@GilbMLRS schrieb:
"Hängt es nicht an den Gläubigen, zu beweisen, dass Toleranz und Miteinander möglich sind?"
Auch, aber nicht nur ! In diesem Falle geht es nicht um die Toleranz unterschiedlicher Gläubiger untereinander, sondern um die Toleranz zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen untereinander ! Da ist JEDER gefordert !
"Kriegen sie es nicht auf die Reihe, sich bedingungslos nebeneinander zu dulden, müssen Sanktionen her."
Das ist mal wieder typisch Deutsch... Und woran liegt das, dass man sich nebeneinander nicht dulden kann? Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass es Menschen gibt, die Nichtgläubig sind. Aber ich habe etwas dagegen, wenn diese meinen, den Gläubigen Vorschriften machen zu müssen, wie diese sich gefälligst öffentlich verhalten sollen bzw. dass sie ihre Glaubensüberzeugung bitte nur Zuhause offen zeigen und bekennen sollen...
"Die örtliche Katholikenbude hat was gegen ne Menora neben ihrem Kreuz? Ok, dann müssen halt Kreuz und Menora weg, so gibts keinen Zank."
Welche örtliche Katholikenbude hat was gegen eine Minora? Was du da schreibst ist absoluter Humbuck ! Eine Minora, also ein siebenarmiger Leuchter steht in keinster Weise konträr zum christlichen Glauben innerhalb der katholischen Kirche.
Dass für dich beides weg muss zeigt mir eigentlich eher deine Intoleranz ! Es muss überhaupt gar nichts weg ! Es gibt sogar katholische Gemeinden, welche den Bau einer Moschee neben ihrer Kirche mitfinanzieren ! Da muss gar nichts weg, im Gegenteil, das zeigt, dass sich unterschiedliche Glaubensformen nebeneinander sogar sehr gut vertragen !
"Aber monotheistische Religionen hatten noch nie den Anspruch an sich selbst, tolerant zu sein. Sie alle folgen wenigstens einem Gebot, welches da lautet, dass man keinen anderen Gott haben soll und da passt der Halbmond neben dem Kreuz schonmal garnicht ins ideologische Konzept der Seelenfänger."
Jetzt wirfst du wieder alle in einen Topf ! du verurteilst mit einem unbewiesenen Vorurteil gleich alle monotheistischen Religionen. Ich habe keine Probleme mit dem Halbmond, noch mit einer Minora und auch nicht mit dem Kreuz der Christen. Ein Miteinander ist vielleicht schwierig, aber ein Nebeneinander in gegenseitiger Akzeptanz und mit gegenseitigem Respekt voreinander steht eigentlich nichts im Wege, ausser solchen radikalen Aussagen wie: Alles was mit Religion zutun hat, muss aus dem öffentlichen Raum verbannt werden...
Genauso wie ihr Nichtglaubenden nur eure Interessen damit durchsetzen wollt, indem ihr mit religiösen Symbolen in der Öffentlichkeit nicht konfrontiert werden wollt, stehen eben die Interessen der Glaubenden dem ihrerseits gleichberechtigt entgegen.
Bedeutet, in einer pluralistischen Gesellschaft muss es möglich sein, ohne Verbote, dass jeder sich offen und frei zu seiner Weltanschauung bekennen darf, der Glaubende zu seiner Religion wie auch der Nichtglaubende zu seiner Nichtreligion...