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Kommunismus? Einfach machen!

711 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kommunismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kommunismus? Einfach machen!

02.03.2011 um 19:03
@Thraxas

Die Ausführungen Kropotkins bestätigen sich in der in der Geschichte der Menschheit im Verhältnis zur kapitalistischen Ära längeren Phase der kollektivistischen Stammesgesellschaften - bei Marx vereinfachend Urkommunismus genannt - der Dorfmark sowie in Ansätzen beim Zunftwesen. Eine modern kollektivistische Gesellschaftsform jenseits des marxistisch-leninistischen bzw. stalinistischen Staatssozialismus hat sich während des Spanischen Bürgerkriegs im Anarchosyndikalismus als relativ erfolgreich erwiesen.

Zur Marxschen Kapitalismuskritik: Neben der bekannten Version der marxistischen Kapitalismuskritik an einer illegitimen Verfügungsgewalt der Privateigentümer an Produktionsmitteln, die durch die Ausbeutung der Arbeitskraft den Mehrwert generieren, geht Marx noch ein wenig weiter: Kapital ist laut Marx sich selbst verwertender Wert, welches auf einem irrationalen Selbstzweck basiert, nämlich der Akkumulation von Kapital durch die Rückkopplung des Geldes auf sich selbst. Vereinfacht ausgedrückt: die kapitalistische Verwertungsideologie basiert auf der Annahme, die Produktion dient in erster Linie dazu, aus Mehrwert noch mehr Mehrwert zu erzeugen. Die Produktion folgt nicht einem allgemeinen gesellschaftlichen Konsens, sondern die Produktion von Gütern und damit die Befriedigung der Lebensbedürfnisse des Menschen ist zum Abfallprodukt der Verwertung von Kapital gewroden.
Planvorgaben gibt es immer, ob im unternehmerischen Sinne, im staatlichen oder im kollektiven. Während sich die Planvorgaben im Kapitalismus an der Konkurrenz orientieren, orientieren sich die Planvorgaben in einer kollektivistischen Wirtschaftsform im Idealfall ausschließlich an der Befriedigung der Lebensbedürfnisse des Menschen.

Während ich die umfangreiche Kapitalismuskritik von Marx sehr schätze, lehne ich die Alternativlösung eines autoritären Staatssozialismus ab.
Mehr zu meiner Auffassung des Kommunismus:
Wikipedia: Libertärer Kommunismus

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Kommunismus? Einfach machen!

02.03.2011 um 19:06
Eine sehr interessante Erläuterung zum Anarchosyndikalismus, als Kritik am Kapitalismus und Staatssozioalismus:
Prinzipienerklärung des Syndikalismus (1919)

Referat des Genossen Rudolf Rocker auf dem 12. Syndikalisten-Kongress, abgehalten vom 27. bis 30. Dezember 1919 in dem "Luisenstädtischen Realgymnasium" zu Berlin, Dresdener Straße.

Die heutige Gesellschaftsordnung, die auch die kapitalistische genannt wird, gründet sich auf die wirtschaftliche, politische und soziale Versklavung des werktätigen Volkes und findet einerseits im sogenannten "Eigentumsrecht", d.h. im Monopol des Besitzes, andererseits im Staat, d.h. im Monopol der Macht ihren wesentlichen Ausdruck.

Durch Monopolisierung des Bodens und der übrigen Produktionsmittel in der Hand kleiner privilegierter Gesellschaftsgruppen sind die produzierenden Klassen gezwungen, ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten den Eigentümern zu verkaufen, um ihr Leben fristen zu können, und müssen infolge dessen einen erheblichen Teil ihres Arbeitsertrages an die Monopolkapitalisten abtreten. Auf diese Weise in die Stellung rechtloser Lohnsklaven gedrängt, haben sie keinerlei Einfluß auf den Gang und die Gestaltung der Produktion, die ganz und gar dem Selbstbestimmungsrecht des Kapitalisten überlassen ist.

