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EU Beitritt der Türkei?

1.529 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, EU, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

EU Beitritt der Türkei?

05.01.2010 um 17:08
@Befen
Zitat von BefenBefen schrieb am 18.10.2009:Kein Staat kann in die EU der bis heute einen Genozid an einer guten Millionen Armeniern nicht wahr haben will. Natürlich weiß man was man getan hat, aber solang man schön die Klappe hält braucht man ja auch kein schlechtes Gewissen vor anderen haben.....
Das war ja nicht alles.

Da gab es noch den Völkermord an den Pontos-Griechen und die Pogromnacht die es in Deutschland gab, gab es auch in Istanbul.

Wikipedia: Pogrom von Istanbul


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EU Beitritt der Türkei?

05.01.2010 um 17:08
@tarikce

Ich steh nicht so auf Weltregierung und Globalisierung ;)


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EU Beitritt der Türkei?

05.01.2010 um 17:10
@gman
das ist deine sache, aber wenn ich fragen darf, Warum????


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EU Beitritt der Türkei?

05.01.2010 um 18:02
@tarikce

Richtig das ist meine Sache und warum sollte ich denn nicht dagegen sein? :D


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EU Beitritt der Türkei?

05.01.2010 um 18:56
@gman
weil es gute gründe für die globaliesierung giebt :D


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EU Beitritt der Türkei?

25.01.2010 um 15:31
Obwohl ich Schweizer bin und mich das ganze eigentlich nix angeht, HOFFE ich, dass die Türkei NIEMALS zu EU gehören wird.
Also so wie die sich heute noch verhalten, sowas gehört nicht in die EU! Sorry, ist meine Meinung.


warum sind hier nur christen und warum gibts hier net eine türke der auch was zusagen hat die türkei übverlegt sich schon ob sie überhaubt noch wollen!

also 1. 1955 ungefähr weiss netmehr genauere jahr wurden die ersten pläne über europäische union gemacht und lände die rein wollten haben unterschrieben
und türkei war als 3. der auch unterschrieben hat und sollte eigentlich auch rein kommen,
aber die christen club hat uns verarscht naja so sind die halt aber wohlbemerkt die politiker gegen die menschen hab ich nichts!
jede für sich


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EU Beitritt der Türkei?

25.01.2010 um 15:31
Braucht Europa die Türkei?
27. Mai 2001, 00:00 Uhr

22 Tote bei Hungerstreiks in den Gefängnissen, neuer Terror und eine dramatische wirtschaftspolitische Lage: Im Gespräch mit Klaus Kinkel diskutiert Ankaras Außenminister Ismail Cem die Probleme der Türkei auf dem Weg nach Europa

Klaus Kinkel: Wie sieht die wirtschaftliche Situation in der Türkei aus, es wird immer vom "kranken Mann am Bosporus" gesprochen?
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Ismail Cem: Die Lage ist durchaus ernst. Aber ich meine trotz allem, dass es sehr übertrieben wahrgenommen und dargestellt wird. Wir sollten berücksichtigen, dass unser Bruttoinlandsprodukt einen Betrag von 200 Milliarden Dollar aufweist. Und wenn wir unsere Purchasing Power Parity, also unsere Kaufkraft-Parität, zu Grunde legen, dann sind es 400 Milliarden Dollar. Insofern sind die jüngsten Kredite in Höhe von 3,5 bis vier Milliarden Dollar, die jetzt aufgenommen worden sind, eine nicht so hohe Summe.

Kinkel: Die wirtschaftliche Situation ist von zentraler Wichtigkeit für die Entwicklung in- und außerhalb des Landes. Das dominante Thema ist aber die Situation der hungerstreikenden Häftlinge in türkischen Gefängnissen. Wie sieht die Lage tatsächlich aus?

