Mexikos Drogenkartelle - Regierung hilflos

Wer sich ein gutes Bild über die Lage in Mexiko machen will, dem kann ich den hervorragenden Blog "Borderlandbeat" empfehlen, dem inzwischen sogar ein eigener Wikipedia-Artikel gewidmet wurde, wie ich gerade vorhin gesehen habe.

Seit April 2009 erscheinen jeden Monat zig Artikel, die dem Leser einen umfassenden Einblick in die Thematik verschaffen.

Einige der berüchtigten ultrabrutalen Exekutionsvideos sind auch zu finden, das krankeste Material ist aber zum Glück diversen Gore-Seiten vorbehalten.

Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich mir keinen dieser Clips ansehen. Obwohl man diese Menschen nicht persönlich kennt und der Grossteil selbst Kartelmitglieder und somit Mörder sind, hat mich vor allem das erste Video kurzzeitig wirklich traumatisiert.

http://www.borderlandbeat.com/ (Archiv-Version vom 24.12.2012)

Wikipedia: Borderland Beat

taj aber nicht vergessen, die politiker u militär/polizei schlüssel positionen bekommen auch ein erheblichenteil von kuchen ab, dann ist verstädlich dass die anderen auch was davon haben wollen ;)

Denke das passt hier rein:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/drogenkrieg-in-mexiko-buergerwehren-greifen-zur-selbsjustiz-a-883795.html

Drogenbanden verbreiten seit langem Angst und Schrecken in Mexiko. Im Bundesstaat Guerrero greifen Bürgerwehren nun zur Selbstjustiz: Sie gehen Streife, nehmen Verdächtige fest und lassen diese von eigenen Gerichten aburteilen. "Es gibt kein anderes Mittel", sagen sie.

Gut möglich das die Drogenkartelle sich ihn Zukunft mit solchen Bürgerwehren bekriegen. Mit dem Militär herrscht ja schon Krieg. In Naher Zukunft wird das Land wohl nicht von der Plage befreit. Evtl. sollte man die Drogen legalisieren (Zumindest die ''weichen'' Drogen) Dieser Drogenkrieg nimmt das Land auseinader und die Politik, Polizei und das Militär sind sicher nicht mehr die vertrauenwürdigsten.

@brucelee

Mexiko ist sowieso schon längst eine Mafiakratie geworden. Staatliche Behörden können
doch gut wie gar nichts gegen die Drogenkartelle unternehmen, das sie selber durch und
durch korrupt sind. Eine Legalisierung bestimmter Drogen würde vor allem daran scheitern,
das Einflussreiche Kartellmitglieder - und Unterstützer da richtig Feuer gegen machen würden.
Die Bürgerwehren scheinen wenigstens in einigen ländlicheren Gebieten für etwas
Ruhe und Ordnung zu sorgen, doch in Juarez zum Beispiel kann ich mir das schlecht vorstellen.

Leider geht Mexiko dem Weg eines failed State ...

Es sollte und eine Warnung sein ,dass die Gelder ,die die Mafia durch Drogen verdient hat ,mittlerweile auch in Wirtschaft und Politik angekommen sind . In Mexiko und einigen anderen südamerikanischen Ländern wird das offensichtlich ,da es relativ ungeschickt offenbart wird,durch Bandenkämpfe.

In Mexiko wird alles umgelegt ,was nicht nach der Pfeife der Herren tanzt .

Hier noch ein interessanter Artikel :
http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-02/fs-mexiko-gewalt

Nach dem Verschwinden von dutzenden Studenten in Mexiko haben die Sicherheitskräfte 14 weitere verdächtige Polizisten festgenommen. Diese hätten eingeräumt, eine Gruppe junger Leute nahe der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero festgenommen und danach der kriminellen Bande «Guerreros Unidos» übergeben zu haben, sagte der Chefermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Tomás Zerón.

Wegen des Vorfalls sind mittlerweile fast 50 Verdächtige in Haft. Bei den meisten handelt es sich um städtische Polizisten. Auch Mitglieder der «Guerreros Unidos» sind darunter. Ausserdem wurde der Bürgermeister der nahe Iguala gelegenen Ortschaft Cocula von der Regierungspartei PRI festgenommen

Zwar wurden vor den Toren von Iguala mittlerweile mehrere Massengräber mit zahlreichen Leichen entdeckt. Allerdings hätten erste Gentests der Toten keinerlei Übereinstimmung mit den Angehörigen der Vermissten gezeigt, sagte Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam.