Es ist daher auch ganz natürlich, daß bei einem solchen Zustand der Dinge die Grundlage der heutigen Gütererzeugung nicht durch die Bedürfnisse der Menschen, sondern in erster Linie durch die Voraussetzung des Gewinns für den Unternehmer bestimmt wird. Da aber dasselbe System auch dem Austausch und der Verteilung der Produkte zugrunde liegt, so sind die Folgen auch auf diesem Gebiet dieselben und finden in der rücksichtslosen Ausbeutung der breiten Massen zugunsten einer kleinen. Minderheit Besitzender ihren Ausdruck. Ist die Beraubung des Produzenten der mehr oder weniger verschleierte Zweck der kapitalistischen Produktion, so ist der Betrug an den Konsumenten der eigentliche Zweck des kapitalistischen Handelns.

Unter dem System des Kapitalismus werden alle Errungenschaften der Wissenschaft und des geistigen Fortschritts den Monopolisten Untertan gemacht. jede neue Entwicklung auf dem Gebiet der Technik, der Chemie usw. trägt dazu bei, die Reichtümer der besitzenden Klasse ins Ungemessene zu steigern, im schauerlichen Gegensatz zu dem sozialen Elend breiter Gesellschaftsschichten und zu der andauernden wirtschaftlichen Unsicherheit der produzierenden Klassen.

Durch den ununterbrochenen Kampf der verschiedenen nationalen kapitalistischen Gruppen um die Beherrschung der Märkte, wird eine ständige Ursache innerer und äußerer Krisen geschaffen, die periodisch in verheerenden Kriegen zur Entladung kommt, unter deren schrecklichen Folgen wiederum die unteren Schichten der Gesellschaft fast ausschließlich zu leiden haben.

Die gesellschaftliche Klassenteilung und der brutale Kampf ?Aller gegen Alle?, diese charakteristischen Merkmale der kapitalistischen Ordnung, wirken in der selben Zeit auch degenerierend und verhängnisvoll auf den Charakter und das Moralempfinden des Menschen, indem sie die unschätzbaren Eigenschaften der gegenseitigen Hilfe und des solidarischen Zusammengehörigkeitsgefühls, jene kostbare Erbschaft, welche die Menschheit aus den frühen Perioden ihrer Entwicklung übernommen hat, in den Hintergrund drängen und durch krankhafte antisoziale Züge und Gewohnheiten ersetzen, die im Verbrechen, in der Prostitution und in allen anderen Erscheinungen der gesellschaftlichen Fäulnis ihren Ausdruck findet.

Mit der Entwicklung des Privatbesitzes und den damit verbundenen Klassengegensätzen entstand für die besitzenden Klassen die Notwendigkeit einer mit allen technischen Mitteln ausgerüsteten politischen Organisation zum Schutz ihrer Privilegien und zur Niederhaltung der breiten Massen - der Staat. Ist der Staat somit in erster Linie ein Produkt des Privatmonopols und der Klassenteilung, so wirkt er, einmal in Existenz, mit allen Mitteln der List und Gewalt für die Aufrechterhaltung des Monopols und der Klassenunterschiede, folglich für die Verewigung der wirtschaftlichen und sozialen Versklavung der breiten Masse des Volkes und hat sich im Laufe seiner Entwicklung zur gewaltigen Ausbeutungsinstitution der zivilisierten Menschheit emporgeschwungen.

Die äußerliche Form des Staates ändert an dieser geschichtlichen Tatsache nichts. Monarchie und Republik, Despotie oder Demokratie - sie alle stellen nur verschiedene politische Ausdrucksformen des jeweiligen wirtschaftlichen Ausbeutungssystem vor, die sich zwar in ihrer äußerlichen Gestaltung, nie aber in ihrem innerlichen Wesen voneinander unterscheiden und in allen ihren Formen nur eine Verkörperung der organisierten Gewalt der besitzenden Klassen sind.

