Die Amerikaner haben in den kurdischen Kämpfern ihre schlagkräftigsten Verbündeten im Kampf gegen die Dschihadisten des IS, soviel ist unbestritten. Nach der Eroberung von Manbidsch plant die ungleiche Koalition aus lokalen Kämpfern und westlichen Sonderkommandos in Nordsyrien schon die nächste Offensive.
Der Vorstoss zielt auf Jarablous und al Bab und den letzten Grenzübergang zur Türkei, den die Dschihadistenmiliz IS noch kontrolliert. Die Geländegewinne sind bemerkenswert, bemerkenswert ist aber auch die Kritik.
Den Kurden wird vorgeworfen, sie versuchten mitten im Chaos des syrischen Bürgerkriegs einseitig Fakten zu schaffen und verfolgten ihre eigene kurdische Agenda. Rojava heisst das Projekt: Westkurdistan.
Es verbände drei voneinander getrennte, mehrheitlich kurdische bewohnte Gebiete im Norden Syriens, sogenannte Kantone, zu einer Einheit, einem breiten, zusammenhängenden kurdischen Band entlang der gesamten türkischen Grenze
Grosse Teile ihres Rojavas kontrolliert die PYD schon, im letzten offenen Verbindungsstück läuft der jüngste Vormarsch. Doch viele Dörfer sind gemischt kurdisch-arabisch oder gar turkmenisch bevölkert. In Manbidsch, aber auch in Tel Abjad oder Jarablous ist gar die Bevölkerungsmehrheit arabisch. Sie möchte wohl in einem von Scharia-Terror und Repression befreiten Syrien leben. Aber kaum unter kurdischer Verwaltung.
Und Erdogan schaut dabei zu?
Ja er hat gewarnt.. einmal mehr... die rote Linie die er gezogen hat beim Euphrat ist ja eh schon überschritten..
Jaja da sind noch die Amis und die Russen und ne labile Luftwaffe... da kann man halt nicht so wie man gerne möchte.
Saleh Muslim navigiert sehr geschickt, hält Beziehungen zu den Amerikanern, den Russen und auch zum Regime Assad. Die Anti-Assad-Opposition aber wirft ihm vor, er habe die Revolution verraten.
Die PYD mache gemeinsame Sache mit Assad, sagt uns auch Fouad Aliko. Er ist selber Kurde. Und einer der Sprecher der sogenannten syrischen Nationalkoalition, des wichtigsten Bündnisses des syrischen Aufstandes. Er war Delegierter bei den gescheiterten Verhandlungsversuchen in Genf.
Tatsächlich zog sich das Regime Assad früh aus den Kurdengebieten zurück, überliess die Sicherheit den Milizen von Muslim. Bei den jüngsten Kämpfen um Aleppo hielten Muslims Milizen den Regimekräften gar die Flanken frei und halfen mit, die Verbindungswege in die Rebellengebiete im Osten der Stadt zu kappen.
Is schon ein Dilemma in dem die Amis stecken:
Washington aber glaubt keine Alternative zu erkennen. Die sunnitisch-arabischen Rebellen sind zumeist im Kampf gegen das syrische Regime gebunden. Und nicht bereit, die Front zu wechseln und gegen IS zu kämpfen, jedenfalls solange Assad an der Macht ist.
http://www.srf.ch/news/international/ein-kurdenstaat-auf-den-truemmern-des-kalifatsDie Amis halten an den Kurden fest weil es keine Alternative zu ihnen gibt... sie würden ihr Standbein in Syrien verlieren, wenn sie Erdogans Bestrebungen nachgeben würden.
Es ist sogar so alternativlos, dass es nebensächlich erscheint, dass die Kurden Assad nicht wirklich bekämpfen. Priorität scheint da die IS zu haben und nicht wirklich Assad.
Die AntiAssadAlianz ist ja eh in sunnitischer Hand und durch den Westen nicht kontrollierbar... da man ja das meiste davon selbst auch bekämpft.
Es ist so ein heilloses Durcheinander von Interessen... ist nicht mehr feierlich.