Soziale Unruhen in Deutschland und Europa

@Prometheus @jumpstyle, 2. S.o.

@Valentini

Valentini schrieb:Worauf ich mich freue ist der Zusammenbruch des ganzen nicht mehr tragbaren Sozial- und Finanzsystem

Hast Du vorgesorgt? Ich meine, das ist zwar die unausweichliche Zukunft dieses Systems, es wird kollabieren - nur stecken wir da alle ganz schön tief mit drinnen. Wir tragen es mit, freiwillig oder nicht, und wir sind alle ein Teil von ihm.

Deswegen weiß ich nicht, ob es mich jetzt unbedingt "freuen" würde. Es trifft dann auch DICH und Deine Familie mit voller Härte.


@Koriander

Koriander schrieb:Die Herrschenden brauchen genau diese gewaltfreie Hochanständigkeit potenzieller Revolutionäre.

So, und nachdem Du Deine kleine große Gewaltorgie dann gefeiert hast, nach der Du Dich offenbar sehnst - was wirst Du großer Revolutionär dann anders, nämlich besser machen?
Warum sollten wir uns Dir anschließen, was bietest Du uns für eine "bessere" Welt?
Bring mal ein paar Konzepte. Überzeuge uns. Was im jetzigen System alles Scheiße ist, wissen wir auch.
Ich will aber wissen, was Du vor hast, was danach kommt. Was machst Du dann mit den verwüsteten Städten, mit all den Menschen, die sich ja von grundauf neue Existenzen aufbauen müssen...? Wohin mit den (ehemals) Reichen und Politikern?

Immer nach Revlution schreien, auf dass "sich was bewegt". Aber nirgends ein konstruktiver Ansatz. Immer nur dieselben Floskeln, Schüren von Feindbildern und Lust an Gewalt. Letztendlich ist es doch nur blinde (und berechtigte) Wut, die raus will. Für eine Revolution, die auch nen Sinn haben soll, müsste man aber etwas weiter denken.

Koriander schrieb:Nervös wird die Herrschaft erst, wenn es zu spontanen, unkontrollierten Aufständen mit Gewalt kommt, wie in verschiedenen Vierteln franz. Städte geschehen.

Dann werden sie eben nervös. Und? Ausbaden müssen es trotzdem Unbeteiligte.

Und selbst wenn es "den Herrschenden" an den Kragen geht - die Revoluzzer von heute sind die Herrschenden von morgen.
Wir kommen von einem Übel ins nächste.
Die Menschheit wird nämlich nicht über Nacht weise und klug, auch nicht durch "den großen Knall".


@eckhart

Du bist sehr optimistisch.

eckhart schrieb:Unvorstellbar für mich, dass "danach" die "Aufteilung der Welt" von neuem beginnen könnte. Wirklich unvorstellbar !

Wird sie aber. Hundertprozentig. Der Mensch bleibt Mensch, und es wäre nicht der erste Umbruch, nach dem man doch irgendwann wieder in alte Muster zurückverfällt.
Bisher haben sich Machtstrukturen und Hierarchien, Gewalt und Unterdrückung immer wieder in irgendeiner Form in einer Gesellschaft etabliert.

@Südlicht

Die einzige Vorsorge bei mir besteht darin, seit einigen Jahren Gold zu kaufen um nach einem Zusammenbruch und/oder Währungsschnitt gut darzustehen. Denn wie wir alle wissen schießt Gold in die Höhe wenn eine Währung zusammen bricht.

Man sollte ein Ende ja auch nicht als Schreckensszenario eines Weltuntergangs begreifen, sondern eher als die Chance auf einen neuen Anfang. In wie weit ein neues System aus den Fehlern des alten lernt, das sei mal dahingestellt...

@Südlicht
In Deiner Buchstabensuppe erleben alle möglichen Klischees Wiederauferstehung, gegen jede historische Erfahrung, getränkt von
systemimmanenten Verdummungs- und Unterwerfungszwängen:

Südlicht schrieb:Der Mensch bleibt Mensch

Dümmlicher und undifferenzierter geht es kaum:

"Der" Mensch in der Sklavenhaltergesellschaft war aufgrund anderer materieller Bedingungen ein anderer als "der" im Feudalismus und "der" im Kapitalismus. Sozialökonomisch betrachet gibt es den Menschen als eindeutig zu identifizierendes Wesen mit gleichen Eigenschaften nicht. In den unterschiedlichen ökonomischen Gesellschaftsformationen standen und stehen sich Menschen mit eindeutig unterschiedlichen Interessen gegenüber:
Sklave und Sklavenhalter, Feudalherr und Leibeigener, Kapitalist und Lohnabhängiger. Zwischen den beiden historischen Hauptklassen haben sich immer noch ein paar andere getummelt, heute z.B. ein Heer von Verwaltern des Kapitals und eine Heerschar von Moralaposteln, die für Desorientierung des Volkes sorgen, die auch für Deine hintersinnigen Sprachreflexe verantworlich zeichnen:
Politiker, Lehrer, Pfaffen, Journalisten, die Medien etc.
Selbst biologisch hat sich "der" Mensch verändert.
Nichts ist statisch. Schon gar nicht "der" Mensch. Alles ist in Bewegung.