Mit der Entstehung des Staates beginnt die Ära der Zentralisation, der künstlichen Organisation von oben nach unten. Kirche und Staat waren die ersten Vertreter dieses Systems und sind bis heute seine vornehmsten Träger geblieben. Und da es im Wesen des Staates liegt alle Zweige des menschlichen Lebens seiner Autorität unterzuordnen, so muß die Methode der Zentralisierung desto verhängnisvollere Folgen haben, je mehr der Staat den Kreis seiner Funktionen erweitern und ausbauen konnte. Ist doch der Zentralismus die extremste Verkörperung jenes Systems, das die Regelung der Angelegenheit Aller, einzelnen Personen in Bausch und Bogen überträgt.

Dadurch wird der Einzelne zur Marionette, die von oben her gelenkt und geleitet wird, ein totes Rad in einem ungeheuren Mechanismus. Die Interessen der Allgemeinheit müssen den Privilegien einer Minderheit das Feld räumen, die persönliche Initiative dem Befehl von oben, die Verschiedenartigkeit der Uniformität, die innere Verantwortlichkeit einer toten Disziplin, die Erziehung der Persönlichkeit einer geistlosen Dressur. - und das alles zu dem Zwecke, loyale Untertanen heranzubilden, die an dem Fundament des Bestehenden nicht zu rütteln wagen, willige Ausbeutungsobjekte für den kapitalistischen Arbeitsmarkt. So wird der Staat zum mächtigsten Hemmnis jedes Fortschritts und jeder kulturellen Entwicklung, zum festen Bollwerk der besitzenden Klassen gegen die Befreiungsbestrebungen des arbeitenden Volkes.

Die Syndikalisten, in klarer Erkenntnis der oben festgestellten Tatsachen, sind prinzipielle Gegner jeder Monopolwirtschaft. Sie erstreben die Vergesellschaftung des Bodens, der Arbeitsinstrumente, der Rohstoffe und aller sozialen Reichtümer; die Reorganisation des gesamten Wirtschaftslebens auf der Basis des freien, d.h. des staatenlosen Kommunismus, der in der Devise: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach, seinen Bedürfnissen!" seinen Ausdruck findet.

Ausgehend von der Erkenntnis, daß der Sozialismus letzten Endes eine Kulturfrage ist und als solche nur von unten nach oben durch die schöpferische Tätigkeit des Volkes gelöst werden kann, verwerfen die Syndikalisten jedes Mittel einer sogenannten Verstaatlichung, das nur zur schlimmsten Form der Ausbeutung, zum Staatskapitalismus, nie aber zum Sozialismus führen kann.

Die Syndikalisten sind der Überzeugung, daß die Organisation einer sozialistischen Wirtschaftsordnung nicht durch Regierungsbeschlüsse und Dekrete geregelt werden kann, sondern nur durch den Zusammenschluß aller Kopf- und Handarbeiter in jedem besonderen Produktionszweige: durch die Übernahme der Verwaltung jedes einzelnen Betriebes durch die Produzenten selbst und zwar in der Form, daß die einzelnen Gruppen, Betriebe und Produktionszweige selbständige Glieder des allgemeinen Wirtschaftsorganismus sind, die auf Grund gegenseitiger und freier Vereinbarungen die Gesamtproduktion und die allgemeine Verteilung planmäßig gestalten im Interesse der Allgemeinheit.


Die Syndikalisten sind der Meinung, daß politische Parteien, welchem Ideenkreis sie auch angehören, niemals imstande sind, den sozialistischen Aufbau durchführen zu können, sondern daß diese Arbeit nur von den wirtschaftlichen Kampforganisationen der Arbeiter geleistet werden kann. Aus diesem Grunde erblicken sie in der Gewerkschaft keineswegs ein vorübergehendes Produkt der kapitalistischen Gesellschaft, sondern die Keimzelle der zukünftigen sozialistischen Wirtschaftsorganisation. In diesem Sinne erstreben die Syndikalisten schon heute eine Form der Organisation, die sie befähigen soll, ihrer großen historischen Mission und in derselben Zeit dem Kampfe für die täglichen Verbesserungen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse gerecht zu werden.

