@Waldfreund Als normaler Bürger interessieren mich in erster Linie Energiekosten und Lebensmittelpreise. Und die werden steigen.Das Argument macht nur dann Sinn, wenn die Energiepreissteigerung an den Eurokurs gekoppelt wäre. Das ist aber nicht der Fall, zumindest nicht für den Endverbraucher. Die Energiekosten für die Industrie sind in den letzten Jahren rapide gesunken und sie niedrig wie schon lange nicht mehr.
Die Energiekosten für den Endverbraucher hingegen sind auch mit starkem Euro stets gestiegen, dank der de facto Monopolstellung der Anbieter.
Auch die Lebensmittelpreise werden nicht massiv ansteigen, denn unsere Grundnahrungsmittel werden zu fast 100 % in der EU produziert. Die Kilopreise für argentinisches Pampa-Beef und Kobe-Rind werden natürlich steigen, aber ich möchte wetten, das ist den betreffenden Konsumenten egal.
Aber meine Analyse bezieht sich auf unsere Volkswirtschaft, die individuellen Implikationen sind gar nicht Teil meiner Analyse. Aber dazu möchte ich dann jetzt etwas sagen.
Also meiner Meinung nach bringt uns der schwächere Euro mehr Nachteile als VorteileWelche Vorteile brächte uns denn in der jetzigen Situation ein starker EUR? Eigentlich nur noch mehr Arbeitslose.
Das perverse an der Finanzkrise war doch, das es dem kleinen Mann niemals so gut ging, wie in der Krise. Er konnte sich von seinem Geld wesentlich mehr leisten.Das ist nicht richtig, eine spürbare Deflation gab es nicht. Ich konnte mir nicht mehr leisten als sonst auch, denn die Nachfrage nach Dingen des täglichen Bedarfs ist ja die Nachfrage des "kleinen Mannes" und die sinkt auch nicht in Zeiten der Krise um dort einen merklichen Preisverfall auszulösen. Wirklich profitiert hat nicht der Geringverdiener, sondern das gut verdienende Bürgertum, das nun billiger an neuen Mittelklassewagen, Plasmafernseher und Urlaubsreisen herankam. Aber die Mittel des Hartz IV Empfängers, des Zeitarbeiters oder des Bafög-Studenten reichen ja selten aus um in diese Regionen vorzustossen
;)Nun, die Exportgeschäfte werden sicher steigen, aber da unsere Industrie sehr technisiert ist, werden nur im begrenztem Umfang neue Arbeitsplätze geschaffen.Das bringt der technische Fortschritt mit sich. Die menschliche Arbeitskraft wird in immer geringerem Maße benötigt um die nachgefragten Güter herzustellen, deswegen setze ich mich auch stets für einen Wandel im menschlichen Denken ein. Weg von "Ich lebe um zu Arbeiten!" Die Menschen brauchen neue Ziele.