Zusammenschließung aller Religionen und Völker
16.08.2009 um 14:05
Es ist schon heute so, dass in kaum noch einem Staat komplett unabhängig von anderen Staaten entschieden wird. Die meisten sind in internationalen Organisationen beteiligt, am bekanntesten sind UN, EU und AU.
Es ist allerdings absolut unrealistisch, dass es jemals so etwas wie eine gemeinsame Weltregierung geben wird, die von allen Menschen der Welt gewählt wird und Staaten, Völker und Religionen überflüssig macht.
Warum?
Allein schon wegen der puren Masse der Menschen. Was glaubt ihr wohl, warum wir bei ca. 80 Millionen Einwohnern in Deutschland keine Basisdemokratie haben? Klar, die Verschwörungstheoretiker und Staatskritiker behaupten nun schnell:,,Damit ,,die Politiker" oder ,,die Reichen" machen können, was sie wollen, ohne auf das Volk zu hören."
Tatsache ist jedoch, dass sich selbst bei ,,nur" ca. 80 Millionen Menschen Entscheidungen ewig lange hinziehen würden, wenn jedes Mal basisdemokratisch entschieden würde. Die Menschen allein nur in Deutschland sind ab einem gewissen Punkt einfach zu unterschiedlich in ihren Ansichten und Bedürfnissen, als das Entscheidungen schnell getroffen werden könnten. Bevor sich jeder geäußert hat, der seine Meinung einbringen und durchsetzen möchte, bevor alle eingebrachten Meinungen und Vorschläge diskutiert worden sind, kann es unter Umständen schon zu spät sein.
Genau deshalb gibt es ja schon seit alters her Anführer, ob nun gewählt oder auf andere Weise in ihre Position gelangt, die sagen:,,So machen wir das jetzt!".
Die Demokratie, das Mitenscheidungsrecht der Bevölkerung besteht in Deutschland darin, dass die Menschen Repräsentanten wählen, die Parlamentsabgeordneten, von denen wiederum die Regierung gewählt wird.
Und auch, wenn viele polemisch etwas anderes behaupten, glaube ich, dass dieses System eine gute Sache ist und mehr Sinn macht, als jedes Mal eine ewig lange, aufgeblasene Diskussion bei Entscheidungen zu führen, weil viele Menschen anderer Meinung sind. Es gibt in Deutschland im Prinzip genügend Möglichkeiten für das Volk, sich aktiv in die Regierungsarbeit und Politik einzubringen.
Aber wie ich immer zu sagen pflege:,,Die Macht des Volkes muss von diesem auch wahr genommen werden, damit sie real ist!".
Wenn es schon bei ca. 80 Millionen schwierig ist, alle gemeinsam an einem Konsens mitwirken zu lassen, wie schwer ist es dann wohl, bei mittlerweile fast 7 Milliarden Menschen alles gemeinsam und gleichberechtigt zu entscheiden? Wohlgemerkt:
Unter der Voraussetzung, jeden gerecht einzubinden und seine Bedürfnisse, Wünsche und Ansichten gerecht zu berücksichtigen. Egal, ob er nun in Pakistan wohnt oder in Texas, egal ob er nun ein Inuit im hohen Norden oder ein Australier ist, im Regenwald wohnt oder in Wüstengebieten.
Unterschiedliche Lebensräume bedingen unterschiedliche Bedürfnisse und auf unserem Planeten bestehen die Lebensräume, die Menschen besiedeln, in so mannigfaltiger Weise, dass ein einzelnes Gremium oder gar Einzelpersonen gar nicht in der Lage sind, sich um jeden gleich gerecht und gut zu kümmern.
Es muss entschieden werden: Will man sich zuerst um Wassermangel in Afrika kümmern, zuerst um die Wiederaufforstung des Regenwaldes, um die verschwindenden Polkappen, was Küstenbewohnern immer mehr Sorgen bereitet...
Und diese Leute werden sicher nicht sagen:,,Ach, Scheiß drauf, wenn eine Flutwelle aufgrund der schmelzenden Polkappen meine Stadt platt macht, weil niemand Gegenmaßnahmen gebaut hat. Zuerst mal soll ruhig dafür gesorgt werden, dass die Afrikaner alle genügend Wasser haben. Ich kann ja schwimmen. Und Waterworld war ein cooler Film, macht also nichts, wenn es hier auch so aussieht."
Ich wiederhole: Ein einzelnes Gremium kann sich gar nicht gleich gerecht um die Bedürfnisse aller Menschen auf der ganzen Welt kümmern, wie es von einer Weltregierung zu fordern wäre.
Dafür gibt es Nationalstaaten, die sich (in der Theorie zumindest) um die spezifischen Bedürfnisse in ihrem Land kümmern.