Merkel am Ende?
21.11.2017 um 01:42De FDP redet wiederum von bis zu 120 Punkten, die am Schluß noch, bzw. erneut(!) offen waren. Insbesondere auch in der Problematik mit der Bildung und der Digitalisierung.
Ein „halbes Dutzend Mal“, so kritisierte Lindner am Montag, sei allein das Papier zur Landwirtschaftspolitik beschlossen und anschließend wieder in Frage gestellt worden. 237 Punkte, die mit eckigen Klammern versehen sind, über die man sich also nicht abschließend geeinigt hat, haben Lindner und seine Leute in dem mehr als 60 Seiten starken Papier gezählt, das als Grundlage für einen Abschluss der Sondierungen hatte dienen sollen. Oft hatten sich Union und FDP geeinigt, die Grünen hatten abweichende Formulierungen gewünscht....
Mit Blick auf die in jeder Legislaturperiode lauernden Herausforderungen, sagte der FDP-Chef: „Wenn es so schwer ist, bei vorhersehbaren Fragen vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, wie soll es dann bei unvorhersehbaren Dingen sein?“http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-fdp-glaubt-nicht-an-jamaika-15302115.html
Realo schrieb:So weit ich das mitverfolgt habe, hat die FDP die Verhandlungen wegen dem einzig wirklich strittigen Punkt Familiennachzug platzen lassenfalsch.
Optimist schrieb:seltsam finde ich, dass der Lindner sich mit den Anderen nicht wenigstens abgesprochen hatte ("bringt nichts, wir hören am besten auf...") - sondern so einen Alleingang hingelegt hatte.Es war von vorneherein klar, dass es zu einem Scheitern kommen kann, bzw. eine Situation eintreten kann, in der ein Scheitern in Erwägung gezogen werden muß. Warum tun jetzt alle so überrascht, dass die FDP darüber nicht so überrascht war? Vielleicht hat man sich einfach vorher gut überlegt, was man bereit ist mitzutragen und was nicht.
Da soll man daran glauben, das war eine ehrliche Aktion von ihm und kein bisschen Kalkül?
Realo schrieb:Offen heißt aber nicht nicht einigungsfähig. Da hätte man dann eben noch ins Detail gehen müssen.man, die haben viereinhalb Wochen lang nichts anderes gemacht, als ins Detail zu gehen! und hatten am Sonntag Abend nach der Verlängerung der Verlängerung der Verlängerung 237 offene - strittige !!! Punkte!
lawine schrieb:sowie mangelndes VertrauenBeruht sicher auf Gegenseitigkeit
lawine schrieb:237 Punkte, die mit eckigen Klammern versehen sind, über die man sich also nicht abschließend geeinigt hat, haben Lindner und seine Leute in dem mehr als 60 Seiten starken Papier gezähltDie Herren und Damen von der FDP waren wohl zu faul die wohlwollend abzuarbeiten. Schließlich wollten sie schon um 18 Uhr Feierabend machen und haben dann noch satte 6 Stunden als Zugabe draufgelegt, um sich dann schleunigst zu verabschieden, ganz toll. Ging ja auch nur um ne läppische Koalitionsbildung und nicht um fette Kohle.
Realo schrieb:Die Herren und Damen von der FDP waren wohl zu faul die wohlwollend abzuarbeiten. Schließlich wollten sie schon um 18 Uhr Feierabend machen und haben dann noch satte 6 Stunden als Zugabe draufgelegt, um sich dann schleunigst zu verabschieden, ganz toll. Ging ja auch nur um ne läppische Koalitionsbildung und nicht um fette Kohle..kein Kommentar
Realo schrieb:Beruht sicher auf GegenseitigkeitLOL, na und?
21 Uhr. Die Sondierer hinken bereits deutlich hinter dem Zeitplan her. In einer Achterrunde sind sie im Haus der Parlamentarischen Gesellschaft zusammengekommen: Angela Merkel und Volker Kauder von der CDU, Horst Seehofer und Alexander Dobrindt (CSU), Christian Lindner und Wolfgang Kubicki (FDP) sowie Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir (Grüne). 125 Punkte waren zu Beginn der Sondierungen strittig. Ein Blick in die Unterlagen vom Donnerstagabend zeigt: Es sind nicht viel weniger geworden. Aus der CSU heißt es zu diesem Zeitpunkt: „Die Lage ist sehr ernst, die Konflikte scheinen nicht lösbar.“
In den Sondierungsgesprächen scheint die Situation verfahren: Die Parteichefs diskutieren, ob weitere Gespräche überhaupt sinnvoll sind – oder ob nochmal verlängert wird.
