@holz-haqq-erholz-haqq-er schrieb:"Die Spannungen zwischen den "have" und "have not" nehmen weltweit zu - so auch im Iran, wo die amtierende Regierung die Aristokratie ein wenig zugunsten des Plebiszit beschnitten hat. Klar dass der gehobenen Mittelschicht das nicht gefällt "
So ähnlich war/ist auch die Situation in Thailand zwischen den Anhängern des ehemaligen Präsidenten Thaksin (die ärmere Landbevölkerung und die Lohnabhängigen und Armen in den Städten), sowie der jetzigen Regierung (zumeist gutsituierte Bürgerliche, Königstreue...). Die führenden Politiker sind ebenfalls umstritten, mit Korruptionsvorwürfen belastet.
Genauso wenig
Wahlen im Iran einen Neuanfang darstellen, werden sie in Thailand oder gar bei uns einen Neuanfang herbeiführen.
In keinem Land, in dem Wahlen einen jahrelangen Freifahrschein für die gewählten Politiker bedeuten, wird es wohl grundlegende Veränderungen zum Wohle des Volkes geben.Das was wirklich verändern würde, wäre direkte Demokratie, in der die Politiker nicht mehr mehrjährig nur ihrem eigenen "Gewissen" (Brieftasche, Konto) gegenüber verantwortlich sind, sondern die sie abhängig von Volksentscheiden macht.
Aber direkte Demokratie wissen diese Politiker parlamentarisch-demokratisch zu verhindern, "im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, versteht sich",
wenn es sein muß mit Militär- und Polizeigewalt.
Polizei- und Militärgewalt wird bei uns auch viel eher und heftiger ausgeübt, als in -im Vergleich- freiheitlicheren Ländern wie Thailand oder Iran. g*
In dem Zusammenhang fällt die brutale Polizeigewalt auf, die erst kürzlich bei dem Besetzungsversuch eines nur ehemaligen Flughafens (Tempelhof) ausgeübt wurde, wohingegen in Bangkok Tausende Besatzer des Internationalen Flughafens erst einmal unbehelligt blieben.
Nicht auszudenken, wie hier erst einmal der Militär- und Polizeieinsatz gegen die Bevölkerung aussehen würde, wenn die Anhänger der Verliererparteien einer Wahl auf die Straße gingen, Blockaden errichteten, Brände legten , oder gar das offizielle Treffen internationaler Politiker in einem Kongreßzentrum (Pattaya, unblutig beendet) platzen ließen...etc.etc.
Die Anfechtung von Wahlergebnissen, internationaler- westlicher - Druck auf den vermeintlichen Wahlsieger, scheint immer mehr auch zum Mittel der inneren Destabilisierung des davon heimgesuchten Landes zu werden.
Außerdem, oder besser: Das dient ja geradezu auch als Medienbeweis für das vermeintlich undemokratische Verhalten der bösen Machthaber, ein weiterer Grund die Bevölkerung dieses Landes schnell zu befreien, mit verbrannter Erde und Tausenden 'Kollateralschäden', ?? auch mit Uranmunition, von der das demokratisch-überfallene Land und dessen Bevölkerung noch lange nach dem Überfall etwas hat.
Jedenfalls würde ein konsequenter demokratischer Überfall der Westmächte auf den Iran dort wohl endlich so stabile demokratische Verhältnisse herstellen,
wie in Afghanistan oder im Irak, wo es erst jetzt wieder bis zu 150 Tote bei zwei Sprengstoffanschlägen gegeben hat,
6 Jahre nach dem Überfall auf den Irak, 6 Jahre nach dem Sturz Saddams.