bgeoweh schrieb:Fazit: von deinen 4 Beispielen sind 3 nicht ursächlich durch den Kapitalismus bedingt und bei einem ist fraglich ob es existiert.
okay.
Dass es eine geplante Obsoleszenz geben könnte, von dem Gedanken kann ich mich noch nicht lösen.
Hatte selbst mal Folgendes erlebt:
Ein Gummi-Rieme in einem Gerät hatte sich durch den Gebrauch etwas geweitet - ist auch normal.
Der sprang dann "pünklich" (
;) ) kurz nach der Garantie ab, das Teil konnte sich nicht mehr drehen.
Ich schaute hinein und sah, dass bei dem aufnehmenden Teil der Rand nur hätte ein kleines bisschen höher sein müssen und schon hätte der Rieme - obwohl er bissel lockerer geworden war - nicht mehr runter rutschen können. Hab dann selbst Abhilfe geschaffen indem ich an den Rand etwas angeleimt hatte und schon schnurrte das Maschienchen wieder.
Entweder war das nun ein Konstruktionsfehler oder es war geplant.
Wer jedoch soetwas konstruiert, da frage ich mich dann auch.... es werden doch auch Funktionstests gemacht ...
Aber von meinem Beispiel mal abgesehen. Ich selbst sah in der Vergangenheit (und das haben mir auch schon viele bestätigt), dass die Geräte in früheren Zeiten viel länger hielten (da meine ich jetzt vor allem die aus DDR-Zeiten - da habe ich noch 2-3 die jetzt noch funktionieren)
Irgendetwas stimmt doch dann demnach nicht.
Geplante O. gabs zumindest bei ein paar Produkten:
Unter den wenigen Fällen, in denen Herstellern Manipulationen zur kontrollierten Haltbarkeitsminderung tatsächlich nachgewiesen werden konnten, ist der des Phoebuskartells der bekannteste; die Mitglieder dieses unter der Führung von General Electric zusammengetretenen Kartells hatten sich 1925 über eine Lebensdauerbegrenzung von Glühlampen abgesprochen.
...
Druckerpatronen
Bei Druckerpatronen haben Verbraucherschützer entdeckt, dass diese erstens im Neuzustand nicht vollständig gefüllt sind und zweitens im „Leerzustand“ immer noch Tinte enthalten, und zwar bis zu mehr als 33 % der ursprünglichen Füllmenge.[58][59][60]
...
Wie das Beispiel der Leistungsherabregelung in älteren iPhones zeigt – Apple hatte 2017 eingeräumt, eine solche Manipulation vorgenommen zu haben, um den Alltagseinsatz der Geräte auch bei den alt gewordenen nichtwechselbaren Lithium-Ionen-Akkus ohne durch Spannungsschwäche verursachte plötzliche Abschaltungen zu gewährleisten – besteht zwischen Manipulationen zum Produkterhalt und solchen zur künstlichen Produktalterung gelegentlich eine Grauzone.[69][70] In den USA wurde gegen Apple ein Gerichtsverfahren eingeleitet, das im März 2020 in einem Vergleich endete; Apple erklärte sich bereit, an die Geschädigten eine Gesamtsumme von bis zu 500 Mio. US-Dollar zu zahlen
...
In einem Interview mit Golem.de hat der Technikchef des Unternehmens 2013 berichtet, dass die Tester von HTV in elektronischen Geräten sehr oft Schwachstellen finden, die sie als geplante Obsoleszenz einstufen, darunter beispielsweise die Verwendung besonders hitzeempfindlicher Bauteile (z. B. Elektrolytkondensatoren) in direkter Nähe zu Hitzequellen.[91]
... Die Nachweise für andere Produkte sind halt schwierig.
Wikipedia: Geplante ObsoleszenzWeiteres daraus:
Am 27. Juni 2013 beantragte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, dass die Bundesregierung sich dafür einsetzen solle, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und deren Reparaturfähigkeit, Sammlung, Weiterverwendung und das Recycling zu verbessern.[87] Der Antrag wurde von SPD und der Linken mitgetragen, scheiterte aber an den Gegenstimmen von CDU/CSU und FDP
Interessant, wer den Antrag stellte und wer ablehnte
;) Und das ist ja auch interessant:
Seit Mai 2013 verleiht HTV ein HTV-Life-Prüfzeichen zur Kennzeichnung von Produkten, bei denen „geplante lebensdauerbegrenzende Sollbruchstellen“ ausgeschlossen werden konnten.[92] Geprüft werden nur Produkte, die vom Hersteller selbst eingereicht werden, zusammen mit einer eidesstattlichen Versicherung, dass auf haltbarkeitsbegrenzende Manipulationen verzichtet wurde. Das Prüfzeichen wird verliehen, wenn dann auch die Untersuchung keinerlei Anzeichen für geplante Obsoleszenz aufdeckt. Auf Seiten der Hersteller, von denen viele auch ohne Prüfzeichen einen guten Ruf besitzen, ist die Nachfrage bisher allerdings gering.[93] So haben bis heute erst vier Unternehmen Produkte mit dem Prüfzeichen versehen lassen (Stand: 2020).[94]
Weshalb gibts da nur eine so geringe Nachfrage?
Müssten die Unternehmen denn nicht ein Interesse daran haben, diesen Verdacht der geplanten O. ausräumen zu lassen?
Hier kommt das was du auch angesprochen hast:
Das Kernprinzip lautet, Produkte so zu gestalten, dass sie so lange wie nötig und nicht so lange wie möglich halten.“ Würden Produkte hingegen auf möglichst lange Lebenszeit hin ausgelegt, so würde der Ressourcenaufwand in der Produktion steigen; dies wäre „ökologisch kontraproduktiv“, wenn die Geräte dann von Verbrauchern dennoch vorzeitig entsorgt würden.
Das spielt nun also offensichtlich auch eine Rolle mit.
Finde ich dennoch im Sinne der Nachhaltigkeit nicht gut und das ist nun wirklich unserem Wirtschaftssystem geschuldet, denke ich.
Weil nämlich immer wieder neue Produkte auf den Markt kommen müssen (sh auch bei Handys und PC), damit Wachstum generiert werden kann.
Kann man gut finden, wenn die Verbraucher dadurch animiert werden sich dauernd was Neues anzuschaffen muss man aber nicht.