Cem: Mit den Hungerstreiks wird eine politische Zielrichtung verfolgt. Es ist so, dass tatsächlich Befehle erteilt werden und diesen Befehlen Gehorsam geleistet wird. Es sind militante Kreise, die regelrecht zum Hungerstreik gezwungen werden. Mag sein, dass der eine oder andere anfänglich aus eigenen, freien Stücken in den Hungerstreik getreten ist. Die Entwicklung hat aber gezeigt, dass ab einem bestimmten Stadium die, die den Streik beenden wollen, es gar nicht können, weil sie keine freie Entscheidungsgewalt mehr haben - sie werden zum Weitermachen gezwungen.

Kinkel: Was löste diese Hungerstreiks aus?

Cem: Die Lage eskalierte, als es darum ging, neue Gefängnisse des Typs F einzuführen. Dabei handelt es sich um einen Gefängnistyp, der gemeinsam von der Europäischen Union und dem Europarat ausgearbeitet worden ist. Einer der größten Unterschiede zu älteren Stafvollzugsanstalten ist der, dass die Gefangen nicht länger in großen Schlafsälen und gemeinsamen Zellen untergebracht sind. Die Abschaffung dieser Räumlichkeiten, die besonders Gefangenen aus derselben Terrororganisation lieb waren, ist der Hauptgrund für den Protest.

Wir haben vor kurzem drei Gesetze erlassen, um eine Deeskalation zu erzielen. Das erste Gesetz erlaubt das Zusammenkommmen von Gefangenen unter Einhaltung bestimmter Vorschriften. Das zweite hat die Institution eines so genannten Vollstreckungsrichters eingeführt. Ein Richter ist persönlich für die Begutachtung und Beaufsichtigung der Gefängnisse zuständig. Ein drittes Gesetz regelt die Zusammenarbeit zwischen den Haftanstalten, den NGO und den Familien der Gefangenen.

Kinkel: Die Türkei will Mitglied der Europäischen Union werden, hat derzeit Kandidatenstatus. Sie selbst haben das Jahr 2004 als Ziel für die Aufnahme von konkreten Beitrittsverhandlungen genannt. Derartige Verhandlungen sind natürlich abhängig von der Abschaffung der Todesstrafe, Achtung der kulturellen Rechte der kurdischen Bevölkerungsteile, Meinungs- und Religionsfreiheit, Einbindung des nationalen Sicherheitsrats in eindeutige rechtsstaatliche und demokratische Strukturen. Wie sieht es mit der Umsetzung dieser Vorbedingungen aus?

Cem: Ich habe nie ein Datum genannt und auch nicht davon gesprochen, dass die Verhandlungen im Jahre 2004 beginnen könnten.

Kinkel: Und was ist mit den Aufnahmekriterien?

Cem: Alle Punkte sind zur Sprache gebracht worden, auch die Frage der Todesstrafe. Sie wissen, dass die Todesstrafe in der Türkei seit 20 Jahren nicht praktiziert wird. In diesem Punkt wird es wahrscheinlich keine Probleme zwischen Brüssel und Ankara geben.

Kinkel: Das heißt also, dass (der zum Tode verurteilte PKK-Führer) Abdullah Öcalan nicht hingerichtet wird?

Cem: Ich möchte hier nicht auf einzelne Personen eingehen. Ich kann nur ergänzen, dass dieser Fall derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte behandelt wird. Die türkische Regierung wartet diese Entscheidung ab. Letztendlich obliegt es aber dem türkischen Parlament, die Richtlinien festzulegen. Tatsache ist, dass das Parlament in den vergangenen 20 Jahren keine Todesstrafe ratifiziert hat und somit auch kein Urteil exekutiert worden ist.

Zum Punkt des Nationalen Sicherheitsrates möchte ich sagen, dass der rechtliche Rahmen der Türkei nicht anders ist als in anderen europäischen Ländern. Nur die ehemalige Sicherheitssituation der Türkei, in der sie separatistischen Terror bekämpfen musste, der von mehreren Ländern unterstützt wurde, hat dazu geführt, dass der Nationale Sicherheitsrat eine vielleicht größere Bedeutung bekommen hat, als dies in anderen Ländern üblich ist. Aber auch in diesem Punkt befindet sich die Türkei auf Normalisierungskurs.

