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Kurdische Politik in der Türkei

3.039 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Türkei, Terrorismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kurdische Politik in der Türkei

18.01.2011 um 14:47
@V-Trabi
Zitat von V-TrabiV-Trabi schrieb am 12.01.2011:Kurden sollten froh sein, das privileg zu haben in einer nation zu leben welche dank atatürk das privileg von bildung und rechtsstaat bietet,eine nation wo sich jeder gleich nennen darf,egal ob jude,tscherkese,kurde oder sonst angehöriger einer gruppe!
,,Das'' ein Privileg zu nennen ist eine Frechheit. Bekanntermaßen haben die Kurden nicht um Erlaubnis gefragt, in der Türkei leben zu dürfen. Von Atatürk will ich erst garnicht reden. In meinen Augen: Rassist, Lügner, Alkoholiker, Massenmörder und Diktator. Wir haben nix mit der türkischen Kultur am Hut. Und wir wollen es auch nicht.

Was für euch Atatürk ist, ist für das kurdische Volk: Seyid Riza, Barzani, Talabani, Öcalan. Egal, wie weit diese Männer gegangen sind, sie sind nunmal Identifikationsfiguren sogar Vorbilder, unsere ,,Helden''.

Du kannst froh sein, dass in den Kurdischen Gebieten ein sehr niedriges Bildungsniveau existiert. Es ist bekanntermaßen klar, dass die PKK besonders aus Studenten Gruppen rekrutiert. Die Gerilla sind keine Bauern. Es sind Maschinenbauingenieure, Ärzte und etc.

Die ungebildete kurdische Schicht, die die Mehrheit bildet, wählt die AKP. Sie glauben den Lügen der türkischen Regierung. Die gebildete Schicht schließt sich den Freiheitsbewegungen an.

-Frauen in der kurdischen Guerilla von Anja Flach-

Du redest so schlecht vom Irak? Mit welchem Recht?


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Kurdische Politik in der Türkei

18.01.2011 um 17:14
@V-Trabi
Zitat von V-TrabiV-Trabi schrieb am 12.01.2011:angesichts der zustände im irak wo menschen wegen ihrer religönszugehörigkeit umgebracht werden,in kasten leben,und keinerlei bildung kennen!
Der Nordirak ist demokratischer als die Türkei. Nur mal zur info! Denen geht es viel besser als Kurden in der Türkei. Und von wegen keinerlei Bildung:
Bildung

Die Vorschule kann in der Altersklasse zwischen 4 und 5 Jahren besucht werden. Die Primärausbildung dauert 6 Jahre und ist für 6- bis 11-Jährige obligatorisch. Die Sekundärausbildung hat 2 Zyklen von jeweils 3 Jahren; höhere Ausbildungen dauern 2-6 Jahre pro Zyklus. In der Sekundärausbildung erlernt man zum Beispiel industrielle Berufe, kommerzielle Berufe, Berufe künstlerischer und landwirtschaftlicher Art. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, in der Sekundärausbildung Lehrschulen bzw. Lehranstalten zu besuchen oder auch zu studieren nach der Beendung des ersten Stadiums der Sekundärausbildung. Hier kann man zum Beispiel Sekundärschullehrer werden.

Höhere Ausbildungen setzen ein zweijähriges Studium und ein Alter von 18 bis 23 Jahren voraus. Auf den Universitäten kann man technische oder auch fachkundige Diplome erwerben. Technische Diplome gibt es beispielsweise auf den Gebieten Kunst, Wissenschaft, Medizin und Technik.

Die erste Universität wurde 1968 in Suleymaniyya gegründet und trug den Namen Salahaddin Universität. 1992 wurde diese dann nach Arbil verlegt. Anstelle der alten Universität wurde dann von der Regionalregierung 1992 die Universität Suleymaniyya gegründet. Nebenbei entstand in Duhok ebenfalls eine Universität.

Zwei neuere Universitäten befinden sich in Koy und in Arbil (Hawler Medical University). 2006 nahm die University of Kurdistan in Arbil ihren Betrieb auf. Einzige Unterrichtssprache ist Englisch. In Suleymaniyya eröffnet demnächst ebenfalls eine englischsprachige Universität mit dem Namen The American University of Iraq.

Am 5. Oktober 2009 wurden in der Stadt Arbil und am 7. Oktober 2009 in Suleymaniyya Französische Schulen eröffnet, die nach Danielle Mitterrand benannt worden sind. Die Studiengebühren fürs erste Semester betragen pro Student 2.400 US-Dollar, für die späteren Semestern dann 2000 US-Dollar.[12]

Nennenswerte Universitäten und Hochschulen sind

* Salahaddin Universität, 1968
* Universität Suleymaniyya, 1968
* Universität Dohuk, 1992
* Universität Koya, 2003
* University of Kurdistan, 2006
* The American University of Iraq in Suleymaniyya, 2007
* Hawler Medical University, 2006
* Business & Management University, 2007
* Işık Üniversitesi (Privat, Gestiftet von Fethullah Gülen), 2008
Quelle: Wikipedia


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Kurdische Politik in der Türkei

18.01.2011 um 19:11
@Abu_Nur

Die letzte Universität kannst du weg lassen. Der Gründer ist ein Islamist. Diese Schule dient eigentlich nur Kindern von anderen Mitgliedern der Fetullah Bewegung. Die Schule ist offiziel angemeldet als Uni mit schwerpunkt auf Turkmenen, deswegen wird sie geduldet in Südkurdistan. Aber ich finde sie sollte geschlossen werden.

Eine normale Universität für die Turkmenische Minderheit ohne Nationalistisch-Islamistischen Flair wäre da meines erachtens besser.


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18.01.2011 um 19:22
@Khalo

Der Nordirak ermöglicht eben auch Bildung für Minderheiten. Was man von der Türkei nicht behaupten kann.


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Heval ehemaliges Mitglied

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Kurdische Politik in der Türkei

18.01.2011 um 20:15
@Abu_Nur

Nur sollte man schon aufpassen, wer welche Absichten mit Scheinförderungen hat. ^^
Aber du hast Recht im groben sonst recht.


