Bin Laden: Pakistan gibt Fehler zu - und drohtAlso doch: Drei Tage nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden durch eine US-Spezialeinheit hat die pakistanische Armee «Versäumnisse» bei den Geheimdiensterkenntnissen zum Aufenthaltsort Bin Ladens eingeräumt. Gleichzeitig drohte der Aussenminister den USA, sollten sie noch einmal eine solche Aktion ohne Einbezug Pakistans durchführen.
Was den Aufenthaltsort Bin Ladens angeht, will Pakistan nun nachbessern. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden, wie es zu der «Informationspanne» habe kommen können, hiess es bei einem Treffen von Generalstabschef Ashfaq Kayani mit Truppenkommandanten.
Zugleich drohte Pakistan den USA bei einem weiteren Spezialeinsatz mit Konsequenzen. Kayani habe «sehr deutlich gemacht», dass jegliches vergleichbares Vorgehen, das die Souveränität Pakistans verletze, eine Überprüfung der militärischen und geheimdienstlichen Zusammenarbeit mit den USA zur Folge habe.
Aussenminister Salman Baschir warnte auch andere Staaten vor Alleingängen. Ranghohe indische Militärs hatten erklärt, auch Indien könne einen gezielten Militäreinsatz gegen Extremisten im Nachbarland führen.
Ein Fall für die HistorikerDie Regierung in Islamabad bezeichnete den Einsatz gegen Bin Laden in Abbottabad allerdings nicht als rechtswidrig und teilte mit, die Beziehungen zu Washington seien weiterhin intakt. Auf die Frage, ob die US-Operation illegal gewesen sei, antwortete Aussenminister Bashir: «Das müssen Historiker entscheiden.»
Nach US-Angaben wurde Pakistan aus Angst vor Verrat nicht im Voraus über die Aktion zur Ergreifung Bin Ladens informiert. Im Inland wurden an dieser Darstellung jedoch Zweifel laut. Die pakistanischen Streitkräfte und die Regierung ernteten heftige Kritik dafür, dass sie die Verletzung ihres Hoheitsgebiets duldeten.
Zwei Vertreter der pakistanischen Sicherheitsbehörden erhoben derweil schwere Vorwürfe gegen die USA: Das auf Bin Laden angesetzte US-Kommando habe den unbewaffneten Al-Kaida-Chef und vier seiner Vertrauten kaltblütig erschossen, erklärten sie.
Auch der US-Sender NBC berichtete, vier der fünf Getöteten seien unbewaffnet gewesen. Die «New York Times» meldete, nur der Kurier des Al-Kaida-Chefs habe aus einem Gästehaus heraus geschossen.
Die USA hatten ihre Darstellungen über die Vorgänge in Bin Ladens Haus mehrfach geändert. Ursprünglich hatten Mitarbeiter der US-Regierung erklärt, der Al-Kaida-Chef sei bewaffnet gewesen und es habe ein 40-minütiges Gefecht gegeben. Später räumte ein Sprecher des Präsidialamtes ein, Bin Laden sei unbewaffnet gewesen, habe sich aber gewehrt.
Zwei Vertreter der pakistanischen Sicherheitsbehörden erhoben derweil schwere Vorwürfe gegen die USA: Das auf Bin Laden angesetzte US-Kommando habe den unbewaffneten Al-Kaida-Chef und vier seiner Vertrauten kaltblütig erschossen, erklärten sie.
Auch der US-Sender NBC berichtete, vier der fünf Getöteten seien unbewaffnet gewesen. Die «New York Times» meldete, nur der Kurier des Al-Kaida-Chefs habe aus einem Gästehaus heraus geschossen.
Die USA hatten ihre Darstellungen über die Vorgänge in Bin Ladens Haus mehrfach geändert. Ursprünglich hatten Mitarbeiter der US-Regierung erklärt, der Al-Kaida-Chef sei bewaffnet gewesen und es habe ein 40-minütiges Gefecht gegeben. Später räumte ein Sprecher des Präsidialamtes ein, Bin Laden sei unbewaffnet gewesen, habe sich aber gewehrt.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/05/05/International/Bin-Laden-Pakistan-gibt-Fehler-zu-und-droht