@SamuelDavid2Auch wenn du aktuelle Zahlen bringst, wird sich die Witschaft der Türkei in Europa am schnellsten erholen. So ist das mit der Wirtschaft in Entwicklungs- oder Schwellenländern.
Es mag sein, dass diese kleinen Schritte für dich keinen Fortschritt bedeuten, aber für die Türkei ist das ein sehr großer Schritt. Man muss den Menschen erstmal ihre elementaren Rechte zurückgeben, dann müssen diese Schritte verdaut werden, bevor weitere Schritte folgen, denn wenn es zuviele Schritte ohne die Verdauung selbiger gibt, kann der Schuss nach hinten losgehen.
Du bist intelligent genug um festzustellen, dass der Demokratisierungsprozess in Ländern, wie der Türkei, mit etlichen ethnischen Minderheiten, die seit mehreren Jahrhunderten auf dem gleichen Boden zusammenleben (müssen), ein anderer ist, als in Deutschland, GB, Japan oder sonst wo. In den von mir erwähnten Staaten gibt es ein Volk , das trotz regionaler Verschiedenheiten, den selben Ursprung hat. Komm mir bitte jetzt nicht mit den Sorben in Brandenburg oder iwi 1-2 kleinen Gruppen in den erwähnten Ländern.
Die Sachlage in der Türkei ist wieder etwas anders. Dort leben nach verschiedenen Aussagen von Ethnologen bis zu 40 verschiede Ethnien verschiedenen Ursprungs. Ich denke die Verbote aus den Anfängen der "modernen" Türkei wurden unter Anderem eingeführt, um aus der Türkei einen Nationalstaat mit einem Volk, egal welcher Herkunft, zu instruieren. Wie man sieht hat das nicht ganz so geklappt.
Die Öffnung der Türkei ist für dich, einen in einem der fortschrittlichsten Staaten der Welt Lebenden, vllt nicht besonders erwähnenswert, aber für die Türkei ist das ein sehr großer und gefährlicher Schritt, gerade für die Regierung, denn um das Denken der Bevölkerung ändern zu können, muss erst eine Diskussionsgrundlage in der Bevölkerung geschaffen werden. Das hat die AKP gemacht. Sie haben eine Diskussion in die Gesellschaft gebracht, um die Bevölkerung für das Minderheitenproblem zu sensibilisieren. Das ist der AKP hoch anzurechnen, denn damit hat die Regierung Erdogan dieses Problem auf Regierungsebene gehoben. Die Politiker der AKP haben sich damit sogar als eventuelle Attentatsopfer "angeboten" .
Dass diese Schritte notwendig sind, steht ausser Frage und für dich mag es sein, dass du der Meinung bist, die Regierung Erdogan vollführe diese Schritte, weil sie auf stimmenfang ist, aber ich glaube, dass die Vorstellung und das Bewusstsein eines starken Staates mit einer in allen Teilen gleichberechtigten Bevölkerung diese Schritte für notwendig erklären. Und das hat diese Regierung gemerkt. Die AKP wird durch diesen Vorstoß mehr Stimmen verlieren als gewinnen. Das kann ich dir versichern, was nach meiner Vorstellung sehr schade wäre. Ausser der AKP wüsste ich nicht, wer diesen Gang fortführen würde oder könnte. Die Nationalisten der MHP würden das bestimmt nicht machen und die sogenannte sozial-demokratische CHP, welche normalerweise als soziale Partei diesen Weg unterstützen müsste, ist unter Anderem nationalistischer eingestellt als die MHP, wobei ich mir manchmal Gedanken machen muss welcher der beiden die nationalistische Partei ist.
Für mich ist dieser Schritt eher ein Zugehen auf Minderheiten, gerade auf die Kurden.
Aber das ist nicht der einzige Schritt, den diese Regierung gemacht hat. Auch wenn es dem Westen nicht passt, geht man auch auf den Iran und Syrien zu. Das müsste doch gerade Deutschland und der EU passen, die immer dafür stehen, dass sich die Staaten mit ihren Nachbarn gut verstehen sollen. Ja ... so ist es eben, diese Schritte sind nur dann gut, wenn es nach der Vorstellung des Westens geht.
Das Zugehen auf Armenien könnte der Türkei mehr schaden, denn gut tun, da die Gefahr besteht dadurch Asarbaidschan, einen nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht sehr wichtigen Partner, sondern einen Bruderstaat zu verprellen. Du wirst verstehen, dass viele Türken damit ein Problem haben, weil sie niemals Armenien gegen ein Brudervolk eintauschen würden.
Zum Thema möchte ich sagen, dass ich die Schliessung nicht unbedingt befürworte, es aber in Ordnung finde, da sich die DTP vom Terrorismus nicht distanziert hat.
Stell dir vor eine muslimische Organisation oder Partei in D würde den Terrorismus der Al-Kaida nicht nur befürworten, sonder teilweise, auch wenn es nur ganz wenig wäre, unterstützen. Was würdest du den Muslimen empfehlen?
Würdest du sagen dieser Schritt Deutschlands ist ein riesiger Schritt nach hinten für die Integration der Muslime in Deutschland?