Den Rest Deiner an mich gerichteten Worte will ich lieber nicht weiter kommentieren. Sie haben überwiegend nichts mit meinem vorstehenden Text zu tun, und ich müsste sie allenfalls psychoanalytisch werten. Das will ich uns allen ersparen.

Liebe Grüße.

Südlicht schrieb:Der Mensch bleibt Mensch

Der >Gemeinsame Vorfahre von Mensch und Affe< ist auch NICHT der >Gemeinsame Vorfahre von Mensch und Affe< geblieben !

Die Evolution ist unaufhaltbar.

Das Wesen "Mensch" steht (in Analogie zu früher) am Scheideweg.

Ein Teil entwickelt sich weiter und ein Teil entwickelt sich zurück in eine Sackgasse.

Die Auseinanderentwicklung beobachte ich schon lange.
Die Differenzierung geht quer durch die Menschheit.

Nur noch kurze Zeit besteht die Möglichkeit die Seite zu wechseln.
Wir bewegen uns mit exponentiell wachsender Geschwindigkeit auf den Scheidepunkt zu.

Oder ist noch niemandem aufgefallen, dass wir mit zunehmender Ökonomisierung immer weniger Zeit haben ?

Nicht der bleibt im Überlebenskampf Sieger, der das Feinste in sich hineinschlingt, sondern der, der am wenigsten benötigt und mit Mangelsituationen auskommt und zum Teilen bereit ist.

Das ist gern alles als Metapher zu verstehen.

Das uns Bevorstehende sehe ich durchaus nicht optimistisch.
Es besteht aller Grund zu höchstem Respekt. Auch Angst ist angebracht.

TUr mir leid aber die Entwicklungen die du Ansprichst sind Kulutrell geprägt nicht Evolutionär.

Oder hast du das "Sozialismus Gen" gefunden.

@Fedaykin
Ich schrieb ja: Ein Teil (die Mehrheit) entwickelt sich zurück in eine Sackgasse !

Das erkennt man tatsächlich am besten im kulturellen Bereich, den sie zugunsten der Ökonomisierung zunehmend vernachlässigen.

Die kennen nur noch finanzielles und wirtschaftliches Kapital.
Soziales und kulturelles Kapital wird ihnen zunehmend und ist ihnen schon fremd.

Würden mich die Herrschaften bitte wecken, wenn es zu einem Aufstand kommt. Dann steh' ich auf.

Die Leute hierzulande waren ja nicht mal in der Lage, sich effektiv gegen Faschismus und Krieg zu wehren, geschweige denn, dergleichen zu verhindern.

Es war Lenin, der einstmals witzelte: Wenn deutsche Revolutionäre einen Bahnhof besetzen wollten, würden sie sich zuvor ordnungsgemäss eine Bahnsteigkarte kaufen.

Die kennen nur noch finanzielles und wirtschaftliches Kapital.
Soziales und kulturelles Kapital wird ihnen zunehmend und ist ihnen schon fremd.
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Komischerweise sind es doch die vermeintlich unteren die kulturfern sind.

Was ist eigentlich "Kultur" - haben wir da nicht alle (glücklicherweise!) höchst unterschiedliche Vorstellungen?

Fedaykin schrieb:Komischerweise sind es doch die vermeintlich unteren die kulturfern sind.

Irrtum, das betrifft ALLE Schichten,
Die Rückentwicklung geht international quer durch die Gesellschaft.

Es spricht nicht gerade für soziale Kompeten (was ist das?), nur den vermeintlich Unteren Kulturferne vorzuwerfen.
Sie können nur schwer den Gegenbeweis antreten, weil ihnen zunehmend die finanziellen Mittel fehlen. In einer Geld-beherrschten Welt.

Doch was tun unsere Eliten und ihre Wiederkäuer, Büttel und Mietmäuler für ihre Weiterentwicklung ?
Da ist mir in meinenem ganzen Leben noch nichts begegnet !

Fedaykin schrieb:TUr mir leid aber die Entwicklungen die du Ansprichst sind Kulutrell geprägt nicht Evolutionär.

Traurig wäre es wahrhaftig, wenn die Evolution z.B. mit einen wie @Fedaykin zum Stillstand gekommen wäre. ;)

Es gibt aber keinen Stillstand der Evolution ! Für niemanden !
Auch Kultur entwickelt sich evolutionär !

edit: Kompetenz

@Doors
Man könnte und müsste Kultur eigendlich hauptsächlich mit Ethik, Moral oder "Zivilisiertheit" übersetzen.
Und selbst dann werden die Meinungen noch weit auseinander gehen !

Ich wette, sogar die Eliten würden sich global gesehen als zivilisiert bezeichnen. :D

Ethik und Moral sind sowieso für die Mehrheit der Menschen verhandelbar. :(

Das Verschwinden Sozialen und Kulturellen Kapitals bemerkt man gemeinhin erst, wenn es weg ist.
(Zitat Eckart von Hirschausen)

Und, das ist tatsächlich sicher:
Von Deutschland werden garantiert keine Unruhen ausgehen.
Auch Europa wird nicht die zündende Rolle spielen.