An jedem Ort schließen sich die Arbeiter der revolutionären Gewerkschaft ihrer resp. Berufe an, die keiner Zentrale unterstellt ist, ihre eigenen Gelder verwaltet und über vollständige Selbstbestimmung verfügt. Die Gewerkschaften der verschiedenen Berufe vereinigen sich an jedem Orte in der Arbeiterbörse, dem Mittelpunkt der lokalen gewerkschaftlichen Tätigkeit und der revolutionären Propaganda. Sämtliche Arbeiterbörsen des Landes vereinigen sich in der Allgemeinen Föderation der Arbeiterbörsen, um ihre Kräfte in allgemeinen Unternehmungen zusammenfassen zu können.

Außerdem ist jede Gewerkschaft noch föderativ verbunden mit sämtlichen Gewerkschaften desselben Berufs im ganzen Lande und diese wieder mit den verwandten Berufen, die sich zu großen allgemeinen Industrieverbänden zusammenschließen. Auf diese Weise bilden die Föderation der Arbeiterbörsen und die Föderation der Industrieverbände die beiden Pole, um die sich das ganze gewerkschaftliche Leben dreht.

Würden nun bei einer siegreichen Revolution die Arbeiter vor das Problem des sozialistischen Aufbaues gestellt, so würde sich jede Arbeiterbörse in eine Art lokales statistisches Büro verwandeln, und sämtliche Häuser, Lebensmittel, Kleider usw. unter ihre Verwaltung nehmen. Die Arbeiterbörse hätte die Aufgabe, den Konsum zu organisieren und durch die Allgemeine Föderation der Arbeiterbörsen wäre man dann leicht Imstande, den Gesamtverbrauch des Landes zu berechnen und auf die einfachste Art organisieren zu können.

Die Industrieverbände ihrerseits hätten die Aufgabe, durch die lokalen Organe und mit Hilfe der Betriebsräte sämtliche vorhandenen Produktionsmittel, Rohstoffe usw. unter ihre Verwaltung zu nehmen und die einzelnen Produktionsgruppen und Betriebe mit allem Notwendigen zu versorgen. Mit einem Worte: Organisation der Betriebe und Werkstätten durch die Betriebsräte; Organisation der allgemeinen Produktion durch die industriellen und landwirtschaftlichen Verbände; Organisation des Konsums durch die Arbeiterbörsen.

Als Gegner jeder staatlichen Organisation verwerfen die Syndikalisten die sogenannte Eroberung der politischen Macht, und sehen vielmehr in der radikalen Beseitigung jeder politischen Macht die erste Vorbedingung zu einer wahrhaft sozialistischen Gesellschaftsordnung.. Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ist aufs engste verknüpft mit der Beherrschung des Menschen durch den Menschen, so daß das Verschwinden der einen notwendigerweise zum Verschwinden der anderen führen muß.

Die Syndikalisten verwerfen prinzipiell jede Form der parlamentarischen Betätigung, jede Mitarbeit in den gesetzgebenden Körperschaften" ausgehend von der Erkenntnis, daß auch das freieste Wahlrecht die klaffenden Gegensätze innerhalb der heutigen Gesellschaft nicht mildern kann und daß das ganze parlamentarische System nur den Zweck verfolgt, dem System der Lüge und der sozialen Ungerechtigkeit den Schein des legalen Rechts zu verleihen - den Sklaven, zu veranlassen, seiner eigenen Sklaverei den Stempel des Gesetzes aufzudrücken.
http://www.fau.org/texte/anarcho-syndikalismus/art_030818-180426


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Kommunismus? Einfach machen!

