@nanusia Meine Frau war in Nord-Irland in einem Internat. Da trug sie Uniform. Das hat aber nicht bedeutet, dass man ärmere von reicheren Mädels nicht unterscheiden konnte.
Da waren dann andere Statussymbole angesagt: Schmuck, Uhren, Unterwäsche, Schuhe, Frisur.
Wer, wie meine Frau, als Kind einer armen Familie von der Kirche einen Platz als Stipendiatin bekam, war mit und ohne Uniform Ziel von dem, was man heute Mobbing, damals schlicht Schikane nannte.
Seide und Spitze vs. Woolworth-Baumwolle - und spätestens beim Sport oder beim Duschen zeigte sich, wer was hatte und wer nicht.
Widerstand gegen die Uniformierung zeigte sich, wie überall, wo Menschen "uniform", d.h. gleichförmig gemacht werden, in kleinen Details: Kleidung enger genäht, Sweatshirt verkehrt herum getragen, verschiedenfarbige Socken und eben die o.g. Statussymbole.
Widerstand gegen die Uniformierung gab es ja sogar bei der Nazi-Wehrmacht, vor allem bei "Individualisten" unter Offizieren und Mannschaften bei der Luftwaffe, der Marine oder "Eliteeinheiten".
Dass Uniformen "Teamgeist" schaffen, sogar Klassengegensätze überbrücken, oder auch nur verschleiern könnten, ist ein Irrglaube.