Kinkel: Wie haben sich die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei entwickelt?

Cem: In nur anderthalb Jahren haben wir das geschafft, was in den vergangenen 40 Jahren nicht gelungen ist. So haben wir die außerordentlich symbolträchtige Entscheidung getroffen, dass die griechisch-türkische Grenze von Landminen gesäubert wird.

Kinkel: Würde die Türkei die Aufnahme eines geteilten Zypern in die Europäische Union akzeptieren?

Cem: Sollte es dazu kommen, dass ein geteiltes Zypern nur von der südzypriotischen Regierung vertreten wird und dieses geteilte Zypern mit dieser Regierung als alleinige Repräsentantin der Zyprioten in die EU aufgenommen wird, wäre das für die Türkei nicht akzeptabel. Es würde sicherlich eine sehr heftige Reaktion und Maßnahmen seitens der Türkei und der türkischen Zyprioten hervorrufen. Wir arbeiten aber an einer Lösung, die für beide Nationen auf Zypern akzeptabel ist.

Kinkel: Wie sehen Sie die Situation im Nahen Osten?

Cem: Die Situation im israelisch-palästinensischen Konflikt kommt mir so vor, als befänden sich alle auf dem Weg der Selbstzerstörung. Der einzige Ausweg besteht darin, die Gewalt einzudämmen und gleichzeitig auf eine Verhandlungslösung hinzuarbeiten. Da die Türkei das Vertrauen beider Parteien genießt, ist sie aktiv bemüht, den Friedensprozess zu fördern. Wenn die Eskalation sich weitere sechs Monate fortsetzt, befürchte ich, dass es überall im Nahen Osten Probleme geben wird, auch in der Golf-Region.

Kinkel: Glaubt Ankara, dass Europa die Aufnahme der Türkei, eines islamischen, laizistisch regierten Landes, wirklich ernsthaft verfolgt und vorantreibt?

Cem: Die Entscheidung ist gefallen, die Anerkennung des Kandidatenstatus eröffnete die Perspektive einer Vollmitgliedschaft. Trotzdem möchte ich sagen, dass es in Westeuropa durchaus starke Kreise gibt, die die ethnische Herkunft und die Religion als eine Art Schutzvorwand verwenden. Man sagt, es ist ein laizistisches Land mit einer muslimischen Gesellschaft und deshalb könne die Türkei kein Mitglied der Europäischen Union werden. Ich möchte in diesem Zusammenhang die Ansichten erwähnen, die der deutsche Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt in einem neulich erschienenen Werk zum Ausdruck gebracht hat. Sie haben in der Türkei einige Besorgnis ausgelöst. Andererseits hat die Türkei nun Kandidatenstatus. Das ist eine sehr wichtige, sehr richtige und sehr mutige Entscheidung. Mit der Anerkennung des Kandidatenstatus hat die Europäische Union davon Zeugnis abgelegt, dass sie sich zu einer multireligiösen, multiethnischen und laizistischen Einheit und einer laizistischen Integrität der EU bekennt. Diese Willenskundgebung verlegt die Grenzen der EU von der Ägäis und dem Balkan an die Ostgrenzen der Türkei.

Kinkel: Am Samstag heiratete der Sohn von Altbundeskanzler Helmut Kohl in Istanbul seine türkische Braut. Welche historische Wichtigkeit hat diese Hochzeit?

Cem: Wir freuen uns sehr über den Bräutigam. Ganz besonders deshalb, weil die Braut eine Klassenkameradin meiner Tochter ist. Sie ist ein wunderbarer junger Mensch. Ich wünsche beiden jungen Leuten alles Gute für die Zukunft und dem früheren Bundeskanzler wünsche ich viele, viele Enkelkinder.


quelle:http://www.welt.de/print-wams/article612269/Braucht_Europa_die_Tuerkei.html


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EU Beitritt der Türkei?

