Sollte man religiöse Symbole aus dem öffentl. Raum verbannen ?

@fremdling
es geht hier einzig um religiöse symbole... nicht um den islam an sich.

@atavist
@instinct

Ich meine mit Belästigung in dem Fall keine Gegenstände, sondern wenn z.B. Sektenangehörige mich auf der Straße hartnäckig zu "bekehren" versuchen.

@Fritzi
DAS! ist aber nicht thema dieser umfrage.. oder sehe ich das nun falsch?

@SchmUser
1. Komme ich dabei dennoch nicht auf mehrere hundert Millionen.
2. Sehe ich bei den meisten Punkten primär (macht)politische Interessen, die Akteure waren eben zufällig Christen. Ich denke unter den meisten identitätsstiftenden Kulturen wäre dies möglich gewesen.

atavist schrieb:es geht hier einzig um religiöse symbole... nicht um den islam an sich.

Wenn man das Klassenzimmer grün streicht und islamische Suren an die Wände schreibt könnte zumindest der Verdacht entstehen, daß man sich als Muslim dort gerne ansiedelt. Das ist das einzige Problem, daß ich sehe. Bliebe es darauf beschränkt, daß ein Muslim lediglich gerne ein Symbol aufhängt, daß ihm hilft sich dort wohl zu fühlen, wo er 10 Stunden täglich verbringt, dann habe ich dagegen nichts einzuwenden. In den Klassenzimmern hingen früher auch die Wände mit Postern voll und die wenigstens haben dabei eine wertvollere Botschaft vermittelt, als dies religiöse Symbole tun würden.

@fremdling
schon mal dass DU dich als Maßmeter siehst, wie man das gefälligst zu sehen und zu
interpretieren hat, deutet mir, dass ich es da mit einem Auserwählten Gottes zu tun habe.

Aber hier mal eine wissenschaftliche Analyse zum Thema:
http://www.sgipt.org/sonstig/metaph/ueb0.htm#Auserw%C3%A4hlt

@atavist
Ich bin ganz Deiner Meinung.

@Fritzi
Es gibt doch sicher auch Symbole, die in Deinen Augen Dich belästigen, oder etwa nicht ?
Wieso sollte es dann gerade bei religiösen Symbolen nicht auch zutreffen können, wo diese doch keine universelle Bedeutung haben ?
Wieso würdest Du wegschauen, wenn nicht deshalb, weil Du Dich belästigt fühlen würdest, müsstest Du doch hinsehen ?

Sollte man Belästigungen im öffentlichen Raum einfach ignorieren, oder nicht vielmehr dafür sorgen, dass niemand belästigt wird ?

@fremdling

fremdling schrieb:Mit was willst Du denn die Schüler jahrelang beschäftigen? Die Verfassungsorgane, rechtliche Grundlagen und Geschichte haben bei uns ein Jahr ausgefüllt, dazu noch weitere Halbjahre in "Meinungsbildung in Anwendung". Eine Parallelklasse hat sich sogar mit der Kritik an der Demokratie auseinandergesetzt. Was will man mehr machen?

Man könnte auf die Möglichkeiten eingehen, die die Demokratie noch offen hält, direktere Demokratiemodelle, zB. davon gibt es ja eine Menge.

Man könnte auch die anderen Politischen Systeme aufbröseln, ich denke es gibt da genügend Stoff zum lernen, und üben.

Die Verantwortung eines jeden Schülers wecken dürfte nicht leicht sein, aber man muss es probieren. Im übrigen bin ich nicht sicher, aber der Meinung, dass solches Lehrmaterial an Real- und Hauptschulen gar nicht vermittelt wird. Auch dort sollte Demokratieverständnis Pflicht sein, sollte es nicht möglich sein, es diesen Schülern auch zu vermitteln, so müsste man die Demokratie für gescheitert erklären, oder was denkst Du ?

@fremdling
sind den religiöse dinge wertvoller als diverse poster?
was wenn der der ein poster von wem auch immer aufhängt.. eben genau die gleichen glückshormone hat?

fremdling schrieb:und die wenigstens haben dabei eine wertvollere Botschaft vermittelt, als dies religiöse Symbole tun würden.

Tun sie das objektiv wirklich ?
Wie ist denn die universelle Bedeutung des Kreuzes zu sehen ?

