Geld in einer Richtung, ist wohl auf einem Auge blind.
Klar die Wirtschaftsstruktur war nicht der kapitalistischen Arbeitsweise angepasst. Dass es so gut wie keine kleinen Betriebe gab und nur nach marktwirtschaftlichem MAßstab "unwirtschaftliche" Großkombinate, daran hat die Ostwirtschaft leider immer noch zu knabbern. Aber selbst diese Kombinate wurden grösstenteils schnell abgewickelt, ohne Übergangsphase. Was übrig blieb waren immer mehr Arbeitslose, welche nun vollends dem Staat auf der Tasche liegen. Doch welcher Kapitalist - ähm Westunternehmer scherte sich darum. Die Politik hat da eindeutig versagt.
Desweiteren wurde im Osten ja bekanntlich ne Menge investiert. Die infrastrukturellen Anbindungen Autobahn, Zug, Binnenhafen, Flugzeug usw. sind komplett neu gebaut worden, oft viel moderner als im Westen. Glasfaser in so gut wie allen Ballungszentren, nix mit altem Kupferkabel wie noch in vielen Westregionen usw. und so fort.
Tja alles wurde vorbereitet und für Investoren geebnet, selbst das Lohnniveau ist noch wesentlich niedriger als im Westen für diesselbe Arbeit. Ist doch merkwürdig, dass nach 15 Jahren zb. in BElrin ein Polizist aus dem Westen und Osten immernoch untesrchiedlich entlohnt werden. Genau dasselbe bei der Bahn. Tja vllt. ist der Osten doch noch inoffizielle Sonderwirtschaftszone. Viele Westangestellte bekommen sogar noch sogenannten "Buschzuschlag" Warum? Hausen wir denn alle im Erdloch oder haben wir dies jemals vor der Wende? Doch die Lebenshaltungskosten und Nebenkosten wie z.b. Wasser, Heizung usw. sind teilweise 2-3 mal so hoch wie in so manchem Westländle.
Und warum investieren denn so wenig Westunternmen im Osten, ausser paar stark subventionierte und steuerlich stark begünstigte Grosskonzerne, wie VW, Posche, BMW, Infineon oder AMD?
Nein man will es doch garnicht. Der Osten als reiner Absatzmarkt betrachtet ist doch viel praktischer und lukrativer. Doch wo keine Kaufkraft ist, wird auch der Mist aus der Westindustrie nicht mehr an den Mann gebracht. Die Untriebe der Nachwende rächen sich eben jetzt. Und nun sollen die Ossis schuld daran sein? Tja da haben sich die Kapitalisten wohl verkalkuliert. Der Osten wird nun von diesen als gscheitertes unternerisches Risiko abgetan.
Tja die sagen sich dann wohl schlechten Tag erwischt, tschüss. Zurück bleibt das Resultat dieser gnadenlosen Abzocke und Ausbeutung.
Mit jammern der Ossis hat das nichts zu tun. Die Wessis jammern doch viel schlimmer, wenns jetzt langsam ans Eingemachte geht, wo die Ossis schon garnicht mehr drüber nachdenken, man ist es ja seit Jahren schon gewohnt und aht inzwischen ganz andere Probleme, nämlich echte Existenznöte. Schau doch nurmal TV und auch die ganzen Streiks im Westen usw. Streiks im Osten für Liohnerhöhung gabs so gut wie nie. Tja bei uns im Osten lief das doch viel stillschweigender ab in den letzten 15 Jahren und mit viel drastischeren Ausmaßen.
Klar
@tao, Du willst es nicht einsehen, von Deinem durch den Marshallplan und sonstigen damaligen Ami-Zuschüssen geförderten Wohlstand und folgendem "Wirtschaftswunder" abzuweichen. Die Russen waren ja selber ausgebombt und ausgeblutet durch Adolf, hatten also nix zu verschenken an die DDR, eher im Gegenteil.
Der Osten ist Dir ja pers. egal ob der jetzt verrecken würde, hauptsache du brauchst keinen Deut abgeben, wie in Deinen etwas zynischen Beitrag das es doch besser und richtiger wäre für uns alle, wieder als 2-Staatenlösung. Es ist aber nun inzwischen wie ich schon schrieb viiieeeelll zu spät.
Kohl versprach damals blühende Landschaften, er hat sein Versprechen gehalten!
Es ist nämlich ne Menge Gras drübergewachsen, über die inzwischen verfallenen Betriebsruinen.
Sag mir, wo die blühenden Landschaften sind
Wo sind sie gebliieben
Über Brachen weht der Wind
Sprengten alles fort geschwind
Wann wird man je verstehn
Wann wird man je verstehn
Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.