Das alternative Ende des 2. Weltkrieges
19.08.2010 um 09:18robert-capa schrieb:die frage ist wohl was der verlust moskaus in der sowjetische führung und der roten armee ausgelöst hätte wenn sich die sowjets panikartig zurückgezogen und massiv truppen aus sibirien abgezogen hätten halte ich es für durchaus denkbar dass japan nach der eroberung der philippinen und der ölquellen auf niederländisch-ostindien seine prioritäten überdacht hätteDas habe ich auch mal recherchiert. Nach der verlorenen Schlacht bei Wjasma und Brijansk war die Front auf 300 km Breite aufgerissen und Untergangsstimmung machte sich in Moskau breit.
Es gab dann eine Sitzung, wo das weitere Vorgehen beschlossen wurde. Es wurde die Frage gestellt Moskau zu verdeitigen oder sich komplett hinter der Wolga zurückzuziehen. Nur ein einziger Abgeordneter (der armenische!) war für einen Kampf in Moskaus Straßen. Stalin stimmte dem zu und man begann sich vorzubereiten. Ob davon die deutsche Führung Wind bekam, ist nicht bestätigt, aber sie nahm den letzteren Fall an und entwickelte mitten für den Winter eine umständliche Zangenoperation, obwohl sogar nach Shukow ein einfacher massiver Zentralstoß völlig ausgereicht hätte, Moskau zu Fall zu bringen. Der kürzeste Weg nach Moskau, war angesichts der Witterung logisch der beste, dazu konnte man sich aber nicht im dt Generalstab entschließen, man wollte den Großraum Moskau gleich mitkassieren. Dafür reichten die Mittel aber nicht.
Jetzt gehen wir aber trotzdem einmal davon aus, daß es im Oktober eine Woche lang länger trocken geblieben wäre und man die massive Frontlücke für den Fall Moskaus nützte. Die Hauptstadt wäre dann wesentlich schneller gefallen, als erst mitten Winter. Nächstes Ziel für Guderian war Gorki, 200 km hinter Moskau. Das wäre wohl nicht mehr erreicht worden, denn irgendwann wäre die jährliche Schlammzeit so oder so dagewesen. Nach dem Fall Moskaus noch im Oktober wäre dann die Option gezogen worden, die Stalin in dieser Sitzung zur Wahl gestellt hätte, also breiter Rückzug hinter die Wolga. Das hätte eine Kettenreaktion ausgelöst, weil auf jedenfall, das erstmal nur den Oberlauf betroffen hätte. Beim Unterlauf kann man nicht so sicher sein, dass es da auf freiwilliger Basis passiert wäre. Da wäre sicher auch noch 1942 als volles Kriegsjahr nötig gewesen.
Japan hätte bei diesem sehr möglichen Kriegsverlauf, wohl keine Truppen nach Sibirien geschickt, sondern hätte wiederum in den Pazifik invasiert, weil die Ölreserven bereits in Wochen gezählt wurden. Nur eines wäre nach dem Fall Moskaus nicht passiert: Das es eine offizielle Kriegserklärung Deutschlands an die USA gegeben hätte, weil die Japaner eben nichts taten in Sibirien. Trotz US Schießbefehls auf Achsenschiffe im Atlantik hätte man da still gehalten, um 1942 die Sowjets endgültig hinter die Wolga zu werfen. Die Kriegserklärung an die USA wäre nicht gekommen, es wäre dann so wie im 1.WK gekommen, dass sie von den USA gekommen wäre. Im Dezember war an dieser strategisch völlig falschen Kriegserklärung auch ein sehr hoher Propagandawert dabei, weil Moskau schief gelaufen war. Bei einem eroberten Moskau hätte man das nicht nötig gehabt. Japan hätte seine Suppe erstmal alleine auslöffeln müßen.