@imislamdaham @flashlite @kirsten_sux @dont_panic @ alle
Entweder wird alles so wie es ist, oder bleibt alles so wie es war.
Nur ein paar Irrtümer ?:
"Ich würde es eher anders herum sagen: Keine Bildung bedeutet zumeist Armut
arm und reich ist eh relativ
die Länder mit den im Durchschnitt unglücklichsten Bevölkerungen gibt es in Europa
Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld."
In verklärter Sozialromantik scharrt ein ridiküles Sätzelein schon mit den Hufen und wartet auf Einlaß in diesen thread. Kurz vor Karneval erbarme ich mich, lasse die 5 Worte ins Forum und gebe mich selbst der Halbblödheit preis, um in akzeptablem Sozialverhalten, andere davor zu schützen:
Reichtum macht auch nicht glücklich... Boah, schon stehen mir die Haare stramm !
Offensichtlich gibt es auch viel geistige Armut, die Armut seiner Sprache, die Armut eines Textes an Logik...
aber das alles ist im Thema des threads nicht gemeint, sondern die
wirtschaftliche Armut in kausaler Abhängigkeit zum wirtschaftlichen Reichtum.Wenn ich dieses Verhältnis schon in einen Satz packen müsste, würde ich mich zuerst an einem Ghandi-Zitat bedienen:
"ARMUT IST DIE SCHLIMMSTE FORM VON GEWALT",....
der globalen Finanzeliten gegen den überwiegenden Rest der Menschheit.
Leider macht es heute nicht viel Sinn, sich in stiller Protestform hinzuhocken und im Schneidersitz die Nahrung zu verweigern. Im schlimmsten Fall würde man dann zwangsernährt, in einem Krankenhaus, velleicht sogar in einer Justizvollzugsanstalt dem
klammheimlichen Risiko eines gewaltsamen Selbstmordes ausgesetzt, je nach Ansteckungsgefahr des geleisteten, öffentlichen Widerstandes.
Die Ursachen der Armut können nicht bei Einzelpersonen oder bei Einzelnationen und deren psychischer Verfassung gesucht werden, sondern sie sind leicht in den ökonomischen und politischen Verhältnissen zu finden.
In der heutigen ökonomischen Gesellschaftsformation wird zwar allgemein produziert,
aber das Ergebnis dieser "sozialen" Arbeit privat angehäuft, "akkumuliert". So etwas ist nur umsetzbar, weil die zur Produktion notwendigen Mittel Privateigentum sind(Maschinen, Werkzeuge, Lagerhallen, Büroräume, kurz: alle Arbeits- und Betriebsmittel, die zur Produktion von Gütern benötigt werden). Sie gehören einer Minderheit, die die Mehrheit für sich arbeiten läßt.
Ohne das Wesen der kapitalistischen Produktionsweise weiter zu beschreiben, ist doch leicht zu erkennen, dass sie neben der absoluten Armut, (die sich ausdrückt in Hunger und Krankheit, Hungertod...auch definiert als ein tägl. Einkommen von weniger als 1 Dollar...) auch eine relative Verarmung hervorbringt, die innerhalb dieses ökonomischen Systems kaum zu überwinden ist,
angesichts des unermesslichen Reichtums Weniger und der daraus resultierenden Medienmacht sowie der politischen, sozialen und kulturellen Macht.Nur wenige 'Menschen' sind im Besitz des größten Vermögens der Gesellschaft, dieses Vermögen wächst in einem unglaublichen Ausmaß, wohingegen die meisten Menschen immer ärmer werden. Der sogenannte US-Investor Warren Buffet, vermehrte z.B. 'sein' Vermögen innerhalb eines Jahres um 10 Milliarden Dollar, von 52 Milliarden auf 62 Milliarden US-Dollar..., Superreiche - mit Finanzvermögen ab 30 Millionen Dollar - vermehrten 'ihren' Wohlstand noch schneller als die gewöhnlichen Millionäre (plus 16,8 Prozent).
Trotz des riesigen Mißverhältnisses zwischen dem Einkommen aus Kapitalbesitz und den Lohnsteigerungen der Arbeiter, kommt es in den westlichen Ländern häufig zu einer Koalition zwischen Lohnarbeitern/Angestellten und Kapitalisten, einer Verbindung der Guten, Ordentlichen, Fleißigen die einen gemeinsamen Feind haben: den Arbeitslosen, Kranken,Bösen, Unordentlichen, Faulen...vor dem sich die Guten schützen müssen...Die wachsende Zahl der Arbeitslosen, Sozialhilfeempfänger und Kranken bedroht durch imens wachsende Sozialkosten das gesamte volkswirtschaftliche System...
Auf der anderen Seite kann aber so noch dem geringst verdienenden Arbeiter jemand angeboten werden, dem es noch schlechter geht, der noch unter ihm steht...In gewissem Sinn verschleiert diese mögliche Sichtweise die tatsächliche gesellschaftliche Trennungslinie, sie verdeckt den Grundwiderspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital, verstärkt auch die mögliche Identifikation der Lohnarbeiter mit dem System, und führt bei vielen 'Betroffenen' zu einem herrschaftsstabilisierenedem, fatalen Einstellungsdilemma, einer Verinnerlichung der Verteidigung und Verleugnung bestehender Unrechtsverhältnisse:
In dieser -für mich-etwas hintersinnigen, verklärten Einstellung (siehe Zitate) sind die Armen dann "Selber schuld" oder "Die meisten armen Länder wären auch arm (wenn nicht sogar noch ärmer) wenn wir nicht reich wären" oder gar, in der Leugnung bestehender Verteilungs(unrechts)verhältnisse:....das liegt nicht daran,daß es irgendwo anders auf der Welt ein paar Reiche gibt..."
Gestatten Sie, dass ich nochmals widerspreche:
"ARMUT IST DIE SCHLIMMSTE FORM VON GEWALT",....
der globalen Finanzeliten gegen den überwiegenden Rest der Menschheit.