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Kurdische Politik in der Türkei

18.01.2011 um 21:06
Aber regionale Autonomie - natürlich nicht unter Aufgabe der staatlichen Kontrolle - ist eine bessere Option als eine rigide Politik gegen die nationalistischen Kräfte der Minderheit.

Es muss auch nicht unbedingt politische Autonomie sein, auch kulturelle Autonomie (v.a. Pflege der Sprache) fördert die Zufriedenheit.

Da ich einen konvertierten Ujgurenkenner meinen Freund nennen darf:

Die Ujguren in China haben übrigens weitreichendere Autonomierechte als die Kurden in Syrien, der Türkei und sogar dem Iran

- sie sind von der Einkind- Politik ausgeschlossen

- Es gibt ca. 20 (!) ujgurische Fernsehsender

- Sie dürfen den Islam praktizieren, solange er unpolitisch bleibt (sprich wie in vielen Ländern der
Welt, einschließlich Deutschland). Die von Betenden überquellenden Straßen vor den
Freitagsgebetsmoscheen werden von der chinesischen Polizei abgesperrt, bei Hochzeiten werden
die traditionellen ujgurischen Rituale gepflegt

- Zumindest die Städte haben eine gute Infrastruktur, Urumchi ist eine hochmoderne, tipp- topp
gepflegte Millionenstadt

Ihr Problem: Sie werden von Han- Chinesen überschwemmt, die in die Gebiete der Minderheiten drängen und z. B. eine sehr lockere Sexualmoral in der Öffentlichkeit pflegen.

Fazit: Den Ujguren geht es materiell besser als ihren Turkstaatenkollegen in Zentralasien, sie haben eine gute Infrastruktur, Zugang zu guter Bildung, Autonomierechte ...

Aber EINE Sache haben sie nicht: Selbstbestimmung

Deswegen fühlen sie sich unterdrückt

Ich kann den Freiheitswillen der Völker verstehen, aber leider waltet meist nicht Vernunft, irrationale Leidenschaft erfasst die Menschen ...

Welchen Nutzen haben die Ujguren (das Beispiel könnte man auch auf andere Minerheiten anwenden), wenn sie von einheimischen Despoten (wäe es in Xinyang anders als in den Turkstaaten???) regiert werden statt von "fremden"?

Ein paar Jahre nach der Staatsgründung herrscht Euphorie (wenn überhaupt), die Erwartungen werden sogar noch in die Höhe geschraubt, und dann kommt die große Enttäuschung.

Dieses Phänomen kann auch den Nordirak erfassen, auch wenn Erbil derzeit dank privatem Raubtierkapitalismus boomt und ein bisher relativ sicheres Land entstanden ist. Eine mir bekannte turkmenische Lehrerin erwägt die Rückkehr mit ihren Kindern nach Erbil ... doch sie sagt auch, dass Nicht- Kurden strukturell benachteiligt werden - Sie hätte es als Turkmenin schwerer als ein Kurde am Arbeitsmarkt. Sie sieht das aber recht gelassen, es sei ja in Deutschland auch nicht anders (womit sie natürlich Recht hat)


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Kurdische Politik in der Türkei

18.01.2011 um 22:45
@Abu_Nur Der Nordirak ist demokratischer als die Türkei. Nur mal zur info! Denen geht es viel besser als Kurden in der Türkei. Und von wegen keinerlei Bildung:
Schauen wir uns doch mal deine demokratisches und Menschenrechte achtenden Nordirak an.

Korruption, Repressionen, systematische Vertreibung von nicht Kurden, Ermordungen kritischer Journalisten und systematischer Folter, kurdische Stammesgesetze, Ehrenmorde, Steinigungen, Genitalverstümmelungen von Frauen. Der Nordirak ist wirklich ein Paradies! Ein Gebiet wo Kurden ganz nach ihrer Vorstellungen leben können..

http://www.wsws.org/articles/2005/jun2005/kirk-j16.shtml
http://www.igfm.de/index.php?id=899
http://www.unpo.org/article/9209
http://www.aina.org/releases/aceevin.pdf (Archiv-Version vom 13.06.2011)
http://www.aknews.com/de/aknews/4/170241/
http://www.hagalil.com/archiv/2010/02/03/fgm/
http://www.msnbc.msn.com/id/14689169/page/2%5B/url

https://www.youtube.com/watch?v=SKZzf4Ic4YM (Video: British Parliament on Assyrian Persecution - Kurds Stealing Assyrian Land!)


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Kurdische Politik in der Türkei

18.01.2011 um 23:23
@Spanky

übertreib mal nicht

Haupthandelspartner ist selbstredend ....

die Türkei

Türkische Baufirmen gelten als kompetenter als die einheimischen ...

:D


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 01:52
@Spanky
Zitat von SpankySpanky schrieb:Korruption, Repressionen, systematische Vertreibung von nicht Kurden, Ermordungen kritischer Journalisten und systematischer Folter,
willst du mir allenernstes weismachen das es in der Türkei keine Korruption gibt? selbst in der EU gibt es Länder die kurrupt sind (Siehe Griechenland). Und das die Türken ihre Kurden systematisch vertreiben und in der Vergangenheit vertrieben haben kannst du auch ruhig erwähnen.Denn solche Verhältnisse bestehen auch in der Türkei. Und Ehrenmorde gibt es in der Türkei und in anderen Ländern auch. Oder ist bei den Türken die Ehre abhanden gekommen?^

Zu deinem Video:

die Engländer sollten mal den Rand halten... Wer ist denn in den 1. WK in den Irak einmarschiert? Wer hat den die Grenzen im nahen Osten willkürlich gezogen? Desweiteren bestand das Assyrische Reich aus Irak, Teile Türkeis, Syriens usw. Wieso erwähnt der Engländer nur die Kurden in dem zusammenhang?

und wie @DahamImIslam schon erwähnte: Der Nordirak und die Türkei sind Handelspartner.


