@zaphodB.zaphodB. schrieb am 28.12.2008:@revoluzzer,das hast Du schön zitiert, aber gib auch
mal die Quelle an,aus der das stammt.Von
Stirner,Proudhon,Bakunin,Kropotkin oder Landauer ist es m.W.
nicht, oder ?
Sorry, hab ich vergessen. War von Kropotkin, "Der
Anarchismus - Philosophie und Ideale".
zaphodB. schrieb am 28.12.2008:Deine Begeisterung für den Anarchismus in allen Ehren,
auf dem Trip war ich auch mal,aber Du verkennst,daß der Staat
mit seinen Regularien nichts anderes ist als eine Übereinkunft
seiner Bürger im Sinne des Rousseau´schen "Contract social ",
also der von mir beschriebene Kompromiss zwischen den
widerstreitenden Interessen innerhalb einer Sozialgemeinschaft
und daß dies offensichtlich in dem Maße notwendig wird in dem
eine Gemeinschaft eine gewisse kritische Größe überschreitet,
in der die Regelung von Konflikten auf persönlicher
bilateraler Ebene noch möglich ist.
Ja, ich kenn den Mist von J.J. Rousseau. Es ist jedoch nicht
die Übereinkunft seiner Bürger; oder, du ziehst die Arbeiter
nicht in den Begriff "Bürger" mit ein.
zaphodB. schrieb am 28.12.2008:dies hat merkwürdigerweise bei allen
Urgesellschaften ,die ich kenne zur Staatenbildung mit
entsprechenden teilweise rigiden Herrschaftsverhältnissen
geführt ,nicht jedoch zum von Dir favorisierten Anarchomodell.
Nun, warum es zur Staatenbildung kam, darüber gibt es nur
unterschiedliche Spekulationen. Dazu später mehr.
zaphodB. schrieb am 28.12.2008:Ökonomischer Erfolg verbunden mit Eigentum war hierbei
oft das einzige Mittel ,die starren Strukturen dieser
Gesellschaften zu durchbrechen und wurde merkwürdigerweise
öfter von den alten Eliten (Adel,Kirche) als von den
betroffenen Mittel- und Unterschichten stigmatisiert.
Diesen Müll wird Dir wohl kaum jemand abnehmen.
Du behauptest allen Ernstes, das eine Monopolwirtschaft der
besitzenden Klasse und die daraus resultierende besitzlose
Klasse, die dann untereinander um Arbeitsplätze konkurrieren
und sich Ausbeuten lassen muss, das "einzige Mittel" (also
auch das Beste!) ist?! (Da wird einem auch gleich klar, um
welche "Vernunft" es sich bei Dir da handelt - die
Dummbürgerliche!)
Dabei ist in der Praxis durch selbstverwaltete Projekte und
Produktionen längst das Gegenteil bewiesen.
(siehe Strike-Bike in Nordhausen, Zapatisten in Mexiko, oder
im spanischen Bürgerkrieg 1936)
Ich behaupte daher mal ganz einfach: je kleiner (oder besser
keine) Monopole, um so besser wird es für die Produzenten. Nun
beweise mal das Gegenteil!
zaphodB. schrieb am 28.12.2008:Kriminalität ausschließlich an der sozio-ökonomischen
Situation der Kriminellen festmachen zu wollen halte ich in
diesem Zusammenhang für eine verkürzte Betrachtungsweise.Es
gibt sowohl reiche als auch arme Kriminelle und Kriminalität
beschränkt sich nicht nur auf Eigentumsdelikte.Und es gibt
auch Menschen,die wollen die Welt einfach nur brennen sehen.
Hallte ich dennoch für das Produkt dieser Gesellschaftsform,
genau wie Krieg und Kampf um Absatzmärkte, wo die Kriminalität
und das Brennen der Welt so sichtbar wird.
Da wirst du viele Schwierigkeiten haben, das in
deiner "sozial-abgefederten Marktwirtschaft" zu verhindern,
weil man die Gesetze der kapitalistischen Produktionsweise
nicht ignorieren kann. Naiv.
zaphodB. schrieb am 28.12.2008:Der Fehler deines Anarcho-Modells wie der der großen
Anarchismus-Theoretiker ist,das hier tatsächlich ein
altruistischer Idealmensch vorausgesetzt wird,den es so in der
Masse nicht gibt und nie gegeben hat, von einzelnen Heiligen
mal abgesehen und der auch durch Änderung der sozialen und
ökonomischen Verhältnisse nicht ohne weiteres entsteht.
Da du wieder mal nichts gesagt hast, womit sich jemand
überzeugen lässt, fliehst du wieder dahin, wo du schonmal
warst, bei den "Idealmenschen".