shionoro schrieb:Nein, weiterhin ist es Panikmache was du schreibst.
Denn diese Zahlen sind alles andere als besonders schlecht.
Das BAMF höchstselbst veröffentlicht monatlich aktualisiert stets die Zahlen, anhand derer man sich ein umfassendes Bild machen kann. Nach dieser Statistik sind in den Jahren Jan. 2015 bis heute genau 1.390.500 Asylanträge (Erst- und Folgeanträge) gestellt worden, was nach der Definition des BAMF gleichbedeutend ist mit der Anzahl der erfassten Einreisenden. Diese Zahl ist brutto zu verstehen, das heißt, von ihr sind die Zurückkehrer, Abgeschobenen, Weitergereisten usw. wiederum abzuziehen. Nach meiner überschlägigen Berechnung sind netto also immer noch weit über eine Million im Lande, was bedeutet, dass diese Zahl zu nennen, wie es
@schwabe1980 größenordnungsmäßig gemacht hat, keineswegs Panikmache oder gar Lüge bedeutet. Das festzuhalten, ist für einen seriösen Diskurs wichtig. Was es da überhaupt rumzudiskutieren gibt, verstehe ich nicht.
http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/aktuelle-zahlen-zu-asyl-september-2017.html?nn=7952222Die exakten, genauen Zahlen kann sich jeder anhand dieser Statistik selbst ausrechnen. Ebenfalls Faktum ist der enorme finanzielle Aufwand, der im Zusammenhang mit diesen Zahlen geleistet werden muß und die dadurch entstehende Belastung der Solidargemeinschaft. Allerdings sind das bislang lediglich Schätzungen, die vermutlich auf den bisherigen Daten basierend hochgerechnet werden. Ob diese Methode Sinn macht, darf bezweifelt werden. Bislang wurde von staatlicher Seite bei Finanzbedarfsprognosen von Großprojekten stets kräftig danebengegriffen, wie einschlägige Beispiele (BER, S21 usw.) zeigen. Hier, bei der Asylproblematik, handelt es sich allerdings noch um weitaus komplexere Strukturen, daher dürften die bislang prognostizierten Zahlen eher noch zu tief liegen. Auch das ist leider zu befürchten.
Daher sind Bedenken und Zweifel, ob dies alles so ohne weiteres bewältigt werden kann, zunächst mal durchaus angebracht. Darüber
nicht zu diskutieren oder diese Thematik unter den Tisch zu kehren, ist wohl unstreitig die schlechtere Lösung und zudem höchst unseriös.
shionoro schrieb:Die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt ist eine große aufnahme, und sie läuft schon vergleichsweise gut.
Den Satz, mit dem Wort "aufnahme", verstehe ich nicht. Außerdem, was läuft bei der Integration "vergleichsweise" gut. Mit was vergleichst Du denn die Integration? Was ist dabei gut oder wmgl. nicht so gut? Kannst Du dies mal näher erläutern?
shionoro schrieb:De facto ist weniger als die hälfte der gut ausgebildeten Flüchtlinge also arbeitslos, und das nach so kurzer Zeit.
Auch dieser Satz ist für mich keineswegs eine "gute Nachricht", wie Du es formulierst. Erstens sollte man zunächst mal feststellen, wie hoch der Prozentsatz der anerkannten Asylanten ist. Dann ist zu definieren, wieviele davon arbeitsfähig sind. Weiters ist zu untersuchen, wieviele davon eine Arbeitstelle haben, die ihrem Ausbildungsstand entspricht. Wenn ein syrischer Chirurg zB in der Datenverarbeitung eines Großbetriebes arbeitet, ist dies nicht nachhaltig Sinn der Sache. Gleiches gilt analog für andere Bewerber.
Diese ganzen Zusammenhänge sind nicht mit zwei, drei Sätzen erschöpfend zu beschreiben. Und eben dies ist auch der Vorwurf, um zum Thema zu kommen, den man Merkel vorwerfen kann, die Komplexität des ganzen Konstruktes viel zu wenig durchdacht zu haben.