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Kommunismus? Einfach machen!

711 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kommunismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 19:01
@Spartacus
Das stimmt und es liegt daran das der Mensch noch nicht so weit ist. Sie oldbluelight
Zitat von oldbluelightoldbluelight schrieb:Der Kommunismus ist eine schöne Sache,bei der es einen wichtigen Fehler gibt:Den Menschen!

solange es menschen gibt,die mehr sein wollen als alle anderen,wird der kommunismus keine chance haben.
die konkurrenz sind nicht andere betriebe,das sind die menschen für sich.



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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 19:23
Zitat von oldbluelightoldbluelight schrieb:da aber die menschliche natur nach weniger aufwand,maximaler gewinn ausgerichtet ist,wird der perfekte kommunismus m.e niemals erfolg haben.
Dann sollte euch das hier interessieren: kein Kommunismus marxistischer Prägung, sondern ein libertärer Kommunismus:

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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 19:25
@kulam

Könntest du das mal grob zusammenfassen? 1, 5 Stunden sind mir dann doch zu lang.


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06.03.2011 um 19:27
@kulam

ich muss @Puschelhasi
zustimmen.die zeit fehlt mir leider auch!


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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 19:32
@Puschelhasi

In der Dokumentation geht es im Prinzip um Schilderungen von Leuten die während dem spanischen Bürgerkrieg 1936 - 1939 bis zur Machtübernahme Francos aktiv an der anarchosyndikalistischen Bewegung partizipiert haben. Es lohnt sich den Film mal anzuschauen, da insbesondere das Alltagsleben im Anarchismus eindrucksvoll von Leuten beschrieben wird, die es wirklich miterlebt haben - wenn ihr irgendwann Zeit haben solltet, ich kann es euch nur wärmstens empfehlen.. ;)

Zum spanischen Anarchismus und insbesondere der tatsächlich existierenden kollektiven Selbstverwaltung (anders als im Pseudosozialismus des Ostblocks) in Katalonien mal ein paar Informationen:
Während des Spanischen Bürgerkrieges wurde die Idee der anarchosyndikalistischen Sozialen Revolution der anarchistischen Gewerkschaft CNT auf breiter Basis umgesetzt. In der kurzen Zeitspanne von 1936-37 wurde fast die gesamte katalanische Agrarproduktion, die Schwerindustrie, das öffentliche Verkehrssystem und weite Teile des Dienstleistungssektors von den Arbeitenden selbstverwaltet. Diese Kollektivierung geschah spontan, sie wurde nicht von oben angeordnet. In einigen Wirtschaftszweigen wie der Schwerindustrie oder der Agrarproduktion konnten dabei zum Teil starke Produktionssteigerungen erzielt werden, was unter anderem zur Folge hatte, dass erstmals in der Geschichte Kataloniens die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sichergestellt werden konnte. Schwerpunkte der kollektiven Selbstverwaltung waren Aragonien, Levante, Kastilien, Estremadure und der freie Teil Andalusiens. Es wird geschätzt, dass ca. 3 Millionen Menschen den Kollektivwirtschaften angehörten.

Während das kollektive Wirtschaften auf der Betriebsebene erfolgreich war, kam es volkswirtschaftlich zu erheblichen Schwierigkeiten unter anderem, weil die Regierung unterschiedliche politische Konzepte vertrat und einen Plan zur Kollektivierung der gesamten Wirtschaft ablehnte. In Katalonien hingegen konnte die erste gesetzliche Verankerung der Arbeiterselbstverwaltung in der Geschichte durchgesetzt werden. Die Betriebe wurden nach diesem Gesetz in zwei Gruppen aufgeteilt: in den kollektivierten Betrieben wurden Betriebsräte gewählt, die ihrerseits einen Direktor wählten; den privaten Unternehmen wurden Arbeiterkontrollräte beiseite gestellt. Als übergeordnete Verwaltungseinheiten wurden die Industrieräte geschaffen, in denen je vier Betriebsräte, acht Gewerkschafter und vier vom Wirtschaftsministerium ernannte Fachkräfte zusamenarbeiteten. Das Auslandskapital, die Banken und der Handel wurden von einer Kollektivierung ausgenommen.

Wesentliche Bereiche der Kollektivierung, unter anderem die starke Rüstungsindustrie Kataloniens wurden unter Druck von stalinistischen Anhängern der PCE verstaatlicht und einige Landkooperativen sogar vom Militär besetzt. Zwar blieben viele Kollektive bestehen, doch diese wurden später unter der Diktatur Francos restlos zerschlagen.
http://deu.anarchopedia.org/Kollektive_Selbstverwaltung#Arbeiterselbstverwaltung_in_Katalonien_.28Spanien.29


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06.03.2011 um 19:43
@kulam

Danke für die Mühe.

