instinct schrieb:In Spanien hat es jedenfalls geklappt, und in Chiapas funktioniert es auch.
Und das auch ohne, dass der Grossteil der Bevölkerung aus Anarchisten besteht.
Waren das gute 80 Millionen Menschen mit unterschiedlichster, ethnischer und sozialer Herkunft, unterschiedlichsten, politischen Ansichten und Religionen?
Das Recht des Stärkeren tritt in jeder Gesellschaftsform immer wieder auf, deshalb gibt es im Anarchismus die, wie ich hier belehrt wurde Institution des Gemeinderates, und in der Panokratie gibt es sogar so etwas wie eine Polizei.
Moment, ich dachte, Anarchismus soll herrschaftsfrei sein?
;)Also ich weiß nicht, wenn sich regelmäßig eine Gruppe (gewählter) Menschen zusammen findet und bestimmt, wer was zu machen hat, dann sieht das für mich schon nach ,,Herrschaft" aus.
Und wenn Menschen dafür sorgen sollen, dass den Weisungen Folge geleistet wird und sich die Mitglieder der Gemeinschaft an die Gesetze halten, dann sieht das für mich ebenfalls wie Herrschaft aus.
Auch die Tatsache, dass Gesetze überhaupt existieren - Herrschaft.
Anarchismus mag funktionieren, solange die Mitglieder der Gemeinschaft ausreichend auf einer Wellenlänge liegen, die gleichen Vorstellungen, Interessen usw. besitzen.
Aber ab einem bestimmten Maß Unterschiedlichkeit wird es unweigerlich Zusammenstöße geben.
Diese Zusammenstöße werden beispielsweise in einer Demokratie durch gemeinsame Gesetze, unabhängige Polizei und Gerichte reguliert.
Sie können selbstverständlich auch in unserer Gesellschaft keineswegs unterbunden werden.
Unsere Gesellschaft ist sicher bei weitem nicht perfekt. Aber sie besitzt mit Sicherheit eine weitaus höhere Lebensqualität, als eine anarchistischer Versuch.
Nebenbei bemerkt fände ich eine ,,perfekte" Gesellschaft mehr als langweilig.