@Warhead Warhead schrieb:Reich wird man nicht durch Arbeit,reich wird man indem man andere für sich arbeiten lässt und sich den Mehrwert untern Nagel reisst
Aber ist das denn grundsätzlich schlimm, andere für sich arbeiten zu lassen?
Das würde ich verneinen.
Es ist nicht jeder eine selbstständige, tatkräftige Führungsperson, die stets genau weiss, was in welcher Situation zu tun ist.
Einer ist vielleicht ein guter Handwerker, kann aber absolut nicht mit Menschen umgehen und verkaufen. Oder er hat nicht die Lust und den Durchblick, einen internationalen Warentransport zu organisieren.
Also braucht er, wenn er von seiner Arbeit leben können will, jemanden, der seine Defizite ausgleicht.
Idealerweise ist es ein Geben und Nehmen. Nicht jeder Arbeitgeber ist ein gemeiner, fetter Ausbeuter.
Und so mancher ,,Reicher" oder sogar ,,Superreicher" fördert mit seinem Geld Stiftungen und Hilfsorganisationen.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer brauchen einander.
Und selbst in irgendeiner anarchistischen oder utopischen Weltordnung arbeiten Menschen füreinander.
Wenn ich in solch einer Ordnung zum Tischler gehe und sage:,,Hey, baue mir bitte einen neuen Tisch, mein alter ist kaputt, dafür bekommst du von mir ein Huhn", arbeitet der dann nicht für mich?
Und bezahle ich ihn dann nicht?
Die Probleme fangen erst dann an, wenn die Balance zu sehr aus dem Gleichgewicht gerät, wenn sich zu viel materieller Reichtum auf einer Person vereint.
Daran allerdings tragen auch die Arbeiter eine Mitschuld, weil sie sich einreden lassen, das ,,müsse so sein" und das könne niemand ändern.
Sie prüfen nicht: Muss der Arbeitgeber jetzt wirklich schon wieder ein Gehaltsplus von 100.000€ kriegen?
Und vor allem reagieren die Arbeiter nicht souverän, sie lassen sich viel zu sehr einwickeln.
Ein beliebtes Argument von unmoralischen Arbeitgebern ist:,,Ich kann für Sie sofort Ersatz kriegen, also seien Sie zufrieden mit Ihrem Lohn!"
Aber was, wenn der Arbeitgeber nicht sofort Ersatz bekommen kann, weil alle oder der allergrößte Teil potenzieller Arbeitnehmer für diesen Posten sich weigert, für Billiglöhne zu arbeiten?
Dann sähe der Arbeitgeber ziemlich alt aus.
Die eine Seite kommt nicht ohne die andere aus. Auch, wenn sie es gerne denkt.
@collectivist Bei dem Teil mit der Werbung stimme ich dir zu.
Werbung heisst, Menschen dazu zu bringen, etwas haben zu wollen, selbst wenn sie es eigentlich gar nicht brauchen.
Allerdings muss man sich auch fragen:
Wer bestimmt, was die Menschen brauchen?
Bei den Amish heisst es auch:,,Man braucht keine Autos!"
Haben die Amish Recht, Unrecht oder ist das einfach nur deren persönliche Meinung?
Im Laufe der Zeit wurden unzählige Produkte erfunden und wieder eingestampft, weil sie in der Öffentlichkeit und beim Verbraucher nicht angekommen sind.
Vielleicht wird die Smartwatch auch so eine Spielerei.
Und letztlich zwingt einen ja keiner, Dinge zu kaufen, die er für nutzlos hält.
ICH sehe keinen Grund, eine Smartwatch zu kaufen. Also mach ich das nicht. Und hinter mir steht keiner mit der Pistole und sagt:,,Beweg deinen Arsch zum Apple-Shop!"
:DThema geplante Obsoleszenz:
Ja, auch da empfiehlt es sich, etwas weiter zu denken.
Stellen wir uns vor, es werde nur noch Produkte mit maximaler Haltbarkeit, Nutzbarkeit und Ausdauer hergestellt.
Johnny arbeitet als Klamottenverkäufer, kauft sich einmal ein Outfit, das praktisch ewig hält.
Johnny findet das natürlich toll, er muss nicht regelmäßig Geld für neue Kleidung ausgeben.
Aber findet Johnny das immer noch toll, wenn sich der größte Teil der anderen Menschen dann auch nur noch Klamotten kauft, die extrem lange halten, weshalb die Kunden sie nur einmal kaufen?
Dann kommen die vielleicht einmal in 10 Jahren in seinen Laden, statt alle paar Monate.
Und entsprechend weniger wird er dann auch an Umsatz machen und verdienen.
Wenn es keine geplante Obsoleszenz, sondern nur noch Produkte mit maximaler Haltbarkeit gibt, hat das nicht nur nützliche Auswirkungen für die Kunden, sondern auch verdammt schädliche Auswirkungen auf die Arbeiter und Angestellten und die ganze Wirtschaft.
Kunden und Arbeiter/Angestellte sind ja keine unterschiedlichen Menschenklassen. Der Angestellte, der dir deine Schuhe verkauft, ist vielleicht in deiner Tischlerei dann dein Kunde, der von dir ein paar Stühle gebaut haben möchte.