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 03:22
Du willst doch den Leuten weismachen das es den Kurden im Nordirak besser geht und es dort demokratischer zugeht wie in der Türkei. Ich zeig dir das es nicht so ist, bei uns schauen keine Sicherheitskräfte zu, wenn ein Mob mitsamt der Familie der betroffenen der Meinung ist, ein Schutzbedürftiges 17Jährigen Mädel steinigen zu müssen. Die Scharia hat in der Türkei keine Anwendung. Unsere kurdischen Mitbürgerinnen müssen auch keine beschneidungen in ihrem Intimbereich erdulden, wie es im Nordirak gang und gebe ist.

Da braucht ihr mich auch nicht auf die Handelspartnerschaft Aufmerksam machen, das ist ja schön und gut, aber macht solche Taten nicht weniger Unmenschlich. Und Sicher gibt es auch bei uns Ehrenmorde, aber wer ist denn meißtens der Täter?
Obwohl die altertümlichen Ehrbegriffe auf dem Land generell mächtiger sind als in den Städten und besonders im armen Kurdengebiet in Südostanatolien zu finden sind, haben die großen innertürkischen Fluchtbewegungen wegen des Kurdenkonflikts in den vergangenen Jahrzehnten auch die ?Ehrenmorde? in die Metropolen im Westen des Landes getragen. Selbst bis nach Deutschland reicht der Einfluss dieser Wertvorstellungen, wie nicht zuletzt der Mord an der Berliner Türkin Hatun Sürücü vor fünf Jahren gezeigt hat.

In den vergangenen Jahren hat der türkische Staat sein Vorgehen gegen Ehrenverbrechen erheblich verschärft. Im Zuge der EU-Reformen der vergangenen Jahre schaffte die Türkei unter anderem traditionelle Strafnachlässe für Ehrenverbrechen ab. Zudem sollen sich die Täter nicht mehr hinter der Tatsache verstecken können, dass minderjährige Familienmitglieder mit der Ausführung des Mordes beauftragt werden, weil sie geringere Strafen zu erwarten haben. http://www.tagesspiegel.de/politik/international/wie-geht-die-tuerkei-mit-ehrenmorden-um/v_default,1678214.html
Du fragst auch ob uns Türken die Ehre abhanden gekommen ist. Ich kann auf mich bezogen nur sagen, wenn ich meine Ehre mit Mord am eigenen Kind herstellen muss, dann bin ich gerne ein Ehrloser Mann. Wir haben da sicher auch andere Vorstellung bei der deutung von Ehre.

Ich werd mich nun wieder Ausklinken da dieser Thread eh nur aus Provo.. und Propa... besteht. Ich wollte nur mal klarstellen, das es unseren Kurdischen Mitbürgern bestens geht und ihr an den Zuständen im Nordirak erst mal Arbeiten solltet bevor ihr Vergleiche mit der Türkei zieht. Ich jedenfalls wünsch euch viel Erfolg!


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 13:39
Zitat von SpankySpanky schrieb:bei uns schauen keine Sicherheitskräfte zu, wenn ein Mob mitsamt der Familie der betroffenen der Meinung ist, ein Schutzbedürftiges 17Jährigen Mädel steinigen zu müssen.
Das war aber bei aller Schande ein Einzelfall

Schandmorde besonders in ländlichen Regionen (ja stimmt, es betrifft häufiger die kurdische Gesellschaft) kann die Türkei auch nicht verhindern.


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 14:10
@Spanky

das mit der streinigung waren jassiden ,alo infomir dich erst mal bevor du hier bullshit verzapfts.


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 19:47
@Spanky
Zitat von SpankySpanky schrieb:Ich zeig dir das es nicht so ist, bei uns schauen keine Sicherheitskräfte zu, wenn ein Mob mitsamt der Familie der betroffenen der Meinung ist, ein Schutzbedürftiges 17Jährigen Mädel steinigen zu müssen.
Ja da hast du Recht. In der Türkei würden die türkischen ,,Sicherheitskräfte'' eher helfen ein Kind um zu bringen.
Amnesty International
Kinder in türkischen Gefängnissen

Gerade 15 Jahre war B. S. alt, als Polizeibeamte sie im Oktober 2009 am Rande einer Kundgebung der Kurdenpartei DTP für den inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan aufgriffen. Unter massivem Druck gestand das Mädchen, an der Kundgebung teilgenommen zu haben. Man habe sie in den Vernehmungen bedroht und beschimpft, berichtete B. S. später. Ende Dezember kam sie vor Gericht.

Ihre Beteuerungen, sie sei auf dem Weg zu ihrer Tante zufällig in die Nähe der Demonstration geraten, glaubten die Richter nicht. Sie wurde wegen "Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Teilnahme an einer verbotenen Demonstration" zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Seither sitzt B. S. im Gefängnis von Batman.

Das Schicksal des Mädchens, dokumentiert von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, ist kein Einzelfall. Nach Angaben der schwedisch-kurdischen Organisation Kurdocide Watch sitzen 2721 kurdische Kinder in türkischen Gefängnissen. Verurteilt nach den Antiterrorgesetzen, verbüßen sie Haftstrafen von bis zu acht Jahren.

Wie Erwachsene behandelt

Zwar hat die Türkei bereits 1990 die UN-Konvention über Kinderrechte unterzeichnet. Sie ignoriert sie aber systematisch - gerade in den überwiegend kurdisch besiedelten Südostprovinzen. Seit 2006 wurden hier Tausende Kinder allein wegen ihrer Teilnahme an Demonstrationen verhaftet, zu denen die verbotene PKK aufgerufen haben soll. Nach den türkischen Gesetzen können Teilnehmer solcher Demonstrationen wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation angeklagt werden - und zwar ausdrücklich, ohne tatsächlich Mitglied zu sein.

"Kinder können diese politischen Zusammenhänge oft nicht einschätzen, wenn sie zu einer Demo gehen", sagt Anke Dietert, Türkei-Expertin von Amnesty International. Trotzdem werden Kinder meist wie Erwachsene abgeurteilt. "Mit der rigorosen Anwendung der Antiterrorgesetze verletzt die Türkei systematisch die Kinderrechte", so Dietert.