@SchmUser
Du wirbst doch ebenso um Deine Interpretation. Geschichtswissenschaftliche Quellen dürften zudem eher helfen, als Psychologie. Die sehe ich auch dort angebrachter, wo einzelne ernorme Bedeutung in Dinge projizieren, die den meisten Menschen deutlich gleichgültiger sind.

Ich zumindest treffe in diesem Forum das erste mal in meinem Leben Menschen, die solch einen Anstoß an religiösen Symbolen finden, überhaupt wo diese solch eine Bedeutung erfahren. Ich habe schon viele Menschen kennen gelernt und schätze, daß nicht einer davon nicht mit Verwunderung auf so manchen Vorschlag in diesem Forum reagieren würde.

Auch frage ich mich, wie Du darauf kommst in mir einen "Auserwählten" zu sehen, ich bin nicht mal religiös. Ich "fürchte" lediglich Menschen, die ihre Probleme zu lösen suchen, indem sie die Welt gewaltsam in ihre Schranken weisen wollen. Das trifft auf religiöse Hinterwäldler ebenso zu, wie auf ihr "aufgeklärtes" Pendant (in dem Fall unsere kämpferischen Atheisten).

@instinct
@atavist
Religiöse Selbstfindung hört i.d.R. nicht bei der Identifizierung mit einem Symbol auf. Dieses ist ja immer nur ein Hinweis auf einen Inhalt. Wenn man sich mit diesem und seinen philosophischen und weltanschaulichen Implikationen auseinandersetzt läuft man doch zumindest Gefahr, seinen Horizont etwas erweitert zu haben ;)

Poster von irgendwelchen Teenie-Idolen mögen auch ihre Berechtigung und ihre Bedeutung haben, aber zumindest steckt dahinter doch selten mehr als der Versuch eine Marke zu verkaufen, indem man an die meist einfacher gestrickten Bedürfnisse der Kunden appelliert.

@fremdling

SchmUser schrieb:@Glünggi
ich bin auch dafür, dass religiöse Symbole nicht aus der Öffentlichkeit verbannt werden.
Aber nicht weil ich etwa Mitleid mit denen hätte, die sich mit religiösen Symbolen identifizieren,
sondern als Denkmal für die aber- hunderte Millionen Menschen, die in irgend einer Weise
Opfer der religiösen Über-Eiferer wurden und in der Geschichte der Zeit spurlos verschwunden
sind.

@SchmUser

fremdling schrieb:@SchmUser
hunderte Millionen? In welchen Konflikten soll das passiert sein?

ich habe mich nicht an deiner Sichtweise der Dinge gestoßen, ich finde es nur merkwürdig
dass du dich an meiner Sichtweise der Dinge stößt
und obwohl du genau wüsstest, dass ich da nicht so ganz unrecht habe.

fremdling schrieb:Auch frage ich mich, wie Du darauf kommst in mir einen "Auserwählten" zu sehen, ich bin nicht mal religiös. Ich "fürchte" lediglich Menschen, die ihre Probleme zu lösen suchen, indem sie die Welt gewaltsam in ihre Schranken weisen wollen. Das trifft auf religiöse Hinterwäldler ebenso zu, wie auf ihr "aufgeklärtes" Pendant (in dem Fall unsere kämpferischen Atheisten).

Ja was den bitte @fremdling,
was zeigt den hier, wer wem in die Schranken weisen möchte, oder kennst du selbst nur die 4 Himmelsrichtungen: ICH, MICH, Mir und Mein.^^

fremdling schrieb:Ich zumindest treffe in diesem Forum das erste mal in meinem Leben Menschen, die solch einen Anstoß an religiösen Symbolen finden

Dir sollte aber eigentlich schon bewusst sein, dass ringsherum "alle" europäischen Länder anfangen, religiöse Symbolik einseitig zu bekämpfen, wie zB. Minarettverbote, Burkaverbote etc. - so wie es Niederlande und co. umgesetzt haben, ist es diskriminierend gegen eine einzelne Religion und die Auseinandersetzung darüber ist von Rassismus und Rassismusvorwürfen gepflastert und solche Situationen treiben unweigerlich immer Leute in die Arme der Rechtsradikalen.

Das kann doch so nicht gemeint sein, oder ?

Behandelt man alle Menschen demokratisch gleich, müssen eben alle Symbole, die gleichwertig sind (=religiös), mit in eine Diskussion und einen Gesetzesentwurf darüber einbezogen werden.