Ja, der Fall ist bekannt, die kurze Zeitspanne macht die Sache allerdings nicht gerade zu einem überzeugenden Argument, da das dicke Ende miest erst nach einigen JAhren kommt.
Die DDR war in den wenigen Jahren direkt nach dem Krieg auch ganz passabel wirtschaftlich. Aber ebnen nur sehr kurze Zeit.


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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 19:54
@Puschelhasi

Das stimmt, erstaunlicherweise war auch die Wirtschaft Nordkoreas der Südkoreas bis Ende der 60er weit überlegen, zum Teil auch Ursache der Verteilung der Rohstoffe auf der koreanischen halbinsel, aber Nordkorea hatte eine kurze Zeit lang nach dem Zweiten Weltkrieg das höchste Wirtschaftswachstum Asiens zu verzeichnen und am schnellsten die Kriegsschäden des Zweiten Weltkriegs, sowie des Koreakriegs beseitigt. Südkorea konnte den Norden relativ schnell überholen als das koreanische Wirtschaftswunder begann (allerdings während der Militärdiktatur Park Chung-hees) und man sieht ja heute in welchem katastrophalen Zustand sich Nordkorea befindet. Aber irgendwie schweife ich gerade ab.. :D

Jedenfalls bietet allerdings in meinen Augen der spanische Anarchosyndikalismus trotz seines kurzen Bestehens ein gutes Beispiel für einen Sozialismus auf der Basis von kollektiver Selbstverwaltung, anstatt staatlicher Planvorgaben. Warum also keinen demokratischen Sozialismus auf der Basis selbstverwalteter Betriebe? Nach der argentinischen Wirtschaftskrise 2001 übernahmen spontan die Arbeiter die Kontrolle über ihre Betriebe, als die Fabrikbesitzer aufgrund des Zusammenbruchs der argentinischen Wirtschaft das Land verließen - bis heute stehen etwa 200 (Stand: 2005) Betriebe unter kollektiver Selbstverwaltung.


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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 20:01
Zitat von PuschelhasiPuschelhasi schrieb:die kurze Zeitspanne macht die Sache allerdings nicht gerade zu einem überzeugenden Argument, da das dicke Ende miest erst nach einigen Jahren kommt.
Das kann u.a. auch politische Gründe haben, Stichwort Embargo. Da sich dieses Beispiel weder durch totalitäre, repressive Züge noch durch Zentralverwaltungs- bzw. Planwirtschaft diskreditiert bzw. disqualifiziert, schlage ich vor, dass wir die Vor- und Nachteile bzw. mögliche Risiken und Nebenwirkungen (der Kollektivierung/Eigentumsverhältnisse, Transaktionskosten, Anreize etc.) analysieren und diskutieren - wobei m.M.n. ein eigener Thread zu diesem Thema von Vorteil wäre.


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06.03.2011 um 20:42
Kommunismus ist eigentlich ein sehr komplexes Thema. Ich persönlich möchte kein Kommunismus. Wenn die Demokratie richtig gestaltet ist Bsp. Schweiz dann ist Demokratie die derzeit beste Regierungsform. Aber die Unfähigkeit der Bundesregierung zieht die Demokratie in den Dreck. Und Kommunismus hatten wir schon zumindest im Osten Deutschlands. Das Volk wurde unterdrückt. Die rote Diktatur war genauso schlimm wie die braune Diktatur. Im Prinzip war diese Diktatur nur unter falscher Flagge. Die Pioniere wurden genauso erzogen wie die HJ. (Hitler Jugend) Einfach nur das selbe Prinzip wie zu Adolf Zeiten. Demokratie ist derzeit die beste Variante. Wenn sie richtig gestaltet wird. Merkel & co. ist bzw entwickelt sich zur Diktatur. Dauert nicht mehr lange.


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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 20:52
@Flaming_Tears

Demokratie ist nicht die Alternative zu Kommunismus, zumal Kommunismus in erster Linie eine ökonomische Alternative zum Privateigentum an Produktionsmitteln ist. Demokratie an sich macht noch keine Aussagen über die Eigentumsverhältnisse in der Gesellschaft, sodass in der Theorie ein demokratischer Sozialismus nicht auszuschließen ist. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Auffassungen von Demokratie.