Menschenrechtler haben auch Hunderte Fälle dokumentiert, in denen Kinder im Polizeigewahrsam schwer misshandelt wurden. Auch die Haftbedingungen sind skandalös: Die meisten haben zu wenig Bewegung und sind unterernährt. Allein im berüchtigten E-Typ-Gefängnis von Diyarbakir sitzen etwa 250 Kinder. Amnesty fordert, Minderjährige nur noch vor Jugendgerichte zu stellen und die Antiterrorgesetze nicht mehr gegen Kinder anzuwenden.
http://www.fr-online.de/politik/kinder-in-tuerkischen-gefaengnissen/-/1472596/4478728/-/index.html


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 19:58
@DahamImIslam
Zitat von DahamImIslamDahamImIslam schrieb:Schandmorde besonders in ländlichen Regionen (ja stimmt, es betrifft häufiger die kurdische Gesellschaft) kann die Türkei auch nicht verhindern.
Zeig mir mal eine Statistik dazu.

Unter kurdischer Gesellschaft verstehe ich kurdische tradition, kurdische religion, kurdische kultur und zwar ohne Einfluss von außen.

Es existiert merkwürdiger weise kein Ehrenmord und kein Schandmord in Dersim. Einem Gebiet in Nordwest Kurdistan, in dem es keine anstämmigen Muslime gibt. Also weder Steinigung noch sonst was. Mir ist jedenfalls nichts bekannt.

Meiner Meinung nach ist das Phänomen ,,Ehrenmord" ein Problem arabischer Kultur die über den Islam auch bei Türken, Kurden und etc. einfluss gewann. In Dersim gab es diesen islamischen Einfluss bis in die heutige Zeit kaum. Die türkische Regierung setzt momentan dort eine zwangsislamisierung durch. Doch geschichtshistorisch blieb Dersim der Islam fern. Daher auch keine Ehrenmorde.

@Spanky

Kannst du mir einmal erklären, wieso die türkische Regierung die kurdischen Patriarchen, die am ehesten an Blutfehden Ehrenmorden und etc. beteiligt sind haufenweise mit Waffen beliefert und diesen sogar juristische Immunität gewährt?

Oder beantworte mir doch einmal die Frage, warum die türkische Regierung vor 10 Jahren eine Islamistische Organisation, die Schuld am Mord hunderter Menschen gewesen ist, finanziell unterstützt hat? Die Rede ist von der türkischen Hisbullah.

Was machen zahlreiche Agenten der türkischen Regierung in Nord Irak? Die rede ist hier von MIT Agenten.

Quelle: Halit de yasayan simonlar (Buch von Hanefi Avci)


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 20:09
Achja über die Assyrer ist hier ein guter Beitrag:
Völkermord an den Assyrern

Die Vergangenheit der Assyrer ist, wie uns bereits die historischen Fakten aus der Zeit unmittelbar nach dem Untergang des assyrischen Großreiches bis zum heutigen Tage aufzeigen, von Verfolgungen, Unterdrückungen und schließlich grausamen Ermordungen gezeichnet.

Denn bereits nach dem signifikanten Fall von Ninive hat sich das assyrische Volk stets den fremden Herrschern und ihren Gesetzen unterwerfen müssen. So erlitt es zunächst unter dem persischen Reich König Kyros, der Herrschaft der Parther und den Sassaniden enorme Unterdrückungen. Mit der Ausbreitung des Islams begann überdies unter dem Byzantinischem Kaiserreich, dem Arabischen Kaliphat und dem Reich der Seldschuken die Phase der Christenverfolgungen. Somit leiteten die Übergriffe auf die Christen die systematische Vertreibung und Zerstreuung des assyrischen Volkes aus seinem Heimatgebiet ein. Fernerhin setzte damit auch ein enormer Einschmelzungsprozess ein, der wiederum das Volk der Assyrer in seiner Existenz gefährdete. So sollten die Mongolenstürme, welche gegen Ende des 14. Jahrhunderts unter der Führung des Feldherrn Timurlenk vonstatten gingen, das assyrische Volk in seiner Zahl und Einheit endgültig schwächen. Dieser Eroberer fiel mit seinen Armeen über das gesamte Gebiet der Assyrer her und vernichtete es bis auf einige spärliche Überreste. Die überlebenden Anhänger der syrischen Kirche zogen sich infolgedessen in das Hochland Nordmesopotamiens zurück, wo sie vom 15. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts isoliert in Enklaven lebten.

So haben die Assyrer in ihrer intellektuellen, nationalen und sozialen Entwicklung gewaltige Rückschritte durchlaufen müssen, da sie aufgrund ihrer äußerst beschränkten Möglichkeiten zumeist nur noch ein sehr einfaches, zurückgezogenes Leben auf dem Lande führten.

Innerhalb des osmanischen Reiches verfügten die Assyrer über ein eigenes „Millet“, das ihnen religiöse und kulturelle Autonomie einräumte. Jedoch veränderten sich nach dem Untergang des osmanischen Reiches die Bedingungen grundlegend. Der Bevölkerungsanstieg und die sich niederlassenden Nomadenvölker, wie der Kurden, verstärkten zusehends die Spannungen innerhalb des Landes. Während aufgrund der außenpolitischen Beziehungen die Osmanen zu Zeiten des Reiches das Milletsystem stärkten und somit die Minderheiten schützten, wurde mit dem Sturz der osmanischen Herrschaft erneut eine Periode der Diskriminierungen, Grausamkeiten und Willkür gegenüber den Christen eingeleitet.

So wurde im Jahre 1843 unter dem kurdischen Führer Badr Chan und den verbündeten Truppen des Emirs von Hakkari eines der größten Massaker gegen die Assyrer verübt. Dabei wurden Tausende Männer niedergemetzelt und deren Besitz niedergebrannt. Überdies wurden die hinterbliebenen Frauen und jungen Mädchen entführt, um sie dann unter Zwang zum Islam zu konvertieren. Diejenigen, die sich widersetzten, wurden kurzerhand verbrannt.