25.01.2010 um 15:33
Die EU braucht die Türkei
5. Oktober 2007, 04:00 Uhr

Die Republik am Bosporus hat sich zu einem fortschrittlichen Vorbild für die islamische Welt entwickelt. Das sollte Europa nutzen / Von Wulf Schönbohm

Der Hassprediger Mohammed al-Fazazi, dessen "Predigten" aus dem Jahr 2000 in Hamburg nun als "Hamburger Lektionen" in die Kinos kommen, veranschaulicht, wie unbehelligt bisher in deutschen Moscheen Muslime zu Gewalt und Terror aufrufen konnten. Wollen wir hoffen, dass inzwischen so etwas nicht mehr möglich ist, weil die Landesinnenminister die Moscheen besser überwachen und früher eingreifen. Nach einer neuesten Umfrage des German Marshall Fund sind 74 Prozent der Deutschen der Meinung, die Bedrohung durch islamische Fundamentalisten sei gestiegen. Erstaunlich, dass trotzdem noch 42 Prozent aller Deutschen eine türkische EU-Mitgliedschaft positiv sehen, denn erfahrungsgemäß werden alle Muslime in einen Topf geworfen.
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Dabei wäre es vor diesem Hintergrund besonders interessant, sich mit der politischen Entwicklung der Türkei zu beschäftigen, denn sie ist das einzige Land mit muslimischer Bevölkerung, in dem parlamentarische Demokratie und Rechtsstaat, Laizismus und Marktwirtschaft Realität sind, in welchem Hassprediger keine Chance haben, in dem der Islam keinen Einfluss auf die Politik nimmt und in dem an den theologischen Fakultäten ein Islam gelehrt wird, der der freiheitlichen, modernen Gesellschaft nicht entgegensteht.
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Seitdem im Jahr 2002 die AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) unter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Regierungsgeschäfte übernahm, sind in diesem Land unglaublich viele grundlegende Reformen realisiert worden zur Stärkung der Menschen- und Bürgerrechte und des Rechtsstaates. Die Inflation wurde radikal gesenkt, die ausländischen Direktinvestitionen steigen, die Wirtschaft brummt. Folgerichtig hat deshalb die EU auch die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei begonnen.

Das alles hat die AKP geschafft, trotz der Widerstände, Hürden und Blockaden von kemalistischer Seite, vertreten durch die früher einmal sozialdemokratische, jetzt nationalistische Oppositionspartei CHP und den bisherigen Staatspräsidenten Sezer, die unterstützt wurden durch das Militär und wichtige Teile der Bürokratie und der Justiz. Die Wahl des moderaten und als Außenminister anerkannten Abdullah Gül zum Staatspräsidenten konnte zunächst mithilfe eines juristisch fragwürdigen Urteils des Verfassungsgerichts, das von Kemalisten beherrscht ist und das durch Drohungen des Militärs unter Druck gesetzt wurde, verhindert werden, weshalb es im Juli dieses Jahres zu vorgezogenen Parlamentswahlen kam.

Mit ihrem triumphalen Wahlergebnis von 46,4 Prozent (plus 12 Prozent) hat die AKP einen politisch entscheidenden Sieg über die Kemalisten im Allgemeinen und das Militär im Besonderen errungen. Jetzt ist Gül Staatspräsident, und die AKP kann unangefochten alleine weiter regieren. Sein Vorgänger im Amt, der dogmatische Kemalist und frühere Verfassungsrichter Sezer, hatte seine Kompetenzen dazu benutzt, um zum Beispiel die Dezentralisierung der omnipotenten Verwaltung zu blockieren, weil er dadurch die Einheit des Staates gefährdet sah. In Wahrheit aber wollte er das Durchgriffsrecht der kemalistischen Verwaltung erhalten. Er hat auch die Berufung von Ministern und hohen Beamten verhindert, weil sie ihm nicht genügend kemalistisch erschienen. So etwas wird es mit Gül nicht mehr geben.

Erdogan hat angekündigt, dass seine Regierung ihren europafreundlichen Reformkurs fortsetzen werde. Zentrales Reformprojekt für die Regierung ist die Verabschiedung einer liberaleren Verfassung, die die bisherige autoritäre Verfassung von 1982, die vom Militär nach dem letzten Putsch initiiert wurde, ablösen wird.

