"Wie hättet Ihr gehandelt an Iwan Demjanjuks Stelle?"
Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass ich diese heldenhaften Selbstdarstellungen ala shalom und dem grünen Einauge, was diese so getan hätten oder mit Demjanjuk anstellen würden, wenn sie ihm begegnen würden gerade in Frage stelle.
Mit fremder Leute Fell ist ja bekanntlich gut Handel treiben. In der damaligen Situation und dem fehlenden Wissen, wer den Krieg letztlich gewinnen wird, sieht das schon ganz anders aus. Im Nachhinein und mit dem Wissen, sich dann auf der Seite der Sieger zu befinden, ist es leicht, vom heldenhaften Partisanenkampf zu fabulieren.
Richtig wurde ja bereits angesprochen, dass die Ukraine unter Stalin ja ganz erheblich zu leiden hatte, weshalb eben gern auf Ukrainer und dort auf einfache, schlichte und ungebildete Bauernburschen zurückgegriffen wurde.
Selbst der Kommandeur des Ausbildungslagers Trawnik Karl Streibel wurde 1976 in Hamburg freigesprochen, da er nicht gewußt habe, wofür die Leute ausgebildet werden, Demjanjuk soll sich aber bewußt freiwillig für den Massenmord gemeldet haben. Ebenfalls der Großteil der deutschen SS-Mannschaft wurde freigesprochen, siehe z.B.
http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/ein-ueberlebender-kein-taeter--23404416.htmlIch wage zu behaupten, dass die Masse der Schreiber hier seinerzeit ebenfalls mitgemacht hätten und sich wohl eher wie Demjanjuk verhalten hätten. Die ganz überwiegende Masse der deutschen Bevölkerung hat ja ebenfalls mitgemacht und den großen Katzenjammer erst später bekommen. Wer hier nun behauptet, moralisch über den Leuten zu stehen, sollte sich mal fragen, wieviel höherstehend er sich moralisch gegenüber seinen Großeltern dünkt, dass müssten diese ihm gegenüber dann ja sozusagen Untermenschen gewesen sein?