Hintergrund der erneuten Streitigkeiten ist offenbar ein Interview von Jürgen Trittin mit der BILD am Sonntag. Darin sagte der 63-Jährige, dass die "Kompromissgrenze" der Grünen erreicht sei. Sowohl Vertreter der FDP als auch der Union seien verärgert über Trittins Äußerungen. FDP-Politiker Wolfgang Kubicki kritisierte die Grünen und forderte, dass die Partei Jürgen Trittin in den Kreis der Chefverhandler aufnimmt. Dieser sei schließlich offenbar "der Entscheider". Mit Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir könne man zu keinen Ergebnissen kommen, sagte Kubicki......
Am frühen Sonntagnachmittag wurde bekannt, dass beim Thema Finanzen eine Einigung erzielt worden sei.
Tripane schrieb:seltsam finde ich, dass der Lindner sich mit den Anderen nicht wenigstens abgesprochen hatte ("bringt nichts, wir hören am besten auf...") - sondern so einen Alleingang hingelegt hatte.@Optimist am Sonntag Morgen gab es eine interne, geschlossene Beratung der Parteispitzen, ob überhaupt noch weiter verhandelt werden solle oder nicht.
Da soll man daran glauben, das war eine ehrliche Aktion von ihm und kein bisschen Kalkül?
Sie haben intensiv verhandelt - aber am Ende war ihnen das Wagnis doch zu groß: Die Grünen lehnen Koalitionsgespräche mit der Union ab.
Berlin - Mitten in der Nacht ist die erste Grünen-Garde nicht mehr zu Plaudereien aufgelegt. Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt ringt sich im Hof vor dem Reichstag gegen halb eins wenige Sätze ab, in denen die Wörter "konstruktiv" und "es reichte nicht" vorkommen. Dann dreht sie sich um und geht. Die Gestalt ihres Amtskollegen Anton Hofreiter blitzt durch einen Türspalt, bevor er ins angrenzende Bundestagsgebäude eilt.....ddamals hat man sich keine endlosen 4 Wochen Zeit genommen.....
Die Chef-Unterhändler der Grünen zeigen sich in den Minuten nach der zweiten Sondierungsrunde mit CDU und CSU ungewöhnlich wortkarg. Vielleicht weil ihnen nun klar wird, dass sie ihrer Partei vier weitere Jahre in der Opposition beschert haben. Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ihnen die vorangegangenen siebeneinhalb Stunden alles abverlangt haben.
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt, ...... ist sogar der Meinung, es habe "kein Problem gegeben, das nicht überwindbar war"
Sie hätten es wirklich versucht, beteuern Roth und ihr Co-Vorsitzender Cem Özdemir, als sie nach den Unionsgeneralsekretären um 0.45 Uhr vor den Kameras und Mikrofonen stehen - aber es reiche eben nichthttp://www.spiegel.de/politik/deutschland/schwarz-gruene-sondierung-ist-gescheitert-a-928010.html
"Am Ende ist die Entscheidung von den Grünen getroffen worden. Das nehmen wir zur Kenntnis", sagt CSU-Chef Horst Seehofer nach der Sondierung, er klingt enttäuscht. Dass ausgerechnet vom CSU-Chef, der mit Trittin nicht mal an einem Verhandlungstisch sitzen wollte, bedauernde Worte kommen, ist erstaunlich.
Sixtus66 schrieb:Ich hätte aber ganz gern verschiedene Meinungen unter den Regierenden.Dann suchst Du ein anderes System. Im derzeit existierenden System soll es gerade nicht so sein. Im Parlament soll es eine Vielfalt der Meinungen geben. In der Regierung soll es eine Meinung geben, eine Linie, mit der dann eben der Wille der parlamentarischen Mehrheit in konkrete Taten umgesetzt wird.
Sixtus66 schrieb:Es geht mir halt ums Erörtern von Problemen und Vorschlägen. Momentan haben wir etwas wie eine Filterbubble, die CDU regiert eh immer und die Zweitpartei ist immer etwas das ihr eh in nichts widerspricht oder alle Parteimeinungen über Bord wirft und CDU 2 wird statt dass man mal Dinge aus rationalen Gründen entscheidet und nicht weils Parteitradition hat. Die Zweitpartei ist ja so immer nur Prozentgeber für die CDU.Ich verstehe den Frust, den das auslösen kann, aber das ist nun mal das, was man in Deutschland unter Demokratie versteht. Es war ja seit Beginn der Bonner Republik nicht anders. Es gab zwei "Volksparteien," die im Kern eh die gleichen Positionen vertraten, und ein bis zwei Kleinparteien, welche dem Wähler vorgaukelten, eine Alternative zu sein, die aber in Wirklichkeit nur dazu da waren, die Mehrheit der einen Volkspartei sicherzustellen.