Nach nur wenigen Jahrzehnten der Ruhe, fanden zwischen den Jahren 1894 und 1896 wiederum zahlreiche Massaker durch die Kurden auf Befehl des Sultans Abdul Hamid II. statt. Die assyrische Bevölkerung wurde erneut dezimiert, ausgeplündert und misshandelt. So wurde das kurdische Volk als Instrument für eigene machtpolitische Ziele verwendet, in dem man es gegen die Assyrer aufhetzte, um so die einzelnen Volksgruppen untereinander zu schwächen. Auf diese Weise räumte man die Schwierigkeiten mit den Minderheiten im eigenen Land insofern aus, indem man sie nämlich auszurotten versuchte und ihre jeweiligen Autonomieansprüche bereits im Keim erstickte.

Im Jahre 1908 formierte sich im Zuge der Jungtürkischen Revolution unter der Führung von Talaat und Enver Pascha die Partei der Jungtürken, die sich auf den Prinzipien der Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit berief. Ausgehend von ihren Grundsätzen, schienen die Jungtürken anfangs alle ethnischen und religiösen Minderheiten innerhalb des Landes in ihre geplante multinationale und multikulturelle Regierung miteinzubeziehen. Jedoch erwies sich dies als Trugschluss, denn bereits fünf Jahre später steuerte die nun unter beiden Führern stehende Regierung einen völlig abweichenden Kurs von ihrer liberalen Gründungsidee an, getreu dem neuen Slogan „Türkei den Türken“. Damit gingen die Beschlagnahmung der Besitztümer der Christen, ihre Vertreibung und grausame Ermordung einher. Selbstverständlich waren es zunächst der Klerus, die Lehrer und weitere führende Persönlichkeiten, die verhaftet, deportiert und anschließend hingerichtet wurden.

Während dieser Zeit vertiefte sich die Allianz Deutschlands mit der Türkei und mit der Kriegserklärung im selben Jahr noch, nämlich 1914, begann der erste Weltkrieg. Dieser leitet nämlich eines der wohl schwärzesten Kapitel der assyrischen Geschichte, das in Form des Genozids Anfang des 20. Jahrhunderts über die Assyrer einbrach, ein. Hierüber liegt nun bezeichnenderweise zugenüge Material vor. Denn anhand von zahlreichen Dokumenten, Berichten und Augenzeugenaussagen kann der Völkermord makabererweise fast schon in seinem detaillierten Verlauf nachkonstruiert werden.

Verwüstungen und Ermordungen

Auszug aus dem ADO-Dossier: „Plädoyer für die Anerkennung eines vergessenen Genozid“ (eingereicht im April 2002 beim Europäischen Gerichtshof in Den Haag)

[…] Zu Beginn des Ersten Weltkriegs zögerte das Osmanische Reich bei der Wahl des politischen Lagers. Unter dem Druck der Deutschen stellte es sich Anfang November 1914 auf die Seite der zentralen Mächte. Die Lage der Assyrer ist schwierig. Sie leben in einem Gebiet, das für die Türken sehr wichtig ist, um ihre imperialistischen Pläne über die transkaukasischen und zentralasiatischen Völker verwirklichen zu können. Weil sie an die Stunde der Befreiung von der Fremdherrschaft glaubten, nahmen sie auf der Seite der Alliierten an der kaukasischen Front am Krieg teil: Zunächst mit den Russen von Mai 1915 bis Oktober 1917, anschließend mit den Briten und den Franzosen von Dezember 1917 bis Juli 1918, nach dem Truppenrückzug und der bolschewistischen Revolution.

Der Krieg wurde für die Assyrer sehr mörderisch: Mehrere 10 000 verloren ihr Leben durch türkische oder irreguläre kurdische Truppen. Darüber gibt es bis heute zahlreiche und aufschlussreiche offizielle Dokumente. Eines der wichtigsten, Das Blaue Buch: „Die Behandlung der Armenier im Osmanischen Reich“, herausgegeben von dem Historiker Arnold Joseph Toynbee, der auch die Massaker an den Assyrern während des Ersten Weltkriegs behandelte. Von dem 684 Seiten starken, englischem Original befassen sich 104 Seiten mit den Assyrern, aufgeteilt in 20 Dokumente (von 147 Dokumenten); das ganze Kapitel IV „Azerbaijan and Hakkari“ ist ihnen gewidmet und besteht aus 19 Dokumenten (Nr. 27 bis 45, S. 99-192), sowie der letzte Bericht Nr. 147 (S. 577-588). Alle diese Dokumente stammen von Augenzeugen aus Ourmiah, Salamas, Hakkari, Bohtan und Tabriz, sieben von ihnen sind amerikanische Missionare, drei amerikanische, diplomatische Vertreter, ein amerikanischer Arzt in Ourmiah, ein englischer Missionar und vier Assyrer. Sie berichten von der ersten Periode des Genozids, von den 15 Monaten vom 2. Januar 1915 bis 14. April 1916. Dieser Text ist in erster Linie eine Darstellung des Unheils, das über das assyrische Volk hereinbrach, und er enthält eine Fülle von Belegen über die Massaker im Nord-Westen von Persien (Ourmiah und Salamas) und im Südosten der Türkei (Tur Abdin, Bohtan und Hakkari).

Im Winter 1914/15, als die Türken eine Offensive im Kaukasus gegen die Russen starteten, schickten sie eine Armee aus Kurden in die persische Provinz von Aserbeidschan, im Osten von Van, am Westufer des Sees von Ourmiah, dessen Bevölkerung in der Mehrzahl Assyrer aber auch Armenier waren. Die russischen Kräfte, die die Provinz seit 1911 besetzten, waren am 2. Januar 1915 zu schwach, um sich Richtung Norden zurückzuziehen. Die türkisch-kurdischen Truppen drangen bis Tabriz vor, während die assyrischen Dörfer am Westufer des Sees von Ourmiah fast fünf Monate Widerstand leisteten, von Januar bis Ende Mai 1915. Die Russen wurden bei ihrem Rückzug von einem Teil der Bevölkerung verfolgt – fast 15 000 – , die unter dem harten Winter litten.