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06.03.2011 um 21:55
@kulam alles schön gut aber kommunismus wäre auch keine alternative


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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 22:11
@Flaming_Tears

Das musst du schon genauer erklären. ;)


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06.03.2011 um 22:59
@Flaming_Tears


"Die rote Diktatur war genauso schlimm wie die braune Diktatur. Im Prinzip war diese Diktatur nur unter falscher Flagge. Die Pioniere wurden genauso erzogen wie die HJ. (Hitler Jugend)."

Woher beziehen Sie denn Ihr Wissen?


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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 23:42
@stuelpner
ich war bei den pionieren und mein onkel bei der hj beide hatten das selbe prinzip jeden montag fahnenapell bei der hj fahnenapell wir mussten den treue eid der ddr vorsagen die hj den treue eid des 3.reiches die uniform war identisch die hj musste die hand erheben wir mussten die hand ü ber das cappie halten mit dem unterschied wir hatten keine sturmdolche


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Kommunismus? Einfach machen!

06.03.2011 um 23:52
Woodrow Wilson sagte:
Wer in der Jugend kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer im Alter immer noch Kommunist ist, hat keinen Verstand!
Ich sage: Wer in der Jugend ein Kapitalist ist, hat keinen Verstand. Wer im Alter immer noch Kapitalist ist, hat kein Herz!!


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06.03.2011 um 23:54
@kulam
@collectivist
@Flaming_Tears
@oldbluelight
@Solomann
@Spartacus
@eckhart
@voidol

Youtube: stasi - kinderarmee
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Ruhig mal ganz ansehen, das sagt viel über den sozialistischen Willen zur Erziehung zum Frieden aus. ;)


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07.03.2011 um 07:38
@Puschelhasi
Was soll uns das sagen?


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Kommunismus? Einfach machen!

07.03.2011 um 08:36
Ein wehrertüchtigungslager als kindererlebnis-Kulturveranstaltung getarnt.
Kinder als Panzersoldaten....krieg als abenteuer...in teilen der welt ist das auch heute noch so!


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Kommunismus? Einfach machen!

07.03.2011 um 12:59
Auch wenn ich nicht für Kommunismus bin aber es gab auch gute Zeiten. Ich bin in der DDR aufgewachsen. Und hatte eine glückliche Kindheit gehabt. Böse Zungen behaupten die DDR hatten kaum was zu essen. Alles Schwachsinn wir haben nie gehungert hatten immer ein gedeckten Tisch. Bananen gab es nur ab und zu. Es gabs viel für die Kinder. Ferienlager zwar war ich da nie aber soll wohl schön gewesen sein. Wenn Ferien waren wurde in der Schule ein Ferienhort organisiert. Da gab es immer Früh Brötchen mit Marmelade und Ferienprogramm. Ich war Jungpionier und da wurde sozialistisch erzogen. (Seid bereit immer bereit) War das Motto. Aber die Politik war verbrecherisch. Mein Opa wurde damals von der Stasi abgeholt er wurde ins gelbe Elend gesteckt. Und haben den dann später raus gelassen weil es um eine Verwechslung handelte. Er erzählte wie grausam die Menschen dort behandelt wurden sind. Er war jedenfalls total nervlich am Ende.


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Kommunismus? Einfach machen!

07.03.2011 um 15:25
Umfassende Kontroll- und Überwachungsapparate, Massenorganisationen, Propaganda und erhebliche Beeinträchtigung bishin zur Aufhebung der Grundrechte sind keine speziellen Merkmale des Sozialismus oder des Kommunismus. Sie sind Merkmale des Totalitarimus und einige (oder alle) Merkmale finden sich auch in totalitären Regimes, die sich laut Eigenverständnis nicht dem Sozialismus zugehörig fühlen oder fühlten, sondern von der Wirtschaftsform her dem Kapitalismus zuzuordnen sind, etwa die Pinochet-Diktatur in Chile, Turkmenistan unter dem "Turkmenbashi", die südkoreanischen Militärdiktaturen unter Park Chung-hee und Chun Doo-hwan oder auch der aktuelle saudi-arabische absolutistische Staat.

Die totalitären Staaten des Ostblocks, die VR China, Nordkorea (welches offiziell sogar die Juche-Ideologie des Staatsgründers als dem Marxismus-Leninismus vorrangig betrachtet) und alle anderen totalitären Staaten unter der Führung einer marxistisch-leninistischen Partei sind im ursprünglichen marxistischen Sinne nicht einmal mehr als sozialistisch zu bezeichnen. Der "linke" Flügel des Marxismus bezeichnet die Wirtschafts- und Gesellschaftsform von Staaten unter der Führung einer leninistischen "Avantgardepartei" als "Staatskapitalismus" und schon früh hat sich eine linke Opposition gegen Lenin ergeben, so etwa durch Rosa Luxemburg oder den niederländischen Rätekommunisten Anton Pannekoek.

