@raio.solar Erstens ist nicht abzuschätzen, wer im Syrien-Konflikt der ,,Gute" und wer der ,,Böse" ist. Ohnehin ist es zweifelhaft, ob man diese Kategorien überhaupt noch verwenden kann.
ICH finde, dass man zumindest wissen sollte, wer alles mitmischt und für was steht, anstatt einfach mal reinzuschlagen.
Zweitens ist es in keinster Weise vorhersehbar, was bei einem ausländischen Militärschlag in Syrien erwächst, für die Syrer selbst und für die Welt.
Es KANN sein, dass Assad aufgibt, abhaut und eine schöne Demokratie nach westlichem Vorbild entsteht (mehr als unwahrscheinlich, ich weiss).
Es KANN aber auch sein, dass Assad und seine Truppen dann alles raushauen, was sie haben, Bio- und Chemiewaffen, die USA gezwungen sind, weitere Schritte zu gehen und einen neuen Irak, ein neues Afghanistan oder gar ein neues Vietnam haben.
Und es geht noch übler, möglicherweise gibt es in der Folge reihenweise Terroranschläge auf der Welt.
Oder aber man verhilft beinharten Islamisten, an die Macht zu kommen, welche dann Zugriff auf Chemie- und Biowaffen erhalten.
Es ist ein extrem hohes Risiko, sich in diesen ohnehin schon völlig verfahrenen, militärischen Konflikt ZUSÄTZLICH noch militärisch einzumischen!
Und Drittens sterben und flüchten die normalen Menschen in Syrien nicht, weil ihnen das Ausland oder der Westen nicht hilft und einfach allen Kampfparteien die Fresse poliert, sondern weil eine Reihe bewaffneter und zu allem bereiter Gruppen gegen die ebenfalls zu allem bereiten, syrischen Regierungstruppen kämpft.
Es ist nicht ,,unsere" Schuld, dass dieser Konflikt besteht, sondern es ist die Schuld der Kämpfer.
Ich bleibe vor diesem Hintergrund eindeutig dabei: Es ist mit das Dümmste, was man machen kann, sich in einen undurchsichtigen, mit Waffengewalt ausgetragenen Konflikt auf gut Glück ebenfalls mit Waffengewalt reinzustürzen.