03.03.2011 um 12:31
@kulam
Hoffentlich treten du und Zino nicht in Konkurrenz zueinander, zumindest in Bezug auf die Textmenge... ;)

Die Ausführungen Kropotkins stellen meiner Meinung nach ideologisch verblendete Vergangenheitsdeutungen (kollektivistische Stammesgesellschaften, Urkommunismus) sowie realitätsfremde Utopien
Zitat von kulamkulam schrieb:In seiner umfassenden Betätigung - auch in unserer Zeit - erblicken wir die beste Bürgschaft für eine noch stolzere Entwicklung des Menschengeschlechts.“
dar, weshalb ich seine Thesen nicht Teile bzw. diese bereits von der Realität widerlegt wurden.
Zitat von kulamkulam schrieb: Kapital ist laut Marx sich selbst verwertender Wert, welches auf einem irrationalen Selbstzweck basiert, nämlich der Akkumulation von Kapital durch die Rückkopplung des Geldes auf sich selbst. Vereinfacht ausgedrückt: die kapitalistische Verwertungsideologie basiert auf der Annahme, die Produktion dient in erster Linie dazu, aus Mehrwert noch mehr Mehrwert zu erzeugen. Die Produktion folgt nicht einem allgemeinen gesellschaftlichen Konsens, sondern die Produktion von Gütern und damit die Befriedigung der Lebensbedürfnisse des Menschen ist zum Abfallprodukt der Verwertung von Kapital gewroden.
Die "kapitalistische Verwertungsideologie" dient der Mehrung des eingesetzten Kapitals (Rentabilität). Da Kapital aus sich selbst heraus gar nichts macht, sind es immer Menschen (auch wenn einige Kommunisten bestreiten, dass "Kapitalisten" auch Menschen sind), die Kapital einsetzen, bewegen und verwenden. Die Produktion erfolgt dabei sehr wohl im allgemeinen gesellschaftlichen Konsens, d.h. im Rahmen der Gesetzgebung des jeweiligen Landes (Produktionsbedingungen, Entlohnungen, Umweltschutzbestimmungen, Legalität der Produkte usw.).
Produktion und Verkauf von Gütern (und damit die Bedürfnisbefriedigung der Kunden) ist kein Abfallprodukt der Kapitalverwertung, sondern das Hauptmittel zur Erwirtschaftung von Gewinn (Kapitalmehrung, Rentabilität). Marx geht also schon von völlig falschen Grundvoraussetzungen aus, ebenso verleugnet er das Risiko, das bei Einsatz von Kapital zur Produktion besteht, nämlich den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bei Misserfolg und Misswirtschaft.

Meine Kritik am Anarchosyndikalismus folgt später, wenn ich mehr Zeit habe.


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04.03.2011 um 17:09
irre und nichts gelernt: die linke will den kommunismus in deutschland einführen. als ich darüber was gelesen habe musste ich an die linkspolemik hier im forum denken. die meisten wissen von m l und ddr überhaupt nichts, aber loben diese verquere ideologie in den höchsten tönen.

wenn ich schon "urkommunismus" lese, fallen mir die geschichten meines grossvaters ein, wo er über die dummen roten funktionäre der ddr abgelästert hat. "urkommunismus war perfekt für die ddr, von den alliierten in die steinzeit zurückgebombt, konnte man wunderbar wieder einen primitiven warentauschhandel einführen, später rgw genannt, als es länderübergreifend im ostblock stattfand.". am schlimmstens war eben das funktionärsunwesen (viele strohdumm und mit krimineller vorgeschichte) , das sich in dekadenz aalte.

nein so eine "menschenfressende ideologie" zu hofieren, ist das letzte was man heute braucht.


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04.03.2011 um 17:14
Der Kommunismus findet Zulauf nur dort, wo er nicht herrscht.
-Henry Kissinger-

Damit wäre alles gesagt.