Schon jetzt hat über die neue Verfassung eine öffentliche Diskussion begonnen, die sich auf die umstrittene Kopftuchfrage konzentriert, denn darin ist die Formulierung vorgesehen, dass an den Universitäten das Tragen der Kleidung frei ist, solange sie nicht gegen Gesetze verstößt. Damit könnte künftig eine Studentin ihre Universität mit einem Kopftuch betreten, was nach dem Gesetz auch schon früher möglich, aber durch kemalistische Gerichtsurteile und Verwaltungsvorschriften untersagt war. Diese Reform ist überfällig, denn ich habe es noch erlebt, wie an einer Istanbuler Universität Studentinnen mit Polizeigewalt aus der Prüfung entfernt wurden, weil sie ein Kopftuch trugen. Das seit Atatürk bestehende Kopftuchverbot für Beamtinnen in Amtsräumen ist berechtigt, das gegen Kopftücher an Universitäten nicht, weil dadurch die Zulassung zur Hochschulausbildung von einer bestimmten Gesinnung abhängig gemacht wird.

Natürlich wird es um die neue Verfassung noch weitere heftige Auseinandersetzungen geben, und der Machtkampf um dieses Projekt wird der letzte zwischen der AKP und den Kemalisten sein, die allerdings an Ansehen, Macht und Unterstützung verloren haben. Die Kemalisten, das Militär eingeschlossen, haben sich in der Vergangenheit große Verdienste um die Republik erworben, aber sie sehen Individualismus und Pluralismus, Religiosität und Minderheitenrechte als Gefahren für den Staat an, den sie absolut setzen und als dessen Hüter und Bewahrer sie sich verstehen. Sie sind Reformgegner und zu dogmatischen Verteidigern ihrer überholten Machtprivilegien geworden, für die sie auch mit fragwürdigen Methoden kämpfen. Insbesondere das Militär, das immer noch großes Ansehen genießt und in der türkischen Geschichte seinen politischen Einfluss ohne jede demokratische Legitimation wahrgenommen hat, musste in den vergangenen fünf Jahren durch die von der EU geforderten und von der AKP realisierten Reformen Schritt für Schritt politische Macht abgeben. Dieser Prozess muss so lange weitergehen, bis das Primat der Politik gegenüber dem Militär Gültigkeit hat.

Mit den Kemalisten würde die bisherige antireligiöse, urbane Elite, die seit Gründung der türkischen Republik die politischen Rahmenbedingungen des Landes festgelegt hat, abtreten zugunsten der religiösen, gut ausgebildeten, modernen Elite aus der Provinz. Sie wird von der AKP vertreten, die sich zur einzigen Volkspartei der Türkei entwickelte, indem sie konservativ-islamische, liberale, soziale und reformerische Strömungen integriert hat.

Es wäre schön, wenn die Gegner der türkischen EU-Mitgliedschaft anerkennen würden, welche Reformdynamik die Türkei im Gegensatz zu Mitgliedsländern wie zum Beispiel Bulgarien oder Rumänien seit Jahren zeigt. Die AKP hätte die wohlwollende Unterstützung der EU auf ihrem Weg nach Europa verdient, denn alle Unterstellungen, diese Partei habe eine geheime islamistische Agenda, erwiesen sich als Hirngespinste.

Erdogan hat früh erkannt, dass in einer laizistischen Demokratie islamische Gebote wie zum Beispiel das Alkoholverbot den Bürgern nicht vom Staat aufgezwungen werden dürfen, und hat sich deshalb von der islamistischen Erbakan-Partei abgespalten und die AKP gegründet. Er ist ein überzeugter Demokrat und engagierter Reformer, während aus den hundertprozentigen Kemalisten hundertfünfzigprozentige Kemalisten geworden sind, die ihr eigenes Land nicht mehr verstehen. Die türkische Gesellschaft ist bereits viel zu modern und westlich geworden, als dass die Bevölkerung die Scharia wollte und das Militär noch als Schutzmacht gegen Islamisten benötigte. Diese Zeiten sind endgültig vorbei.