Ab dem 24. April 1915 ordnete die Regierung nach einem präzisen Plan die Verschleppung der Assyrer aus den Ortschaften Trebizon, Erzerum, Bitlis, Diyarbakir, Kharpout und Sivas an. Eine „Spezial-Organisation“ (O.S.) wird mit der Durchführung des Plans betraut. Sie bestand aus Verurteilten, aus dem Gefängnis Entlassenen, von der Partei der Union und des Fortschritts (Ittihad ve Terakki) angeheuert und ausgerüstet wurde. Diese parallele Organisation unter der Führung von Beha Eddine Chakir, unterstand dem Zentralkommitee von Ittihad. Konstantinopel übermittelt die Anweisungen an die Valis (Gouverneure), an die Kaimakams (Bürgermeister) und an die Verantwortlichen vor Ort der O.S. Letztere können nach freiem Ermessen handeln und können ganz nach ihrem Gutdünken widerspenstige Beamte oder Polizisten versetzen.

Die verbreitete Methode, der fortbestehende Befehl zur Evakuierung der Städte, der fortbestehende Marsch der Deportierten: all das festigt die Existenz eines zentralen Kommandos, das den reibungslosen Ablauf des Programms sicher stellen soll. In jeder Stadt, in jeder Burg wird die Deportation angekündigt: die Familien haben zwei Tage Zeit, um etwas von ihrem persönliche Hab und Gut zusammen zu suchen. Ihr Besitz wird beschlagnahmt oder eilig verkauft. Zuvor wurden wichtige Persönlichkeiten, der Klerus und junge Leute verhaftet, sie wurden gezwungen vorher Niedergeschriebenes zu unterschreiben, danach wurden sie hingerichtet. Die Gruppen der Deportierten bestehen aus Frauen, Alten und Kindern. In den abgelegenen Dörfern wurden die Familien massakriert und ihre Häuser verbrannt oder besetzt. Auf dem Tigris, in der Nähe von Diyarbakir, sind Flüchtlingsboote gesunken.

Von Mai bis Juli 1915 wurden die orientalischen Provinzen, vor allem die Region des Tur Abdin von Soldaten und türkischen Gendarmen verwüstet, sowie von den Banden der O.S. und den vor allem kurdischen „Tchetes“. Während Raub, Plünderung, Folter und Mord hingenommen und unterstützt wurden, wurde jede Unterstützung der Assyrer von den türkischen Stellen streng bestraft.

Die Operation konnte nicht geheim bleiben. Von den Missionaren und Konsulen unterrichtet verlangten die Nationen der Entente von der türkischen Regierung ab dem 24. Mai, diese Massaker zu beenden, und sie machten die Regierungsmitglieder persönlich dafür verantwortlich. Die Türkei gab per Dekret den Befehl zur Deportation unter dem Vorwand des Verrats der Assyrer.

Die Deportation ist in der Tat eine verschleierte Form der Auslöschung. Zu Beginn werden die Widerständler vernichtet, Hunger, Durst und die Massaker schwächen den Konvoi. Tausende von Leichnamen lagen am Wegesrand. An Bäumen und Telegrafenmasten hängen die Gehenkten; die Flüsse sind voller verstümmelter Körper, die an der Böschung strandeten.

Von den 400 000 Assyrern in der Region von Hakkari, Bohtan und Tur Abdin können etwa 38 000 in den Kaukausus fliehen, mehr als 80 000 Frauen und Kinder werden entführt, die anderen werden an Ort und Stelle getötet oder deportiert. Es bleiben nicht mehr als 100 000 Überlebende.

Ende Juli 1915 vollzieht die Regierung eine Übersiedlung der assyrischen Bevölkerung in die entfernten Regionen, in der ihre Präsenz nicht als Gefahr für die türkische Armee gesehen werden kann. Die Kolonnen der Deportierten werden in den Süden geschickt, viele verlieren auf dem Weg ihr Leben. Von Alep, einem Kreuzungspunkt der Deportiertenströme, werden sie in ein Sammellager in Hama, in Homs und in der Nähe von Damas geschickt. Diese Lager nehmen etwa 120 000 assyrische und armenische Flüchtlinge auf, von denen die meisten, die zu Kriegsende noch am Leben sind, 1919 im Libanon, in Palästina und in Cilicie eine neue Heimat finden.

Von März bis August 1916 kam der Befehl aus Konstantinopel, die letzten Überlebenden in den Lagern entlang der Flüchtlingsströme oder an der Böschung des Euphrat zu töten. Ein Teil der Überlebenden der Massaker floh nach Syrien, in den Libanon oder Irak, ein anderer Teil floh Richtung Armenien, nach Russland oder Georgien.

Die, die in die Stadt Ourmiah flohen, erlitten alle Formen von Grausamkeiten während der 20wöchigen türkisch-kurdischen Besetzung der Stadt. Die Schlussfolgerung des britischen Blauen Buches über diesen Leidensweg ist deutlich. Die Verantwortung der türkischen Autoritäten ist offensichtlich: „Es gibt keine Klasse, die man von diesem Vorwurf ausnehmen kann. Die Dorfbewohner beteiligten sich an den Plünderungen und an den Verbrechen und die Perser der Oberschicht tolerierten diese Untaten und profitierten von der Beute. Die Kurden waren in ihrem natürlichen Element. Die Türken provozierten nicht nur alle, sondern waren auch an Unheil und Verbrechen beteiligt. Man kann mit Recht sagen, dass ein Teil dieser Untaten und Verwüstungen direkt von den Türken ausgeübt wurde und dass ohne sie nichts erreicht worden wäre.“

Wenngleich man daran erinnern muss, dass einige assyrische Familien in den großen Städten dem Tod nur durch die amerikanischen Missionaren und dem apostolischen Nuntius entkommen sind; einige assyrische Familie wurden in den Dörfern von dem mutigen Eingreifen von türkischen Beamten gerettet oder sie konnten sich bei türkischen oder kurdischen Freunden verstecken.

Insgesamt lässt sich Ende 1916 die Zahl der Überlebenden, bestehend aus den Flüchtlingen, den Ausgewanderten und zum Islam Konvertierten auf etwa 500 000 schätzen bei einer geschätzten Bevölkerungszahl 1914 von etwa 1.000 000. Mehrere Appelle erreichten die Spitzen der europäischen Länder und manche schrieben es auch nieder, um die Taten bekannt zu machen und die Weltöffentlichkeit zu alarmieren.

