Die Methoden zur Identifizierung Bin LadensDie USA haben den Leichnam des Al-Qaida-Chefs zu 99,9 Prozent sicher identifiziert. Bei diesem Prozess kam nicht nur eine DNA-Analyse zur Anwendung.
Nach dem Feuergefecht, bei dem bin Laden getötet wurde, hätten die USA «mehrere Methoden» angewendet, um seine Leiche zu identifizieren, sagte ein hochrangiger Pentagon-Mitarbeiter gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Nähere Details über diese Methoden wollte der Gewährsmann, der nach eigenen Angaben ein Foto des Toten gesehen hatte, nicht nennen.
Zwei Vertreter der Regierung von US-Präsident Barack Obama bestätigten aber, dass eine DNA-Probe die Identität bin Ladens festgestellt habe. Diese sei zu 99,9 Prozent sicher.
Es wird angenommen, dass die USA seit dem 11. September 2001 DNA-Proben von mehreren Mitgliedern der bin-Laden-Familie gesammelt haben und diese zum Abgleich verwenden könnten. Unklar ist, ob die USA auch bin Ladens Fingerabdrücke archiviert hatten, um ihn vor Ort zu identifizieren.
Gesichtserkennung als weiterer Schlüssel
Nach Angaben von US-Behörden wurde ausserdem Technologie zur Gesichtserkennung verwendet, bei der Besonderheiten im Gesicht einer Person aufgezeichnet werden. Wie die Spezialeinheiten, die bin Ladens Anwesen gestürmt hatten, diesen Vergleich genau durchgeführt haben, wurde nicht bekannt gegeben.
Die Leiche wurde ausserdem fotografiert, bevor sie auf See bestattet wurde, die US-Regierung hat bisher aber noch keine Entscheidung bekannt darüber gegeben, ob Fotos veröffentlicht werden sollten oder nicht. Eine positive Identifizierung bin Ladens ist angesichts seiner symbolischen Bedeutung als Führer des Terrornetzwerks al-Qaida für die USA von höchster Bedeutung.
Verschwörungstheorien beseitigenDie USA haben mit solchen Identifizierungen, die unter anderem Verschwörungstheorien unter Anhängern des Getöteten verhindern sollen, bereits Erfahrung. Als der irakische Al-Qaida-Führer Abu Mussab al Sarkawi 2006 durch einen US-Luftangriff getötet wurde, führte das FBI DNA-Tests und eine Autopsie durch, um ihn einwandfrei zu identifizieren. Nachdem Odai und Kusai, die Söhne Saddam Husseins, 2003 in einem Feuergefecht getötet worden waren, veröffentlichten die US-Streitkräfte als Beweis drastische Bilder der beiden Toten.
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