@Glünggi Ne ne, das griechische Volk hat da durchaus mitgemacht, profitiert und macht auch immer noch mit. Es ist nicht zu reduzieren auf einige wenige. Alle haben nach mehr Lohn/Gehalt geschrien und die, um es mal wohlwollend zu sagen, nicht gerade ausgeprägte Steuerzahlmentalität ist dort überall zu verorten. Jedem auch nur halbwegs denkenden Menschen leuchtet ein dass man solche Lohn- und Sozialleistungssteigerungen mit all den netten Nebenbezügen und Zulagen in einer derartigen Misswirtschaft ohne nennenswerte Produktionen nicht finanzieren kann. Da hat auch die große Masse seine Schäfchen ins Trockene gebracht.
Aber es ist ja nicht so dass die Griechen das nicht wissen oder wusste, denn immerhin ging der Staat seit 1800 5 Mal (!) Pleite; die diesmalige Pleite inklusive. Aber haben sie mal etwas daraus gelernt? Haben trotz 5-maliger Zahlungsunfähigkeit den Verbindlichkeiten gegenüber begriffen dass sozialistische Träumerien gepaart mit einer Steuerunmoral und einer geringen Produktivitätsrate nicht vereinbar sind? Nein, haben sie nicht.
Und da dies selbstverständlich auch den dort gewählten Vertretern bekannt ist, kam man auch zu solch "lustigen" Aktionen:
Die staatlich kontrollierte griechische Post Bank hatte kräftig in Kreditausfall-Versicherungen investiert - und damit auf die Pleite des eigenen Landes spekuliert.
http://www.sueddeutsche.de/geld/fragwuerdige-finanzgeschaefte-griechen-wetten-auf-eigene-pleite-1.17818Und anstatt sich zu besinnen und zu überlegen wie blöd es ist keine Steuern zu zahlen, exorbitante Lohnsteigerungen durchzusetzen und fragwürdigen Renten- und Pensionsansprüchen hinterher zu weinen, sollten sie nun lieber kräftig anpacken und mithelfen ihr Land zu konsolidieren. Aber nein, lieber bringt man sein Erspartes nun ins Ausland und die Kapitalflucht von GR ist enorm. Das ist eine ausgeprägte Raffermentalität.
Und so wird vielleicht kommen, was viele befürchten: ein Militärputsch! Der Alptraum eines Griechen im Rückblick auf vergangene Militärjunta.
Aber es wird vielleicht keine anderen Wege geben. Das Volk will seine unrealistischen Träumereien weiterführen und ist gegen weitere Sparmaßnahmen und das, wo die Staatseinnahmen nichtmal die Ausgaben decken können. Nichtmal mehr die Zinsen können eigentlich bezahlt werden. Aber trotzdem will man nicht belastet werden mit so bösartigen Dingen wie eine Zuzahlung beim Arzt (hier schon lange eine Selbstverständlichkeit). Dazu kommt dass allen Politikern die es begreifen und entsprechende Schritte einleiten, das Vertrauen der Bürger verliert. Das führt, da weitere Spamaßnahmen unerlässlich sind, zu einem totalen Vertrauensverlust der Politik und dies führt zu noch gewalttäigeren Demonstrationen. Der Frust der Bürger wird weiter ansteigen denn die Durststrecke ist nicht in 1 oder 2 Jahren zu bewältigen.
Diese Unregierbarkeit droht natürlich in Anarchie auszuarten und so kommt es ja schon zu kaum vorstellbaren Lynchmobs wie derzeit in Athen. Da hilft dann nur noch das Militär....
Und nein, ich finde es erschreckend. Ich finde es erschreckend dass es notwendig ist und ich finde es erschreckend dass man dort nicht bereit ist anzupacken und sein Geld dem Staat für die Hilfe zur Verfügung zu stellen und es statt dessen lieber im Ausland bunkert. Griechische Staatsanleihen werden ja nur noch von den EU-Partnern gekauft und die eigene Bürgerschaft kauft überhaupt keine Staatsanleihen. Dies zeigt ja dass man selbst gar nicht gewillt ist oder selbst jedes Vertrauen auf eine gute Lösung aufgegeben hat. Dann frage ich mich aber auch wieso dann europäische Partner dem Staat dieses Vertrauen noch entgegenbringen sollten. Wenn die Bürger eines Landes selbst nicht bereit sind ihrem Staat unter die Arme zu greifen, dann bin ich es erst recht nicht