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04.03.2011 um 17:38
@Aldaris
Der Mann sagt auch knallhart: "Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft."

Und wo steckt das meiste Kapital?? Rischtiiig!!


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04.03.2011 um 17:49
Zitat von seven_of_nineseven_of_nine schrieb:die linke will den kommunismus in deutschland einführen
Welchen Kommunismus?? Den Marxismus, den Leninismus, Stalinismus, Maoismus, Castroismus...?
Oder was ganz neues??


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04.03.2011 um 17:53
@collectivist

Mag sein, aber ich habe mich auch nicht diesem Mann verschrieben, sondern halte lediglich das Zitat für sehr aussagekräftig!


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04.03.2011 um 18:00
Zitat von AldarisAldaris schrieb:sondern halte lediglich das Zitat für sehr aussagekräftig!
Im krassen Gegensatz zu Dir, wenn man Dich zitiert hat es null Aussagekraft.


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04.03.2011 um 18:01
Zitat von RewindRewind schrieb:Im krassen Gegensatz zu Dir, wenn man Dich zitiert hat es null Aussagekraft.
Das "Lob" kann ich nur zurückgeben!


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04.03.2011 um 18:07
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Der Kommunismus findet Zulauf nur dort, wo er nicht herrscht.
Logisch, zumal es den Kommunismus per Definition nie gegeben hat. Kommunismus findet bei denen Zulauf, die Armut und Unterdrückung anprangern.

Aber auch im autoritären Ostblocksozialismus gab es den Ruf nach "echtem" oder demokratischem Sozialismus, etwa während des Prager Frühlings in der Tschechoslowakei.

/dateien/70134,1299258431,220px-SocAnoOkNe
Plakat während des Prager Frühlings: Sozialismus ja, Okkupation nein!


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04.03.2011 um 18:23
@Thraxas

Zur Vermehrung des eingesetzten Kapitals ist es selbstverständlich aus unternehmerischer Sicht wirtschaftlich sinnvoll die Arbeitskraft der Angestellten im Verhältnis zum Gewinn möglichst gering zu entlohnen, oder periodisch Arbeitskraft freizusetzen, sprich Arbeiter zu entlassen. Der Angestellte, der zugleich Konsument ist, verfügt über weniger Kapital, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage geht zurück - eines der vielen Paradoxe des Kapitalismus, welches zu periodischen Krisen führt. Aufgrund der Logik zur Vermehrung des eingesetzten Kapitals die Produktionskosten zu senken geht gesamtwirtschaftlich gesehen realwirtschaftlicher Mehrwert verloren, da der Angestellte entweder weniger Lohn erhält, oder gar entlassen wird. Dieser Mangel an Realkapital wird durch die Expansion in die Finanzmärkte ausgeglichen, etwas was Marx "fiktives Kapital" genannt hat und besonders heute ein aktueller Begriff ist, da bei den unübersichtlichen Finanzprodukten sicher ist, dass kaum noch realwirtschaftliche Werte dahinterstecken. Wo bitte besteht der gesellschaftliche Konsens bei Finanzprodukten, wie Derivaten oder Hedgefonds? Wem nützt es? Ganz sicher nicht der breiten Bevölkerung.

Auf deine Kritik am Anarchosyndikalismus bin ich gespannt. ;)


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05.03.2011 um 10:28
Da die Bratwurst offenbar gegessen worden ist:

@Puschelhasi
@Fedaykin

Wer hat etwas gegen das Vereben von Vermögen gesagt?

Gegen das Vererben von Vermögen ist nichts einzuwenden,
wohl aber gegen das unsägliche neoliberale Geschwurbel von der Chancengleichheit.
wohl aber gegen die Zurschaustellung von Luxus, die einzig und allein den Zweck verfolgt,
andere neidisch machen zu wollen.


Und wenn dann Neid gewittert wird, obwohl Neid gar kein Thema ist, wird Neid oft als Totschlagargument gebraucht um gleichzeitig die Mär vom Tellerwäscher, der es durch Fleiß zum Millionär brachte, wieder aus der Mottenkiste zu holen.