@eckhart


Die "gesellschaftlichen Verlierer", das Proletariat und das marginalisierte Subproletariat sitzen daheim bei Bier und TV und halten die Klappe.
Niemand braucht sie so recht, und das wissen sie. Deshalb sind sie unsichtbar und verschwinden.
Keine Wähler, keine Produzenten, keine Konsumenten, keine Trendsetter. Nichts. Einfach nur "überflüssige" Menschen, denen dann auch noch Sozialschmarotzerei vorgeworfen wird, von den Westerwelles und Sarrazins der Republik. Und sie ducken sich und schweigen, wenn sie nicht sogar zustimmend nicken.

Es spricht nicht gerade für soziale Kompeten (was ist das?), nur den vermeintlich Unteren Kulturferne vorzuwerfen.
Sie können nur schwer den Gegenbeweis antreten, weil ihnen zunehmend die finanziellen Mittel fehlen. In einer Geld-beherrschten Welt.
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Allen die Einschaltquoten im Fernsehen geben doch oftmals ein klares Bild.

abe wie Doors schon schrieb? Was ist Kultur


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Traurig wäre es wahrhaftig, wenn die Evolution z.B. mit einen wie @Fedaykin zum Stillstand gekommen wäre.

Es gibt aber keinen Stillstand der Evolution ! Für niemanden !
Auch Kultur entwickelt sich evolutionär !
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Nein Kultur entwickelt sich nicht wirklich Evolutionär.

du vermischt hier Biologie mit Soziologie, und das funktioniert nicht.

Die Kommis wollten die Menschen schon in SChablonen stecken.

@Fedaykin
Bist Du Evolutionsgegner ? Kreationist ?
Biologie in ein Kästchen
Soziologie in ein Kästchen
Evolution in ein Kästchen
usw. usw.

Kultur, Soziale Kompetenz,Kulturelles und Soziales Kapital, was ist das ?
Weg, in die graue Tonne !

Systemtheorie, Chaosforschung und Komplexitätswissenschaften, was ist das?
Weg, in die rote Kommunismus-Tonne !

Wie ich schon schrieb: Rückentwicklung :D

Doors schrieb:Die "gesellschaftlichen Verlierer", das Proletariat und das marginalisierte Subproletariat sitzen daheim bei Bier und TV und halten die Klappe.
Niemand braucht sie so recht, und das wissen sie. Deshalb sind sie unsichtbar und verschwinden.
Keine Wähler, keine Produzenten, keine Konsumenten, keine Trendsetter. Nichts. Einfach nur "überflüssige" Menschen, denen dann auch noch Sozialschmarotzerei vorgeworfen wird, von den Westerwelles und Sarrazins der Republik. Und sie ducken sich und schweigen, wenn sie nicht sogar zustimmend nicken.

Und der Mittelstand versucht sich krampfhaft an die Eliten zu klammern, nicht merkend, dass er bereits Verlierer ist.

Genau das sind die Gründe, warum sich hier nichts und in Europa wenig tut.

@Koriander

Genau so hab ich das erwartet. Wenn man einen wie Dich einmal auffordert, konkret und konstruktiv zu sein, und einen Schritt weiter als "Revolution" zu denken, dann kommt
























Nichts.



Oder allenfalls

Koriander schrieb:getränkt von
systemimmanenten Verdummungs- und Unterwerfungszwängen:

Phrasen und

Koriander schrieb:Dümmlicher und undifferenzierter geht es kaum:

Koriander schrieb:ich müsste sie allenfalls psychoanalytisch werten

indirekte Beleidigungsversuche.


Ich hatte Dir Fragen gestellt und es wäre ein Leichtes gewesen, darauf einzugehen.
Aber Du kannst nicht - gib's einfach zu. :-)



Zum Thema "Der Mensch" -

Koriander schrieb:Nichts ist statisch. Schon gar nicht "der" Mensch. Alles ist in Bewegung.

- das stimmt schon. Allerdings haben sich in nahezu jeder "modernen" Gesellschaft bestimmte Muster eingefahren. Um die zu durchbrechen muss man mehr tun, man muss den Kernproblemen auf den Grund gehen.

Es gibt Eigenschaften, die hat jeder Mensch mehr oder weniger in sich.
Das "Phänomen" Egozentrik


Natürlich entwickeln wir uns weiter. Derzeit ist unser Entwicklungsstand aber noch nicht reif für eine "bessere Welt".
Keine Entwicklung, kein "Umdenken" erfolgt über Nacht, oder mit Gewalt.

Doors schrieb:Es war Lenin, der einstmals witzelte: Wenn deutsche Revolutionäre einen Bahnhof besetzen wollten, würden sie sich zuvor ordnungsgemäss eine Bahnsteigkarte kaufen.

Was ja heutzutage gar nicht mehr nötig wäre, da man, um einen Bahnhof zu betreten, nicht mehr zwingend eine Karte braucht. :-)