@Fedaykin Du darfst eine Sache nicht vergessen.In Bezug auf Europa und auf Deutschland nicht.Geschichtsschreibung beginnt nicht erst mit dem Zweiten Weltkrieg.Auch, wenn die Kapitulation der Wehrmacht gelegentlich als "Stunde Null" bezeichnet wird geht Geschichte weiter zurück.
Und du darfst eins mal überhaupt nicht vergessen.Rechtslastigkeit, Nationalismus und Militarismus ist eine deutsche Tradition vor dem Zweiten Weltkrieg gewesen.Nur, weil du Deutsche heute siehst die sich international zurück halten und trotz ihrer starken Wirtschaft nicht groß "aufmucken" und sich offiziell eine vehemente politische Korrektheit auferlegt haben darfst du niemals von einer Natürlichkeit in der Frage ausgehen.
Deutsche haben im Grunde Macht/überproportionalen Nationalismus und Rechtslastigkeit nur verlernt,vergessen oder verdrängt, manchmal keimt es noch ein bisschen auf wie mit unterschwelligem Rassismus und sowas, Bundeskanzleramt in Berlin, diesmal sehr viel größer und angeberischer als der schlichte zurück haltende Betonbunker in Bonn.
Im Rest Europas ist es ähnlich.
Ich glaub du hast mehrmals schon in diesem Thread diesen Aspekt heruntergespielt.Spiel das nicht herunter und forder den Teufel nicht heraus, dass die Europäer und speziell die Deutschen zu alter Machtpolitik, Nationalismus und Rechtslastigkeit zurück finden.
Ein Europa, dass die Kooperation sucht und sich militärisch eher zurück hält ist ein gutes Europa, auch wenn damit manchmal negative Nebeneffekte einhergehen.
Europa und Deutschland wurde der Frieden aufgezwungen.Aus der Situation heraus haben sich die Staaten in der Nachkriegszeit verständigt, dass man das Kapitel der sogenannten Machtpolitik hinter sich lässt und zusammen arbeitet.Und da man zusammen gearbeitet hat ist natürlich ein riesiger Brocken an Bedrohung weg gefallen und das macht auch den deutlichen Unterschied zu den USA heute aus.Die Amerikaner sehen eben noch viele Bedrohungen, während die Europäer sich auf ihrer "Insel des Friedens" einigeln.
Frankreich und England sind speziell.Aber da sieht man halt die Grenzen einer militärischen und sonstigen Kooperation, wenn es um Fragen der nationalen Kultur, Geschichte und Selbstwahrnehmung geht.
Konnat schrieb:Das ist so nicht ganz richtig.Nach dem zweiten Weltkrieg waren sowohl Frankreich als auch England keine Weltmächte mehr. Während der Sues Krise wurden sie von Russland zurückgepfiffen. Man konnte es auf eine Konfrontation nicht anlegen. So war es völlig klar,dass zur Zeit DRS Kalten Krieges ohne Amerika als Weltmacht keine Abenteuer mehr möglich waren.Das hatte nichts mit Uneinigkeit zu tun.