Nach einem Geheimdienstbericht könnte die Ehefrau des Bürgermeisters von Iguala das harte Vorgehen gegen die Studenten angeordnet haben, um ungestört eine Rede halten zu können. Die Frau soll aus einer bekannten Drogenhändler-Familie stammen. Der Bürgermeister, seine Frau und der örtliche Sicherheitschef sind untergetaucht.

Wütende Studenten haben bei Protesten im mexikanischen Bundesstaat Guerrero den örtlichen Regierungssitz teilweise in Brand gesteckt. Die Demonstranten zerschlugen Fenster und legten Feuer, nachdem sie den Angestellten erlaubt hatten, das Gebäude zu verlassen.

http://www.srf.ch/news/international/wo-sind-die-mexikanischen-studenten
Mexico Mexico....

@Luminarah
Es sollte und eine Warnung sein ,dass die Gelder ,die die Mafia durch Drogen verdient hat ,mittlerweile auch in Wirtschaft und Politik angekommen sind

Dein Beitrag ist zwar schon eine Weile her, aber es ist nichts neues, das Drogengewinne zur Geldwäsche wieder in die Wirtschaft investiert werden. Davon können ne Menge 'seriöser' Geschäftermacher gut von leben.

@univerzal
@Luminarah

Normal, das Finanzamt wird misstrauisch wenn der Herr X seine Einkünfte angibt die einem gewissen Lebensstyl entsprechen und Herr X auf einmal "über seine Verhältnisse" hinaus lebt. Mal vom persönlichen Umfeld abgesehen. Die Gemüter müssen besänftigt werden, egal ob staatlich oder privat.

Ohne Geldwäsche geht gar nichts.

Die Drogenkartelle in Mexiko sind zum Scheitern verurteilt.

Der Trick der Mafia ist es, nicht mehr aufzufallen, Stress und Morde so gering und unauffällig wie möglich zu halten. Daher gedeiht die italienische Mafia so gut.

Was da gerade in Mexiko stattfindet ist eigentlich gut, denn es könnte der Beginn eines Dolchstoßes gegen die Drogenkartelle sein.

@Alano
Was da gerade in Mexiko stattfindet ist eigentlich gut, denn es könnte der Beginn eines Dolchstoßes gegen die Drogenkartelle sein.

Eben nicht, zerfällt ein Kartell bzw. werden verdrängt oder von der Regierung hochgenommen, rücken automatisch die Nächsten nach. Gabs alles schon mal, bzw. hat nie wirklich aufgehört.

univerzal schrieb:Eben nicht, zerfällt ein Kartell bzw. werden verdrängt oder von der Regierung hochgenommen, rücken automatisch die Nächsten nach. Gabs alles schon mal, bzw. hat nie wirklich aufgehört.

@univerzal
aber die nächsten, die nachrücken (oder gar die selben, die zur Zeit mitmischen), können dadurch lernen, dass Aufmerksamkeit von Außen kontraproduktiv ist, für ihr Geschäft. Somit könnten die zahlreichen Morde langsam aufhören.

Dass dieses Schema so funktioniert, sieht man anhand der Entwicklung der italienischen Mafia.

@Alano
Dass dieses Schema so funktioniert, sieht man anhand der Entwicklung der italienischen Mafia.

Grad die Cosa Nostra hat sich doch selbst gefeiert, als der Hype mit den Mafiafilmen begann. Aber auch das ist den Kartellen keine neue Weisheit, siehe etwa den Kokainkrieg um Griselda Blanco, dem Medellin-Kartell und das Verhalten des Cali-Kartells als ruhiger Player. Wie gesagt, alles alter Wein.

univerzal schrieb:Grad die Cosa Nostra hat sich doch selbst gefeiert, als der Hype mit den Mafiafilmen begann

das waren nur einzelne Spinner, die sich schnell unbeliebt gemacht hatten.

univerzal schrieb:dem Medellin-Kartell und das Verhalten des Cali-Kartells als ruhiger Player.

hierrüber weiß ich nun zufällig bescheid. Und diese Kartelle hatten nunmal nach einer Zeit des Aufmuckens eine ruhige Kugel geschoben, da das Aufmucken ihnen nicht gut tat.