Wieso sollte nur der Christ seine Reviermarkierungen anbringen dürfen, wenn doch Religionsfreiheit herrscht wie man gern behauptet ?
Wieso sollten Minarette verboten werden, aber Glocken dürfen die Menschen noch immer bildlich in Angst und Schrecken versetzen ?

@instinct

instinct schrieb:Es gibt doch sicher auch Symbole, die in Deinen Augen Dich belästigen, oder etwa nicht ?

Ich könnte Dir auf Anhieg nichts nennen, wenn Du wirklich Symbole meinst.

Religion vs. Teenie-Idole ist für mich vergleichbar mit der Gegenüberstellung von Techno und klassischer Musik. Ich möchte keinem eine finale, universelle Bewertung zukommen lassen, da sie ihre Wirkung immer nur in Zusammenhang mit der Psyche, die sie interpretiert, entfalten. Wenn man sich den Themen jedoch wissenschaftlich nähern möchte, habe ich zumindest die Vermutung, daß man bei klassischer Musik etwas länger beschäftigt sein dürfte. Ebenso sehe ich es mit der Religion. Man kann auf einem primitiven Seelsorgeniveau verweilen, aber ebenso die vielfältigen Facetten erkunden.

fremdling schrieb:Poster von irgendwelchen Teenie-Idolen mögen auch ihre Berechtigung und ihre Bedeutung haben, aber zumindest steckt dahinter doch selten mehr als der Versuch eine Marke zu verkaufen, indem man an die meist einfacher gestrickten Bedürfnisse der Kunden appelliert.

Wo ist der Unterschied ?
Für mich bedeutet ein christliches Kreuz Tod, Schmerz, Folter und eine Warnung, sich ja dem rechten Gott zuzuwenden, da man sonst auf ewig in den Höllenfeuern schmort und die Geschichte hat uns ja gelehrt, dass ungläubige (zB. Amerikaner) für Christen nichts Wert sind.

Ich sehe im Kreuz ein dominantes Symbol, das uns zeigen soll :

Ha, ich bin Christ, ich habe die Welt geknechtet und bin als Sieger hervorgegangen, darauf bin ich stolz und zeige Dir hiermit, wer Dein & der Herr ist.

Das ist meine subjektive Sicht des Kreuzes, genau so hast Du Deine, aber die ist deswegen noch lange nicht richtiger, das mag nur die Demokratie entscheiden.

@instinct
Ich bin gegen ein Minarettverbot. Ich denke solche Diskussionen haben andere Gründe, einmal die Angst um die eigene Identität, zumindest scheine einige so zu argumentieren, aber das wäre für mich wieder ein solcher Fall, wo die eigenen Probleme auf andere abgeladen werden. Zum scheint mir der Islam doch eher selbst Symbol für bestimmte östliche Völker zu sein, die man z.B. als Gründen der Mentalität oder auch der durchschnittlichen Bildung ablehnt, aber nicht, weil sie an den "falschen Gott" glauben.

Für beide Fälle sind wirksame Lösungsansätze wo anders anzusetzen, als in Scheinkämpfen um Kulturstätten. Und noch mal: Ich unterstelle den Menschen einfach mal, daß sie nicht in Mehrheit durch Glockentürme in "Angst und Schrecken" versetzt werden, das dürfte wieder in die Kategorie der eigenen Probleme gehören. Zumindest sehe ich nicht die Gefahr, daß plötzlich Kreuzritter aus der Kirche stürmen und meinen Kopf fordern.

@Fritzi
Beim Hackenkreuz können schon seltsame Gefühle entstehen, aber ich käme nicht auf die Idee mir desswegen zu wünschen dass ich das Symbol nicht sehe. Mir reicht es wenn ich die Person die es an die Hauswand gesprayt hat nicht sehen muss :D

@instinct
Wenn das Kreuz eben dafür stehen soll bzw. es eine verbreitete Interpretation sein soll, frage ich mich doch, warum es keine Diskussion darüber gibt, während man es bei islamischen Symbolen doch sehr wohl auf die Reihe bekommt?

Fritzi schrieb:Ich könnte Dir auf Anhieg nichts nennen, wenn Du wirklich Symbole meinst.

Ok, aber das Beispiel mit dem Abwenden muss doch irgendwie nachvollziehbar sein, oder sollen nur Leute wie ich wegsehen müssen, weil Leute wie Du eben angeblich kein Problem haben ?

Rein demokratisch stellst Du anscheinend eine Minderheit dar, und trotzdem ist Deine Sicht richtiger als die der Mehrheit oder meine ?