Für die Politiker von CDU und CSU wird es immer schwieriger werden, ihre Ablehnung der türkischen EU-Mitgliedschaft plausibel zu begründen. Sie halten jedoch daran fest, weil dies eine ihrer letzten scheinbar konservativen Positionen ist und weil sie Angst vor ihren eigenen Wählern haben, deren Vorurteile sie pflegen, anstatt sie abzubauen. Das ist nicht konservativ, sondern reaktionär. Dass die eventuelle EU-Aufnahme einer reformierten Türkei das Verhältnis zwischen dem Westen und dem Islam auf eine neue Basis stellen und der islamischen Welt eine fortschrittliche, zukunftsorientierte Perspektive, ja ein Vorbild bieten würde, übersehen sie leider.

Der Autor, Reserveoffizier und Politologe, leitete die Grundsatzabteilung der baden-württembergischen Staatskanzlei und von 1997 bis 2004 das Türkei-Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung
quelle:http://www.welt.de/welt_print/article1236231/Die_EU_braucht_die_Tuerkei.html


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EU Beitritt der Türkei?

25.01.2010 um 15:34
so lange die türkei die menschenrechte mit füssen tritt gehören die nicht in die EU.


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EU Beitritt der Türkei?

25.01.2010 um 15:35
"Europa braucht die Türkei als Erfolgsmodell"
07.12.2006: Interview mit der österreichischen Zeitung "Das Kleine Blatt".


Der türkischstämmige deutsche EU-Abgeordnete Cem Özdemir (Grüne) spricht im Interview mit "Das kleine Blatt" über den ins Stocken geratenen EU-Beitrittsprozess der Türkei und die Interessen Europas, die auf dem Spiel stehen.

Die Fragen stellte Tansel Terzioglu

Wie sinnvoll ist die Empfehlung der EU-Kommission, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei in acht von insgesamt 35 Verhandlungskapiteln auf Eis zu legen, bis diese ihre See- und Flughäfen für Zypern öffnet?

Cem Özdemir: Unter den gegebenen Umständen ist dies wohl das realistischste Vorgehen. Einen tatsächlichen Abbruch der Verhandlungen wollte niemand ernsthaft, nicht einmal der griechische Teil Zyperns.

"Glaubwürdigkeit ist keine Einbahnstraße", sagen Sie in einer Presseaussendung zu diesem Thema. Was meinen Sie damit?

Wenn immer daran erinnert wird, dass die Türkei das Ankara-Protokoll umsetzen und damit ihre Flughäfen und Häfen für den griechischen Teil Zyperns öffnen soll, dann ist das zutreffend. Die gleichen Politiker sollten sich aber auch an ihre eigene Verpflichtung erinnern, die sie im April 2004 eingegangen sind, als der türkische Inselnorden für den Annan- Plan gestimmt hat. Das im April 2004 gegebene Versprechen der EU, dass die Handelsisolation des Nordens beendet wird, wurde aufgrund des griechisch-zypriotischen Vetos bis heute noch nicht umgesetzt. Der griechische Teil der Insel hat hingegen genau das Gegenteil dessen gemacht, was wir von ihm erwartet haben, indem er gegen eine Wiedervereinigung gestimmt und sich zutiefst antieuropäisch verhalten hat. Das Ergebnis war, dass der griechische Teil mit Vetorecht in die EU aufgenommen wurde.

Welche europäischen Interessen stehen auf dem Spiel, falls die Verhandlungen abgebrochen würden?

