@mae_thoraneemae_thoranee schrieb:eurofighter, ich denke sobald der erste eu staat bankrot ansagt...ist auch mit dem euro essig.
Es ist sehr unwahrscheinlich das ein EU-Staat bankrott geht. Siehe hier:
Höhere Steuern würden derzeit nicht angestrebt und seien auch nicht ratsam, meint Jürgen Kähler: «Deshalb gibt es keine Alternative zur Schuldenerweiterung. Sie ist richtig und notwendig.» Es sei gut, dass in Europa nun «alle Schleusen geöffnet» würden und man expansive Geldpolitik betreibe. «Wir haben zum Glück aus den Fehlern der Weltwirtschaftskrise 1929/1930 gelernt», so Kähler.
Dass im Zuge dessen der EU-Stabilitätspakt von vielen Ländern vorübergehend verletzt wird, sei unvermeidbar. Das sagt auch Günther Rehme: «Der Maastricht-Vertrag gilt für einen normalen Wirtschaftsverlauf. Kein Land soll sich am anderen bereichern können. Wir befinden uns aber derzeit in einem Ausnahmezustand.» Viele Länder würden auf mehr als drei Prozent Neuverschuldung kommen. «Solange das nur ein kurzfristiges Phänomen ist, ist das in Ordnung. Da wird es auch keine EUSanktionen geben.»
Die Angst vor einer Schwächung des Euro ist nach Ansicht beider Wirtschaftswissenschaftler indes unbegründet: «Selbst wenn der Euro schwächer wird, ist das nicht unbedingt eine schlechte Nachricht», erklärt Jürgen Kähler. Zwar bedeute die Schwächung auf der einen Seite, dass Inflationstendenzen verstärkt würden. «Aber die Gefahr einer Inflation ist derzeit sehr gering – die Inflationsrate ist sogar zurückgegangen. Wir steuern eher auf eine leichte Deflation zu.»
Eine Abwertung des Euro würde zu einer Verbesserung der Exportfähigkeit führen. «Ein schwächerer Euro wirkt sich positiv auf Beschäftigung und Wachstum aus», sagt Kähler. Günther Rehme geht noch einen Schritt weiter: «Wir müssen uns derzeit eher darüber Sorgen machen, dass der Euro stärker wird. Das wäre gar nicht gut, denn es würde den Exporthandel schwächen.»
Eine gemeinsame Staatsanleihe der EU-Länder, wie sie derzeit diskutiert wird, halten sowohl Günther Rehme als auch Jürgen Kähler für unwahrscheinlich: «Eigentlich eine gute Idee – aber da müsste erst mal geklärt werden, wie die Finanzierung funktioniert. Ich glaube kaum, dass man sich da einig wird. Das ist unrealistisch», sagt Günther Rehme. Und Jürgen Kähler gibt zu bedenken: «Gerade Deutschland müsste da kräftig draufzahlen. Und die Probleme der einzelnen Länder sind doch oft auch hausgemacht.»