@kulamkulam schrieb:Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass der Westen Länder wie Afghanistan oder den Irak besetzt, nur um der Freiheit willen?
Das war das best-case Szenario, also die pure Reinheit westlichen Glaubens.
Psychologisch ist das einfach:
1. Westen: Alle Menschen sind gleich und wollen dieselbe Freiheit.
2. Westen: Wir haben aber mehr Freiheiten als andere.
3. Westen: Die Freiheiten mussten wir uns erkämpfen.
4. Westen: Wenn alle Menschen gleich sind und alle dieselbe Freiheit wollen, warum kämpfen dann andere nicht auch für ihre Freiheit?
Hier kommt dann eine tiefe Verachtung für Völker, die nicht für ihre Freiheit kämpfen.
Da der Westen aber glaubt, dass alle Menschen gleich sind und dieselbe Freiheit wollen, entsteht dann ein Konflikt. Dieser Konflikt wird dann wie folgt gelöst:
5. Westen: Sie wollen in Wirklichkeit auch Freiheit. Aber sie haben es nie anders gelernt, es nie anders erfahren. Sie "glauben" also nur, dass sie ihre Art zu leben bevorzugen, weil sie es nicht anders kennen.
6. Westen: Wir müssen sie befreien und zur Freiheit erziehen.
Das ist die psychologische Grundlage westlichen "Befreiungsdenkens".
Dazu seien aber zwei Dinge gesagt: Erstens, ist nicht von irgendeiner Freiheit die Rede, sondern von westlicher. Es ist spezifisch westliche Freiheit gemeint, dass alle Menschen "in Wirklichkeit" so leben wollen, wie im Westen.
Zweitens, dass das hier der pure, unverfälschte Glaube des Westens ist. Im Handeln des Westens spielen allerdings noch andere Dinge eine Rolle, z.B. wirtschaftliches Interesse und Sicherheit.