Nach dem Scheitern der Amerikaner im Irak, nach der Nuklearbedrohung, die im Iran entsteht, aber auch angesichts dessen, dass im israelisch-palästinensischen Konflikt auf absehbare Zeit keine endgültige Lösung in Sicht ist, kann ich mir nicht vorstellen, wie wir es sehenden Auges zulassen wollen, dass sich die Türkei von Europa abwendet. Das liegt nicht im Interesse der EU, ganz im Gegenteil. Wir brauchen mit der Türkei ein Erfolgsmodell, wo in einem Land mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung Demokratie, Minderheitenrechte, Frauenrechte und Menschenrechte erfolgreich praktiziert werden. Wenn das in der Türkei funktioniert, ohne dass ein Schuss fällt, eben dadurch, dass wir ihr die Perspektive der Mitgliedschaft geben, dann sind wir in der Lage, ein Signal zu setzen, das weit über die Türkei hinausgeht. Ein Signal, das in Riad, Damaskus, Teheran oder Bagdad verstanden würde und das sagt: Die EU meint es Ernst mit der Transformation dieser Gegend. Nicht wie die Amerikaner das gemacht haben, sondern mit einer sehr viel klügeren Strategie des Zuckerbrots und der Peitsche. Wer diesen Weg mutwillig unterbricht und zerstört, versündigt sich an den künftigen Generationen.

Wie passt das aus Anlass einer möglichen türkischen Mitgliedschaft wieder ausgegrabene Kriterium der Aufnahmefähigkeit der EU in dieses Bild?

Es kommt darauf an, was man damit meint. Wenn dieses Kriterium schon eher gegolten hätte, wären wohl frühere Diktaturen wie Spanien, Portugal oder Griechenland nie Mitglied geworden, denn auch da gab es große Ängste. Es ist aber doch klar, dass die EU beides gleichzeitig machen muss, nämlich sich erweitern und sich vertiefen. Das eine schließt das andere nicht aus, darf es auch gar nicht. Wir brauchen dringend einen Verfassungsvertrag und die Institutionenreform, aber auch die Reform des Haushaltes. Selbst wenn die Türkei niemals Mitglied der Europäischen Union werden würde, brauchen wir diese Reformen allein schon aufgrund der bisherigen Erweiterung auf bald 27 Länder.

Quelle: 07.12.2006, Das Kleine Blatt


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EU Beitritt der Türkei?

25.01.2010 um 15:38
so lange die türkei die menschenrechte mit füssen tritt gehören die nicht in die EU.
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also von menschen rechte brauchen die europärn garnet zuschprechen da habt ihr selbe genug probleme damit immer dieser aussage das ausweg von der missärä mann o mann aber andere aussagen habt ihr nicht nur das eine anstatt zusagen europa ist eine christen club und so wird es bleiben,
seit doch zumindest ehrlich,
ich bin ehrlich und bin in der meinung das die türkei auf kein fall in eu soll wie die 60% von der türkei und die verhandlungen wurden ja seitens erdogan in eisgelegt das sollten mein lieber eoropär nie vergessen!


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EU Beitritt der Türkei?

02.03.2010 um 08:34
DIeses THema EU beitritt der Türkei ist von vornerein zum JETZIGEN ZEITPUNKT nicht dazu geeignet neutral debattiert zu werde.,Es ist meiner Meinung nach dazu verurteilt von vornerein zu scheitern.Leute ich bitte jeden hier sich erstmal zu Besinnen und von Beginn an mal alles mit Weitblikc zu betrachten.Mehrere Faktoren sind für mcih massgebend.Werde dieses Thema mal versuchen an euch mit weitsicht zu erklären so gut es mir gelingt.

Folgende Aspekte sind mir persönlich wichtig:

Welche Menschen welcher Nationen kommen und posten zu diesem Beitrag etwas:

Europäer natürlich:Deutsche,Östereicher,SChweizer nehme ich mal an vorwiegend

TÜrken:ist ja klar erklärt sich von selber

dann wären da noch Randvölker:Kurden,Armenier,Griechen(die aus ihrer SIcht es niemals haben wollen das die Europäer sich mit den Türken verstehen und zueinander näher kommen)ist für mich für das was sie anstreben absolut nachvollziehbar PS:in diesem statement ist absolut kein Gefühl vorhanden,sondern absolut neutral bewertet.

eventuell noch in deutschland lebende Mitbürger folgender Länder(Italiener,Spanier,Iraner, halt an sich arabische Mitbürger.