Es ist eben nicht so, dass Erben großer Vermögen automatisch besonders fähige Menschen sind.

Eher ganz im Gegenteil, wie man sogar hier lesen kann!

Fähige Menschen können dafür im Gegenzug ihre Bildung nicht finanzieren und ihre Eltern können es auch nicht.
Fähige Leute werden mit der Neidkeule niedergehalten, die durch hochwohlgeborene Wasserköpfe geschwungen wird.
Das ist es, was hier immer mit der Unterschiedlichkeit der Menschen gefeiert wird.

Ja, Menschen sind nicht gleich:

Es gibt dumme und kluge Arme und es gibt dumme und kluge Reiche.

Doch nur die dummen Reichen, denen noch dazu etwas Entscheidendes fehlt.
Empathie, Mitmenschlichkeit, Verantwortung.
Denen etwas Entscheidendes fehlt - die haben hier das Sagen.

Doch die Anderen, die dummen und klugen Armen zusammen mit den klugen Reichen - die sind in der Mehrheit.
In der Absoluten.

Und das macht Hoffnung.
Aber das hat mit Kommunismus nichts zu tun.


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Kodo ehemaliges Mitglied

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05.03.2011 um 10:35
@Puschelhasi
aber zino, nicht auszudenken, dann kann ich mir ja all die schönen dinge nicht mehr kaufen die ich nicht brauche.


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05.03.2011 um 11:06
@eckhart

Denkst du es geht dabei um Neid? Oder um das absichtsvolle Erwecken von Neid?

Wie kommst du darauf? Wenn ich Qualität und etwas grösser kaufe, dann tue ich das aus Gründen der persönlichen Neigung und des Stils.

Mir ist es völlig egal, ob das nun jemanden neidisch macht, oder nicht, ich bin kein neidischer Mensch, ich gönne jedem alles was er hat in vollem Umfang. Was betrifft mich der Reichtum anderer? Ich freue mich für sie und respektiere ihre Lebensleistung.


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05.03.2011 um 12:36
Zitat von eckharteckhart schrieb:Fähige Menschen können dafür im Gegenzug ihre Bildung nicht finanzieren und ihre Eltern können es auch nicht.
Ich denke, es gibt hier in Deutschland genug Möglichkeiten, wie man sich "die Bildung" finanzieren kann, gerade wenn es um fähige Menschen geht (Stipendien, Studienkredite, BaföG). Das ist mir mal wieder zu verallgemeinert.


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05.03.2011 um 12:50
@Aldaris

Das muss daoch alles ins Bild der unterdrückenden Oberklasse passen, Bafög, kostenlose Schulen, das passt alles nicht ins Feindbild gewisser User, verstehst du?


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05.03.2011 um 12:56
@Puschelhasi

Das wird hier scheinbar vergessen. Nein, nicht scheinbar, sondern bewusst!


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05.03.2011 um 13:03
@Aldaris

Es wird auch verdrängt, dass eine Karriere oder ein Studium ohne entsprechende Parteitreue im Kommunsimus nicht möglich ist.

Wer etwas werden will, muss sich der Partei unterwerfen, sonst wird er nicht zum Studium zugelassen.


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05.03.2011 um 13:09
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Welchen Kommunismus?? Den Marxismus, den Leninismus, Stalinismus, Maoismus, Castroismus...?
Oder was ganz neues??
es wurde der ganz allgemeine schnöde theoriekommunismus gefordert. und zwar so, als ob es auf der welt positive vorbilder gibt oder gegeben hat. welche kommunismusvariante ist auch völlig egal, historisch endeten alle versuche in unfreiheit, guLags, völker- und massenmorde. und nicht zu vergessen: wirtschaftliches chaos, wie hungerkatastrophen oder permanenter mangelwirtschaft.


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