Ich habe mir Geld auch immer als Antriebskraft vorgestellt, als den Motor hinter dem Ganzen. Wenn man es so sieht, macht auch die beabsichtigte Verschuldung Sinn (Geld kommt in Form von Krediten ins System, falls das jemandem nicht bewusst sein sollte.), denn Schuld ist ein guter Motivator.
Gluecklicherweise kann ich aus Erfahrung und verschiedensten individuellen Quellen sagen, dass ganz andere Dinge dich zur Arbeit motivieren koennen und werden, auch ohne monetaeren Profit.
Ein paar Beispiele…Ich glaube nicht, dass Einstein Geld verdienen wollte. Genauso wenig Newton, Steven Hawkings, …Komische Beispiele in der Tat, aber Erfindung passiert nicht wegen dem Geld. Ein schoenes Beispiel fuer die Funktionalitaet dieser These ist Linux (oder auch GNU fuer die Informierten), oder jedes andere Open Source Projekt. Menschen entwickeln aus ganz anderen Gruenden - und einer, der mir bekannt ist, ist der oben genannte. Um das Leben zu erleichtern.
Mir kommt auch gerade der Gedanke, dass so ziemlich alles, was mit Kunst zu tun hat, im Grunde nicht auf Geld zielt. Was meint ihr dazu?
Nun komme ich zu einem weiteren Fakt bezueglich des technologischen Fortschritts. Auf Grund der Beschaffenheit unseres Systems ist es uns immer noch nicht gelungen fossile Brennstoffe auszumerzen. Es gibt effizientere alternative Energiequellen, es gibt seit Jahren extrem fortschrittliche Elektroautos, es gibt Technologien mit deren Hilfe Oel aus Meerwasser gewonnen wird, es gibt Geothermalenergie, es gibt so viel mehr, als wir haben.
Nun, woran liegt das? Zum Beispiel subventionieren Oelkonzerne jeden Bezinwagen, den General Motors baut. Und zwar so sehr, dass GM nur solche baut. Wegen des Profits. Eigentlich geht’s bei GM schon lange nur noch ums nackte Ueberleben, aber das spielt hier keine Rolle.
Das ist ein Beispiel fuer die Ausbremsung der Wissenschaft durch die korrupten Moeglichkeiten, die ein profitorientiertes System ermoeglicht. Weitere Beispiele habe ich in meinem ersten Text genannt.
Eine Welt ohne Geld wuerde nicht still stehen, sie wuerde die Verwirklichung des Potentials der Menschen enorm foerdern. Wenn ich nicht 40 Stunden die Woche arbeiten muesste und mich statt dessen mit meiner Leidenschaft, der Psychologie, beschaeftigen koennte (die fuer mich keine Arbeit darstellt, eher ein Hobby), wuerde ich wesentlich schneller zu Ergebnissen kommen.
Jeder erfolgreiche Mensch hat solche Leidenschaften, Dinge, von denen er fasziniert ist, die er gern und, man glaubt es kaum, freiwillig tun wuerde.
Diese Leidenschaft ist natuerlich, jeder Mensch besitzt dieses Potenzial, nur wird er in einem profitorientierten System schnell abgerichtet, konformiert und, zum Beispiel durch Unterhaltungsmassenmedien, abgeschaltet.
Er arbeitet um Geld zu bekommen, unfreiwillig und somit unter Zang, wenn auch nicht direktem. Dass die Produktivitaet eines Sklaven eher gering ist, wusste schon Julius Caesar.
Oder fragt ihr euch nicht manchmal warum alles so furchtbar inkompetent gemacht ist? Warum nichts vernuenftig funktioniert? Warum Dinge nach Garantieablauf wie automatisch verschleissen? Die Qualitaet, die unser System hervorbringt, ist miserabel. Die Quantitaet ja, die nuetzt uns viel.
Klimawandel, Krieg, Armut, ….die Liste ist lang und alles laesst sich, leider muss ich sagen, auf einige wenige Grundannahmen zurueckfuehren. Auf ein darwinistische Gesellschaft zum Beispiel. Sie hat einfach ausgedient.
Ich moechte an dieser Stelle den Film Zeitgeist empfehlen, denn er vermittelt interessante Einsichten in Themen wie dieses. Er ist Englisch, aber fuer die weniger Sprachgewandten findet sich unter
http://video.google.de/videoplay?docid=1338572241371195960 (Archiv-Version vom 06.12.2008)eine deutsche Version. Vorsicht, er ist brisant.