@shionoroDer Westen ist ein Gebilde, welches immer dann auftritt, wenn es eine externe Gefahr gibt. Ist eigentlich ganz normal und bei allen miteinander verwandten Gruppen so. Viele Muslime bekämpfen sich gegenseitig, wenn allerdings eine externe Gefahr erscheint oder man zumindest annimmt, es sei eine da, dann verbündetet man sich gegen diese externe Gefahr.
Das wie gesagt normal und auch auf den Westen bezogen. Es war z.B. im Kalten Krieg so.
Heute kann man das noch nicht so sehen, dann die aufsteigenden Staaten noch eher ruhig bleiben und keinen weltpolitischen Einfluss fordern und ihre Macht geltend machen. Das wird sich meiner Meinung ändern.
Wenn ich also von "dem Westen" spreche, dann ist das in der Regel in die Zukunft gerichtet. In einer Welt, vielleicht 20 bis 30 Jahre von heute entfernt. In der China offensiv auftritt, ebenso wie andere große Staaten Asiens, z.B. Indien und Indonesien.
In der die islamische Welt offensiv auftritt, in der Staaten wie Brasilien und Südafrika wirtschaftlich so aufgestiegen sind und ihre wirtschaftliche Kraft in politische Macht umsetzen möchten.
In dieser Zeit, spreche ich vom "Westen". Der politisch und wirtschaftlich von allen Seiten in die Zange genommen wird und daher die inneren Differenzen ausklammert und sich solidarisiert.
@kulamIch sehe in deinen Beitrag keinen Widerspruch zu meinen Aussagen. Hatte ja nicht gesagt, dass Japan und Südkorea dem Westen zugehören, sondern westlichER als andere.
kulam schrieb:Freiheit ist westlich? Klar, als ob das Streben nach Freiheit nur eine Eigenschaft der "westlichen" Kultur wäre.
Falsch.
Der Westen glaubt, dass seine Werte universell sind. Dass alle Menschen z.B. in Freiheit leben möchten. Freiheit ist ein Kern des Westens. Insofern kann Freiheit nicht westlich sein, Freiheit ist universell, ist menschlich. Aber die westliche Kultur legt mehr Wert auf Freiheit als andere Kulturen und hat mehr für ihre Freiheit gekämpft, als andere Kulturen.
Und sie war dabei erfolgreich.
Der Westen musste sich alle seine Freiheiten erkämpfen. Dafür sind viele Menschen gestorben. In der Kulturseele des Westens gibt es daher eine tiefe Verachtung für Völker, die nicht für ihre Freiheit kämpfen.
Die nicht den Freiheitswillen des Westens teilen, sondern lieber in ihren alten Traditionen weiterleben wollen, die wir als "unfrei" ansehen.
Aus der Verachtung der Völker, die nicht für ihre Freiheit kämpfen wollen und dem gleichzeitigen Glauben, unsere Werte universell und unser Freiheitsdrang auch, ensteht dann ein Ziel: Befreiung.
Der Glaube, dass wir die Völker der Welt befreien müssten. Wir können es also schlicht "verstehen", dass andere unsere Definition von Freiheit nicht wollen. Wir glauben, sie wurden durch ihre Kultur so manipuliert, dass sie ihre eigenen Natur, nämlich unseren Freiheitsbegriff aus dem Universalismus unserer Werte, verleugnen.
Die Konsequenz: Wir müssen sie befreien, selbst wenn sie es nicht wollen, weil sie es nicht verstehen und dann müssen wir sie zur Freiheit erziehen.
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