Der Konsul von Russland, in Ourmiah während des Kriegs, Kolonel Vasili Niktine schrieb: „Unter den nicht souveränen Völkern, die am großen Krieg teilnahmen, blieben nur die Chaldäer im Schatten. Nur wenige kennen sie und man interessiert sich kaum für sie. Wenn man die Zahl ihrer Verluste vergleicht, ist die Unverhältnismäßigkeit ganz offensichtlich und die Chaldäer hatten das Recht zu hoffen, dass man ihrer gedenkt und ihnen eine bessere Existenz garantiert, zum Ausgleich ihrer Leiden“ (Eine kleine Nation Opfer des Krieges: die Chaldäer, Paris, Revue des Sciences Politiques, Félix Alcan, 1921, t. XLIV, S. 602-625).

Am Tag nach dem Sieg der Alliierten und dem zerstörten Osmanischen Reich schöpften die Assyrer wieder Hoffnung. Sie waren überzeugt, dass Großbritannien und Frankreich ihnen ein nationales Gebiet in ihrem angestammten Land gewähren würden. Es war aber viel wahrscheinlicher, dass die Briten, die den Irak seit 1918 besetzten, wohlgemerkt mit Hilfe der „Assyrischen Levies“, sich für eine Autonomie einsetzen würden, in der Form, dass sie ihnen die Sicherheit und eine ehrwürdige Existenz garantieren würden.

Frankreich hatte ähnliche Absichten, es hatte in Syrien ein assyro-chaldäisches Bataillon eingerichtet. General Gouraud erklärte 1920, dass Frankreich „entschlossen ist, den Assyro-Chaldäern, die auf dem Gebiet leben, für das sie ein Mandat haben, die Unabhängigkeit geben wollen sowie die Garantien für Minderheiten“.

Bei den Friedensverhandlungen in Paris 1919 richteten sich mehrere assyrische Delegationen an die Alliierten. Sechs Memoranda wurden an das Sekretariat der Konferenz gerichtet und fünf Delegationen waren dort anwesend. Alle reklamierten ohne Ausnahme einen assyrischen Staat. Die verschiedenen assyrischen Delegationen nährten die großen Ansprüche, aber präsentierten die notariellen Unstimmigkeiten vor allem auf dem Gebiet der Politik. Sie unterschieden sich fundamental von der Schutzmacht und von dem eventuellen Mandat des Völkerbunds (S.D.N. = Sociéte des Nations). Die Katholiken und Orthodoxen favorisierten mit Sicherheit ein französisches Mandat unter dem Schutz des Völkerbundes; während die Assyrer der Kirche des Ostens und die Protestanten mit den britannischen und amerikanischen Projekten liebäugelten. Die unterschiedlichen Haltungen kamen im Abschluss der Positionen von 1919-1921 zum Ausdruck, nach den Debatten und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs, wurden die Diskussionen zunehmend polemisch. Diese Missstimmungen und Risse durch die nationale assyrische Bewegung schadeten nicht nur ihrer Union sondern schwächten sie auch vor den Alliierten.

Am 10. August 1920 wurde der Vertrag von Sèvres zwischen den Siegermächten und der Türkei unterzeichnet. Er teilte die großen Teile von Anatolien zwischen den Italienern, den Briten und den Franzosen und bevorzugte die Griechen in der Ägäis. An Stelle eines Staates erteilte der Vertrag den Assyrern Garantien und einen Schutz in einem autonomen Kurdistan. Was die Assyrer betrifft hieß es: „Dieser Plan muss die kompletten Garantien zum Schutz der Assyro-Chaldäer und anderer ethnischen und religiösen Minderheiten in dieser Region umfassen.“ (Artikel 62, Sektion III Kurdistan, politische Klausel). Dieser Vertrag schränkt ganz gewaltig das assyrische Land ein, verleiht nur „Garantien“ in einer feindlichen Umgebung, lässt die assyrische Zukunft weitgehend dem Willen des Nachbarn unterworfen und was noch schwerer wiegt, das assyrische Element fehlte total, vor allem als Akteur, politischer Unterhändler und Grenzbewohner.

Außerdem war das „türkische“ assyrische Land fast ohne seine Bevölkerung in diesem August 1920. Die Massaker, die Deportationen, der Exodus in Richtung Persien, den Kaukasus, nach Syrien und in den Irak haben das Projekt „Komplette Garantien zum Schutz der Assyrer“ in einen platonischen Wunsch verwandelt.

Drei Jahre nach dem Vertrag von Sèvres, der für Mustafa Kemal inakzeptabel war und den er deshalb zurückwies, hat der Vertrag von Lausanne die politische Autonomie der Assyrer und der anderen ethnischen Minderheiten annulliert. Eine assyrische Delegation präsentierte im Namen des „Nationalen Rats der Assyro-Chaldäer“ spezielle Reklamationen an die Konferenz von Lausanne im Dezember 1922 und Januar 1923. Drei Noten sind an die Konferenz adressiert, in denen die Delegierten gegen die Forderungen der Türken protestierten, die es für sich beanspruchten. Sie plädierten in Lausanne für ihr Volk. Die Verhandlungen in der assyrischen Sache wurden auf dieser Konferenz auch sehr zurückgeschraubt. Die türkischen Diplomaten wollten von keiner Autonomie etwas hören: weder von der assyrischen, noch der kurdischen, noch der armenischen. Für die Türken waren die Assyrer Verräter.

Zu guter Letzt enthielt der Vertrag von Lausanne – wie übrigens auch der Vertrag von Sèvres – Klauseln zum Schutz von nicht-islamischen Minderheiten. Sektion III (Schutz der Minderheiten, Artikel 36 bis 44) dieses Vertrags ist genau der Verteidigung und dem Schutz der nicht-islamischen Bevölkerung gewidmet. Artikel 36 macht aus dieser Verfügung ein fundamentales Gesetz. Aber die Assyrer werfen den Autoritäten vor, diese Klausel nicht anzuerkennen.

Seit 1923 nahm der Exodus immer mehr zu. In dieser Zeit kamen einige Flüchtlinge nach Frankreich und in die USA.

