@interpreterinterpreter schrieb:Schließlich sind im Kommunismus die Leute die über die Zukunft des Systems entscheiden, grad die jenigen, die am anfälligsten dafür sind einen ständig wachsenden Eigennutz zu entwickeln.
Das stimmt:
Kommunismus ist nur nach einem umfassenden vollständigem und verbreitetem Bewußtseinswandel der gesamten Menschheit möglich.
Nicht wie Marx sagte: Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
sondern: Das Bewußtsein bestimmt das Sein.
interpreter schrieb:Es erfordert keine übertretene Hemschwelle sondern ist in der Natur des Menschen verankert.
Sigmund Freud:
"Nach langem Zögern und Schwanken haben wir uns entschlossen, nur zwei Grundtriebe
anzunehmen, den Eros und den Destruktionstrieb.
Das Ziel des ersten ist, immer grössere Einheiten herzustellen und so zu erhalten,
also Bindung, das Ziel des anderen im Gegenteil, Zusammenhänge aufzulösen und so die
Dinge zu zerstören. Beim Destruktionstrieb können wir daran denken, dass als sein letztes
Ziel erscheint, das Lebende in den anorganischen Zustand zu überführen. Wir heissen ihn
darum auch Todestrieb."
Diese zwei Grundtriebe hat
jeder Mensch in sich !
Soweit wir, als Menschheit zurückdenken können, leben wir in allgemeiner gesellschaftlicher Aktzeptanz einer Überbetonung des Todestriebes.
Wir tun ahnungslos und überrascht, wenn einer aus unserer Mitte plötzlich zum Folterer und Mörder wird.
(Beispiele von Massenmördern mit fehlendem Schuldbewusstsein gibt es in unserer Geschichte genügend.)
Dabei ist das doch, überspitzt gesagt, nur eine relativ kleine, zugegebenerweise extreme Abweichung von unserer Grundhaltung des Konkurrenz- und Wettbewerbsdenkens.
In unserer, der kartesianischen Weltanschauung ist allgemein der Todestrieb überbetont.
Jeder ist eines jeden Konkurrent, man könnte sagen Feind.
Völlig mit uns selbst beschäftigt, ist uns Menschen entgangen und wird uns noch eine Weile weiter entgehen, dass sich unsere Umwelt, ob ohne oder mit unserem Dazutun (das ist egal),
gegen uns wendet.
Wo Zusammenstehen, Zusammenhalt, Solidarität und gemeinsames Handeln angesagt ist, erleben wir eine Renaissance der Vereinzelung, der Eigenverantwortung und Anbetung der Freiheit des Einzelnen.
Es könnte sein, davon bin ich überzeugt, dass die einseitige Vergötterung des Todestriebes unser Tod werden könnte !
Der Liebestrieb ist unter uns so unterentwickelt, dass man hier in allmy gelegentlich als (verdammter) "soooozialer Gutmensch" beschimpft wird. Man hat es satt und findet es zum Kotzen !
Güte ist ein Schimpfwort. Liebe ist Schwäche. Sozial ist Schwärmerei.
Nach 2000 Jahren kommt immer noch kaum ein Christ mit "Liebet Eure Feinde" Matth.5.44 zurecht. Im Gegenteil, Die Kirchen, namentlich die evagelische, entdeckt langsam die spezielle Weiterentwicklung des Darwinismus, den Sozialdarwinismus, für sich.
Dem Christlichen Abendland müsste Angst werden.