lawine schrieb:das wäre mir neu.
Die Industrie (und nicht nur die Industrie) hat einen FACHkräftemangel.
Der absolut hausgemacht ist. Wer schon für eine simple Handwerkliche Ausbildung mindestens Abitur verlangt wird logischerweise keinen bekommen. Warum soll ich auch Abitur machen und dann eine Handwerkerausbildung wo ich kaum was verdiene?
Ich komme ja selbst aus der Metallindustrie, das Märchen vom Fachkräftemangel geistert auch hier herum. In Wahrheit ist es ein Mangel an billigen Hilfskräften vor allem im produzierenden Bereich (kein Österreicher kommt mehr zum 3 Schicht arbeiten für 1400 Netto) den man mit billigen Arbeitern aus dem ehemaligen Ostblock zu kompensieren versucht.
Gastronomie das selbe Spiel, miese Arbeit, miese Arbeitszeiten, mieses Umfeld, miese Bezahlung und seit auch die Ostdeutschen nicht mehr nach Tirol kommen und auch die Ungarn und Rumänen zuhause schon eher Arbeit finden klagen Gastronomen im ganzen Land dass einfach niemand arbeiten will.
Transportgewerbe das gleiche Spiel, würdest du für 800-1000 € netto 6 Wochen am Stück LKW fahren? Wahrscheinlich nicht. Die Ungarn, Rumänen und Bulgaren müssen es aber oft aus der Not heraus, dann heißt es man finde nur im Osten Arbeitskräfte. Na, warum wohl?
Dass tatsächlich auch ein Mangel an Spezialisten besteht stimmt, aber auch der ist hausgemacht. Ich kann dir nur ein Beispiel aus der Praxis geben, Industriemechaniker verdient mit Normalarbeitszeit um die 2400 € Brutto. Gesucht wird ein Maschinenbauingenieur mit X Jahren Erfahrung in der Konstruktion und im Sondermaschinenbau, geboten wird ein Gehalt von 2600€ Brutto. Und da wundert sich ernsthaft noch jemand warum Spezialisten lieber ins Ausland abwandern wo sie noch gut verdienen?
Die einzigen die hier noch gut verdienen sind Leiharbeitsfirmen und die Industrie selbst, die Politik und vor allem die Job Center zwingen die Leute in solche Ausbeuterjobs um sich dann x % weniger Arbeitslose auf die Fahnen schreiben zu können