Auf diese Weise – der Lausanner Vertrag war unterzeichnet und ratifiziert – wurde die türkische Republik als neue Macht bestätigt zum Nachteil der Minoritäten in der Diaspora.

[...]
Die türkische Regierung war also nicht unerheblich beteiligt an der heutigen Situation der Assyrer. Wie auch bei den Armeniern, brachte man unter dem Satz: ,, Türkei den Türken!" unzählige Assyrer um. Dazu setzte man auch gerne Korrupte Kurdische Stammesfürsten ein.

Die Stammesfürsten werden heute noch von der Regierung beschützt. Daher kann die Partei der Kurden in der Türkei auch nicht wirklich gegen diese vorgehen.

In vielen Gebieten haben die Kurden es jedoch geschafft sich dieser korrupter von der regierung geschützen Mörder zu entledigen. Dank der kurdischen Freiheitsbewegung.

Quelle: Rebellenland von Christopher Belaquie


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 20:41
>>>Seyid Riza, Barzani, Talabani, Öcalan<<<

aufwiegler und banditen,weder bildung nocht fortschritt wurde gepredigt von ihnen, nur für hass und krieg stehen diese namen, despoten ohne gleichen dumm sind die ideoten die ihnen folgen,welche mörder bejubeln in ihrem nationalen wahn,und jeden der ihres gleichen schlächtete zum helden erheben weil sie türken hassen!

für solche leute gibts weder im diesseits noch im jenseits frieden!


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 21:01
Und für leute wie DahamImIslam gibts auch kein frieden,in ihrem wahn gegen den Säkularismus paktieren sie mit dem teufel,fraglich was für ein moslem du bist,du welcher den mord an einem 17 jährigen mädchen von den augen der polizei relativiert!

imame wurden vor moschen oder ihren häusern erschossen!
Aziz Tan(bei ramdan erschossen in den rücken)
Emin Hezer
sind nur 2 von dutzenden!

und trotz der dreisten zustimung den morden gegenüber gesitlichen und anderen durch die pkk beschlüsse von fantatischen nationalisten wie gewisse user

Zitat
Zitat von KhaloKhalo schrieb:In vielen Gebieten haben die Kurden es jedoch geschafft sich dieser korrupter von der regierung geschützen Mörder zu entledigen. Dank der kurdischen Freiheitsbewegung.
hast du nichts besseres zu tun als seine taten und äuserungen zu relativieren und dem feuer,luft zu zu wedeln,durch deine ganze art kann ich dich nicht mehr als moslem ansehn sondern eher als anti-säkularist,genauso wie die user die meinen sie seien pro-kurdisch wobei es verkorkste anti-türkische user sind!


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 22:15
@V-Trabi

Ich bin weder Muslim, noch kann ich Türken leiden. Ich bin pro-kurdisch, pro-deutsch, pro alles ausser türkisch :-) und kreationistisch ^^

mfg
Khalo^^

Achja hier eine Liste von türkischen Mördern, Banditen, Aufwieglern:
Osman I
Orhan I
Murat I
Beyazid I
Mehmed I
.......

Also kurz: komplette Sultan liste der Osmanen. Das sehe nicht nur ich so, sondern so ziemlich die komplette zivilisierte Welt.

Atatürk, war ja dann die Krönung unter den Mördern meines erachtens nach. Ein Lügner, Verräter und Alkoholiker. Zum glück ist er gestorben. Möge er in der Hölle friedlich hin schmähen.

Denn laut Koran ist so etwas ja verboten.


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 22:18
@V-Trabi
Zitat von V-TrabiV-Trabi schrieb:,durch deine ganze art kann ich dich nicht mehr als moslem ansehn
hahahahaha :D

Ach, sind nicht-muslime jetzt schlechte Menschen? Was soll denn dieser Spruch? Ich seh dich nicht als Mensch ehrlich gesagt.


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Kurdische Politik in der Türkei

19.01.2011 um 22:28
@V- Trabi

Ach geh, jetzt mal den Teufel mal nicht allzu voreilig an die Wand, was die Niederträchtigkeit meiner Person betrifft ;)

Ich habe nirgends gesagt, dass ich eine Teilung gutheiße; allerdings ebensowenig in Ost- Turkestan oder Tschetschenien, Sudan etc ... wenn das nicht mehr zu verhindern ist, weil die Gräben zu tief geworden sind, dann muss Blutvergießen vermieden werden.

Aber kulturelle Autonomie gestehe ich jeder Volksgruppe zu und ich würde es jeder politischen Partei (egal ob unter dem Gewand der Demokratie, Diktatur oder sonstwas) raten, vorhandene Missstände diesbezüglich zu beseitigen

und zu dem Unrecht im Nordirak, das du ansprichst: Gibt es nicht in der Türkei ähnliche Fälle zuhauf (in letzter Zeit weniger, aber du bist ja gegen die Politik der Entspannung) ?

Sei doch mal ehrlich zu dir selbst, Unrecht ist immer Unrecht, egal wo und wer gegen wen.

Einen Wahn gegen den Säkularismus habe ich nicht, und nebenbei gesagt, das Bewusstsein für den Islam ist im Nordirak eher schwächer als in der Türkei.

@Khalo

es gibt auch unter kurdischen Aleviten in der Türkei Schandmorde, erzähle keinen Unsinn

Blutrache ist bsp. auch im Kaukasus oder Albanien verankert, also nicht unbedingt eine arabische Spezialität, sondern eher eine sozio- kulturelle Praktik von Berg- und Nomadenvölkern.

Für dich gilt dasselbe, sei ehrlich zu dir selbst, du weißt selbst, dass Schandmorde in der ländlichen kurdischen Kultur mindestens genauso verankert sind wie in manchen arabischen Gebieten. Auch in Syrien gibt es im NO (Mehrheit Kurden, Minderheit Araber aus Halbwüsten- und Euphratgebieten) die meisten Ehrenmorde.

Du kannst gerne davon überzeugt sein, dass die Araber den Schandmord eingeschleppt hätten; aber HEUTE sind diese Morde unter Kurden leider keine Einzelfälle, alleine das zählt.


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