Auch heute noch verläuft seither in Kolumbien und den Nachbarstaaten des Drogengroßhandel ziemlich ruhig, im Gegensatz zu früher.

Man muss nicht die Drogenkartelle verstehe, sondern die Bürger, die dort leben: die mischen sich nicht ein, wenn irgendwelche Kriminelle ihre Geschäfte machen. Aber wenn sie übertreiben (wie es in Mexiko in der letzten Zeit geschehen ist), werden sie laut und fangen an, Aufmerksamkeit zu erzeugen.

@Alano
das waren nur einzelne Spinner

Von wegen, verhaftete Bosse, die sich während der Verhandlungen wie stereotypische 'Paten' präsentierten, passend zur audiovisuellen Aufbereitung.

hierrüber weiß ich nun zufällig bescheid. Und diese Kartelle hatten nunmal nach einer Zeit des Aufmuckens eine ruhige Kugel geschoben, da das Aufmucken ihnen nicht gut tat.

Nicht eine ruhig Kugel geschoben, sondern sich gegenseitig verdrängt. Cali war schon immer ein 'stilleres' Kartell, dass eine andere Vorgehensweise als Medellin hatte. Als damals DEA, Regierung und Armeetruppen Medellin zusetzten, füllte Cali und andere Organisationen die Lücken.

Auch heute noch verläuft seither in Kolumbien und den Nachbarstaaten des Drogengroßhandel ziemlich ruhig, im Gegensatz zu früher.

Im Vergleich zu was? Zu den 80/90ern? Klar, das war auch die Hochphase des Kokainhandels mit entsprechen Rivalenkriegen. Kolumbien ist aber nach wie vor einer der gefährlichsten Flecken der Erde mit einer Mordrate in den Top Ten, was größtenteils dem Drogenhandel geschuldet ist.

werden sie laut und fangen an, Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Der iwann wieder leiser wird und ganz verstummt, während der Drogenexport weiterhin ein Multimilliardengeschäft bleibt, dass entsprechend eine blutige Spur hinterlässt.

Die Ursache liegt in der repressiven Drogenpolitik (fast) aller Länder. All das sind nur Symptome einer falschen Politik - obwohl man mittlerweile daraus hätte lernen sollen. Ich habe letztens einen Artikel gelesen, in welchem beschrieben wurde, wie ein mexikanischer Drogenboss hochgenommen wurde. Man fand insgesamt 22 Milliarden, ja Milliarden Dollar auf dem Anwesen. Warum wundert man sich da noch, dass dieser Krieg so blutig ist und der Staat machtlos.

@Aldaris
Pesos werden es kaum gewesen sein.Was mich wundert das sie da solche Geldmengen liegen hatten,Mafiosi mit Anspruch investieren den Zaster in Diamanten und kaufen sich später in die Aktien und Derivatenmärkte ein.
In Mexico ist die Mafia der Staat

@Aldaris
Das war aber nicht zufällig der Fall? -> http://www.watson.ch/!334139211

Falls ja, das ist ne Menge hinzu gedichtet worden, 22 Milliarden in bar wären auch ein deutlich größerer Stapel, wobei über 200 Mill. schon eine bemerkenswerte Hausnummer sind^^

@univerzal

Dann habe ich mich hinsichtlich der Summe tatsächlich lumpen lassen :( - ich kann den Artikel auch nicht mehr finden, er wirkte aber seriös. Sei's drum. Wie du ja sagst, auch das ist schon sehr viel Schotter, mit dem man gerade in einem Staat wie Mexiko viel Einfluss ausüben kann.

@Aldaris
Klar, wenn jemand solche Summen daheim rumliegen hat, kann man das eher als 'Notgroschen' sehen und dann sind wahrscheinlich ganz andere Geldmengen im Umlauf.

@Aldaris
@univerzal
Merkts euch,Geld das unter der Matratze rumgammelt ist totes Kapital,ganz egal ob es sich um das tote Kapital von Oma Erna oder das von Don Ernesto de la Madrid.
Der Zaster muss arbeiten,entweder werden neue Labore hochgezogen,Land gekauft für neue Anbauflächen,mehr Waffen und Mitarbeiter angeworben,Gold oder besser noch Diamanten gekauft,oder eben Aktien,Staatsanleihen,Fussballvereine etc etc...das kann sich keiner leisten solche Geldmengen nutzlos in der Matratze liegen haben