@ErikderRote@NoSilence@GilbMLRS@kiki1962Die Idee die Zuverdienstgrenzen für Hartz IV - Empänger zu erhöhren halte ich prinzipiell für einen Schritt in die richtige Richtung, unabhängig von jeder Ideologie.
Vielleicht hat heute noch jemand die Phoenix-Debatte zum Thema verfolgt, selbst der von Haus neoliberale Hans Werner Sinn argumentierte wie ein klassischer Keynesianer, natürlich auch aus parteipolitischen Motiven.
Es ist deutlich erkennbar, das wir uns an einem Punkt in der Geschichte befinden, wo alte und vertraute Rezepte und Weisheiten schlicht und ergreifend nicht mehr die Realität wiederspiegeln.
Einfache Binsenweisheiten wie "wer Arbeit sucht, findet auch welche!" genauso wie " es gibt nicht genug Arbeit!", die sind überholt und wissenschaftlich gesehen eh völliger Unsinn.
Zum einen leben wir bedingt durch den technischen Fortschritt in einer sogenannten 20:80 Gesellschaft, 20 Prozent der arbeitenden Bevölkerung reichen aus, um sämtliche nachgefragten Konsumgüter herzustellen.(Jeremy Rifkin)
Trotzdem gibt es großen Bedarf im Dienstleistungsbereich, Verwaltung und im Non-Profit-Sektor(wozu auchBetreuungs-, Pflege- und Gesundheitsberufe zählen).
Wohlgemerkt, der Bedarf an dieser Arbeit ist vorhanden, was aber nicht automatisch bedeutet, das diese Arbeitvolumen gleich in Jobs mündet, denn gerade der Non-Profit-Sektor ist wieder Name schon sagt, der Goodwill einer Gesellschaft, wirft also keine Gewinne ab,sondern ist eher ein Kostenfaktor. Diese Diskrepanz führt dazu, das diese Branchen zwar völlig überlastet sind, auf der anderen Seite nicht genug Personal ausgebildet und eingestellt wird.
Daher halte ich es durchaus, das Leute, die ohnehin schon staatliche Transferleistungen erhalten, zusätzlich etwas dazu verdienen können,wovon auch spürbar etwas in der Tasche bleibt,gleichzeitg können Arbeitgeber relativ einfach und preiswert neue Jobs schaffen, die keine Vollzeitjobs ersetzen.
Man kann zwar jetzt über einzelne andere Punkte Streiten, höhere Fahrtkosten im ÖPNV oder die geplante Mehrwertsteuererhöhung für kommunale Dienstleistungen, aber das berührt ja, die Kernfrage nicht.
Eins muss uns klar sein, die Welt in der jeder der will einen Vollzeitjob bekommen kann, die ist entgültig vorbei und wird auch niemals wieder kehren.