Neben der totalitären Bevormundung des Menschen und desen totaler Kontrolle im marxistisch-leninistischen Einparteienstaat ist auch das Wirtschaftssystem der Zentralverwaltungswirtschaft alles andere als sozialistisch, sondern im Prinzip staatskapitalistisch. Dazu eine genauere Ausführung von Pannekoek aus "5 Thesen über den Kampf der Arbeiterklasse gegen den Kapitalismus" (Mai 1947):
Gleichzeitig vollzieht sich in den meisten Ländern ein Prozeß, die organisierte Staatsmacht einzusetzen, um die Kontrolle der Schlüsselindustrien in die Hände zu bekommen, als Beginn der "Planwirtschaft".[...] Im staatskapitalistischen Rußland beherrscht die Bürokratie kollektiv die Produktionsmittel und unterdrückt diktatorisch die ausgebeuteten Massen.

Der Sozialismus, der als Ziel des Arbeitskampfes dargestellt wird, ist tatsächlich lediglich die Organisierung der Produktion durch den Staat. Er ist Staatssozialismus, Leitung der Produktion durch Staatsbeamte, Herrschaft der Direktoren, der Intelligenz und der Kader in der Fabrik.

In der sozialistischen Wirtschaft bildet dieser Apparat eine gut organisierte Bürokratie, die als Beherrscherin des Produktionsprozesses fungiert. Der Apparat verfügt vollständig über die Produktion und bestimmt, welchen Anteil davon die Arbeiter in Form von Lohn erhalten; den Rest behält sie für die allgemeinen Bedürfnisse und für ihre eigenen ein.
Sozialismus ist daher laut Pannekoek weder durch eine leninistische Kaderpartei, noch durch staatliche Bevormundung und staatliche Planvorgaben, die die Eigeninitiative der Arbeiter auf der untersten Ebene genauso beschränken, wie die kapitalistischen Vorgaben zur Mehrung von Kapital bzw. der Anhäufung von Mehrwert, zu erreichen.
Es ist Aufgabe der Arbeiterklasse, sich von der Ausbeutung zu befreien. Dieses Ziel wird und kann nicht durch eine neue Führungsgruppe, die die Bourgeoisie ersetzt, erreicht werden. Dies kann nur dadurch erreicht werden, daß die Arbeiter selbst Herren über die Produktion werden.

"Arbeiter als Herren der Produktion" drückt an erster Stelle aus, daß in jeder Fabrik, in jedem Unternehmen die Organisation der Arbeit das Werk der Arbeiter sein muß. Anstatt durch einen Direktor und dessen Aufpasser reglementiert zu werden, werden die Produktionsabläufe durch die Gesamtheit der Arbeiter bestimmt. Diese alle Arbeiter, Spezialisten, Techniker umfassende Gesamtheit, also alle, die an der Produktion teilnehmen, bestimmt in Versammlungen über alles, was sie bei der gemeinsamen Arbeit betrifft. Diejenigen, die eine Arbeit erfolgreich durchführen sollen, müssen auch über sie die Leitung haben, die Verantwortung übernehmen in den Grenzen der Gesamtheit. Diese Regelung kann auf alle Zweige der Produktion angewendet werden. Sie setzt voraus, daß die Arbeiter ihre eigenen Organe schaffen, um die vereinzelten Unternehmer zu einer Einheit planvoller Produktion zusammenzuschließen. Diese Organe sind die Arbeiterräte. Arbeiterräte sind Gremien von Delegierten, Beauftragten der verschiedenen Fabriken oder Abteilungen großer Unternehmen, als Wortführer ihrer Absichten, Meinungen; um gemeinsame Probleme zu diskutieren, Beschlüsse zu fassen und ihren Auftraggebern Rechenschaft abzulegen.

Sie bestimmen die verschiedenen Regeln und legen sie fest; indem sie die verschiedenen Meinungen zu einer gemeinsamen Position vereinigen, verbinden sie untereinander die getrennten Einheiten, machen daraus ein gut organisiertes Ensemble. Sie bilden kein permanent leitendes Gremium. Alle können jederzeit von ihren Funktionen abberufen werden. Die ersten Ansätze der Arbeiterräte gab es in der russischen und deutschen Revolution (Sowjets und Arbeiterräte). Bei den künftigen Aufgaben der Arbeiterklasse müssen sie eine mehr und mehr wachsende Aufgabe erfüllen.
http://www.marxists.org/deutsch/archiv/pannekoek/1947/05/5thesen.htm


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