So habe die Kommentare so mal im Schnelldurchgang gelesen und an sich immer das gleiche.

Menschenrechte werden angeprangert,TÜrkei ist nicht europäisch wird sehr oft geschrieben(geographisch gemeint)stimmt natürlich bis auf ein kleiner teil thrakiens.


In punkto Menschenrechte muss die Türkei selbstkritisch zugeben das sie noch Nachholbedarf hat.DOch ist sie wirklich schlechter dran als wie z.Bspl Bulgarien,Rumänien?mit Sicherheit nicht,moderner und wirtschaftlich erfolgreicher sowieso.In der Demokratie weit aus diesen Staaten überlegen.

Diese Threads hier entwickeln sich immer gleich: Jeder hat seine Ansicht und verteidigt diese mit dem jeweils gelichen gedanken egal obBefürworter oder nicht.Wie kann ich meine Haltung verdeutlichen?Wie übertrumpfe ich den gegenüberandersdenkenden?(PS:gibts diesen ausdruck püberhaupt:-) )Wie wärs wenn man mal veruschen würde anders zu denken? Wie wärs wenn wir an themen rangehen mit ,hmmm was könnte meine Ansicht zum andersdenken beeinflussen,wieso suchen wir nach argumenten die unsere haltung ändert? ...ihr werdet merken es gibt zu 99prozent keine,den jeder ist nur daran interessiert mit aller macht seine meinung zu verteidigen.einer kann 99 gründe dafür bringen das TR ind die Eu soll,der andere wird versuchen 99 gründe zu bringen damit Tr nicht reinkommt,Im wird es scheissegal sein was er geschrieben hat,ob es stimmt oder nicht.



Diese Themen bringen in FOren leider fast nix.Da braucht ein Kurde,Armenier(habe nix gegen kurden mein eigener blutsbruder ist kurde!!)zu kommen und nur ein funken gift zu versprühen,schon ist das Image des TÜrken angekrazt.


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EU Beitritt der Türkei?

02.03.2010 um 15:03
Von mir aus können Türkei in die EU eintretten, aber bitte erst in ca 60 Jahren


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EU Beitritt der Türkei?

02.03.2010 um 21:46
@Follower


wäre wirklich informativ,wenn du das eventuell auch begründen würdest,warum ja und warum erst in 60jahren?


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EU Beitritt der Türkei?

02.03.2010 um 21:53
@yakamozzz

weil er dann warscheinlich nicht mehr lebt und ihm das schei´ß egal ist.


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02.03.2010 um 22:03
@mülayim


hahah,ja das könnte eventuell der Grund sein.Was wiederum für mich bedeuten würde,das es dann noch nicht so interrassant ist. Aber ist ja nur ne Spekulation,mal abwarten......:D


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EU Beitritt der Türkei?

02.03.2010 um 22:06
@yakamozzz

da bin ich mir eher sicher hehe

naja aber als türke will ich selber nicht, dass die türkei zur EU gehört.


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EU Beitritt der Türkei?

02.03.2010 um 22:21
@mülayim



....und warum?


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EU Beitritt der Türkei?

03.03.2010 um 09:42
8o millionen deutsche können kein türkisch, wann treten wir endlich der türkei bei?


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EU Beitritt der Türkei?

03.03.2010 um 11:43
@yakamozzz

siehst du nicht wie es der EU geht?
von tag zu tag ins negative.
ich vertraue erdogan - wenn er erstmal die probleme mit den kurden und ergenekon löst, wirds mit der türkei sehr schnell bergauf gehen... nur man lässt ihn nicht mal luft hohlen in der türkei. die oposition tut alles damit die AKP ihre stimmen verliert, egal ob es gut oder schlecht für die türkei ist. er hats nicht leicht.


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EU Beitritt der Türkei?

04.03.2010 um 07:13
@Miriam24

Sarkasmus bringt uns hier nicht weiter Miri


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