6.PzGren391 schrieb:Wenn man 1936 13-14 Jahre alt war, war das alles toll und abenteuer. Das böse Erwachen kam erst später. Gutes Beispiel hierfür ist der Film „die Brücke“ (aber as Original nicht die grottige Neuverfilmung).
@6.PzGren391 Wenn man unseren Bildungsstand nimmt und unsere Sozialisation wäre Widerstand gegen ein menschenverachtendes Regime sicher Pflicht.
Aber wie war das für die Menschen, die natürlich nicht mit 'Nazis sind Scheisse' ihre ganze Schullaufbahn durch geprägt waren, sondern mit dem exakten gegenteil. Wie war das für die Menschen, wenn ihre Eltern vielleicht keine strammen Nazis waren, aber vielleicht ganz 'handelsübliche' Mitläufer?
Hatten die überhaupt eine Chance, das Unrecht, das geschah, zu erkennen?
Wenn man sich die Vita ganz junger Widerstandskämpfer anschaut, hatten die auf die eine oder andere Art auch immer eine persönliche Motivation, dagegen zu sein.
Aber wie wäre das wohl, wenn man 1925 geboren wurde. Wenn die Eltern politisch einfach völlig desinteressiert gewesen wären und am eigenen Weiterkommen und Überleben alles ausgerichtet hätten? Wenn man 1936 auf eine weiterführende Schule gekommen wäre? Wenn alle für Jugendliche spannenden Dinge in Gruppen stattfanden, die mit den Nazis zu tun hatten? Hätte man überhaupt eine Cnace gehabt, eine andere Position einzunehmen, ohne dass einem selbst oder nahestehenden Unrecht widerfahren wäre?
Ich finde die Frage interessant. In meiner eigenen Familiengeschichte gibt es zwei Großonkel von mir (meine Oma hatte 9 Geschwister). Die sind ungefähr 1925 / 26 auf die Welt gekommen. Die galten als freundlichen Kinder und Jugendliche. Die Familie war zutiefst unpolitisch und wenn überhaupt dann 'Zentrum', weil gutkatholisch. Beide hatten sich ganz begeistert freiwillig, soweit ich weiss 1943, gemeldet. Beide waren eine Woche später schon mausetot.