@Fidaii @Glünggi
Fidaii schrieb:Vorallem versuchen die das Verbot ja islamisch zu begründen. Nur aus welcher islamischen Quelle die so etwas herleiten, konnten sie uns bis heute nicht sagen. Ich habe weder im Qur'an noch in den Überlieferungen etwas gelesen, was solch ein Verbot aus islamischer Sicht irgendwie rechtfertigen würde.
Glünggi schrieb:Ist im Prinzip vergleichbar mit der Burkadiskussion... auch die Burka gibt's schon länger als den Islam und man hat die Tradition einfach in die Religion eingebaut.
Bei den Christen gibt's ja auch vergleichbares... wo man heidnische Feiertage zu christlichen machte.
Genauso weiss heute auch fast kein Schweizer wieso man am 1 August grosse Feuer entzündet.. gell
"Wenn im nachrevolutionären Tunesien das Recht auf Verhüllung des Körpers die eine Seite der Medaille ist, steht auf der anderen Seite das Recht auf Entblössung. Dies hat die tunesische Femen-Aktivistin Amina Sboui im Frühjahr dieses Jahres gefordert. Sie hat für die Veröffentlichung von Selbstaufnahmen mit nacktem Oberkörper auf Facebook und ihr Engagement für die ursprünglich aus der Ukraine stammende Aktivistinnengruppe mehrere Wochen im Gefängnis gesessen. Radikale Salafisten haben ihr Morddrohungen geschickt. Inzwischen lebt Amina in Frankreich und ist aus Femen ausgetreten. Die Gruppe sei islamfeindlich und verletze die Gefühle ihrer Mitmenschen, lautet ihr Vorwurf. Amina will deshalb von nun an mit anderen Mitteln für ihr Recht auf Selbstbestimmung und Freiheit kämpfen.
Auch Aika Armanouch hält von Femen nichts. Für das Treffen hat sie die alternative Kneipe «Whatever Saloon» in der Lenin-Strasse im Zentrum von Tunis vorgeschlagen, in der laute Reggae-Musik gespielt wird. Vor zwei Jahren hat die achtzehnjährige Schülerin, die unter einem Pseudonym politisch aktiv ist, die Gruppe «Feminism Attack» gegründet, die sich als freie, anarchistische Frauenbewegung bezeichnet. Ihre Meinung ist klar: «Femen sind Neokolonialistinnen. Ihre Aktionen bewirken gar nichts, sie passen nicht zu unserer Gesellschaft», sagt sie in genervtem Ton. Sie, die einen Kurzhaarschnitt und blauen Nagellack trägt, stört sich nicht daran, dass ihre beste Freundin aus Frömmigkeit ein Kopftuch trägt. Die Ganzkörperverschleierung dagegen lehnt Aika entschieden ab: «Der Nikab oder die nackten Brüste als politische Waffe, das sind beides extreme Formen, seine Meinung zu äussern. Und in beiden Fällen wird die Frau zum Objekt, ihr Körper zum Instrument.»
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http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/fragen-der-freiheit-1.18171863"Frauen (fast) ohne Freiheiten
Sammar heißt unsere Begleiterin auf der Stadttour durch Jeddah. Sie arbeitet in der Marketingabteilung eines internationalen Kettenhotels. Was in unseren Ohren unspektakulär klingt, ist in Saudi-Arabien ungewöhnlich. Denn im Land arbeiten nur rund fünf Prozent der Frauen, überwiegend in sozialen, pädagogischen Berufen. Woran das liegt? Was Frauen tun und lassen dürfen, darüber entscheidet der männliche Vorgesetzte der Frau, also Vater, Bruder, Onkel oder Ehemann. Und wie sollen die Frauen ohne Auto zu ihrem Arbeitsplatz kommen? Sammar teilt sich mit zwei Freundinnen einen Chauffeur – eine Lösung, die nur bei gutem Verdienst realisierbar ist. Aus dem Bus erhaschen wir einen Blick auf das Strandleben der Einheimischen. Kinder toben im Wasser, Teenager spielen Fußball, die Männer sitzen diskutierend zusammen und die Frauen in ihren schwarzen Abayas mit Schleier haben auf Decken das Picknick ausgebreitet. Das ist ihr Zuständigkeitsbereich.
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http://www.t-online.de/reisen/asien/id_66227084/saudi-arabien-leben-hinter-dem-schleier.html