Warum haben so viele Angst vor dem Islam?

silentcry,

warum hast Du damit begonnen, im Koran zu lesen?
Ich tippe mal auf gesunde Neugierde.

Nun ist es aber keine Wissenschaft, die man versteht, sondern eine Religion, die interpretiert werden kann/ muss.


P.S.: bei jedem Buch ist es schlecht, sich einen Gesamteindruck zu verschaffen, obwohl man nicht zu Ende liest. ;)

Ich denke mal, viele Menschen haben einfach Angst, daß sie ihre Freiheiten verlieren.
Niemand ist hier gerne unter der Knute von irgendetwas und jemandem.
Man will alles ausleben können und keinen Zwängen unterworfen sein.
Ich könnte mir auch nicht recht vorstellen, mich mehrmals am Tag zum Gebet auf die Knie zu begeben.
Auch habe ich den Eindruck, daß ein Buch, sprich der Koran, mehr geliebt wird als ein Mitmensch. Warum wird sonst gemordet und gebombt?

Zawaen,
du hast meine "Gegenfrage" noch immer nicht beantwortet:
Glaubst du nicht,dass in den Islamischen Ländern ebenfalls Hass gestreut wird ?
Durch die Medien ?

@ Dexter

Dazu kann ich wenig sagen, da ich Deutscher bin, es geht hier auch nicht um einzelne Nationen sondern um den im Eingangspost entwickelten Gedanken.

Ich kann dir nur soviel sagen, dass zumindest die Jugend in Nordafrikanischen Ländern, im Nahen Osten, und sogar in Persien, starke Vorbilder in den westlichen Medien findet und sich dort nichtzuletzt auch durch das Inet eine "moderne" Kultur etabliert, die den Islam trotzdem integriert und lebt.
Ich könnte das noch näher ausführen, aber dann schweife ich zu weit vom Thema ab.

Na gut, auch Nicht-Moslems morden und bomben das muß ja auch gesagt werden.

Maat schrieb:Na gut, auch Nicht-Moslems morden und bomben das muß ja auch gesagt werden.

Das stimmt auch.

@Puschelhasi:

Puschelhasi schrieb:Ich kann dir nur soviel sagen, dass zumindest die Jugend in Nordafrikanischen Ländern, im Nahen Osten, und sogar in Persien, starke Vorbilder in den westlichen Medien findet und sich dort nichtzuletzt auch durch das Inet eine "moderne" Kultur etabliert, die den Islam trotzdem integriert und lebt.

Und das ist doch auch gut,denn es ist eine Möglichkeit,seine Meinung zu erweitern und über den Horizont hinaus zu blicken !

Aber gut,kehren wir nun wieder zum eigentlichem Thema zurück.

@Puschelhasi

Vielleicht bin ich zu blöd diesen Zusammenhang zu finden beim lesen.
Was ist wenn es anderen genauso geht und diese durch diese Zusammenhanglosen Aufforderungen beeinflusst werden?
Wahrscheinlich wäre ich mit meiner Art des Lesens auch zu einem radikalen fundamentalen Ausleger des Korans geworden?

@nuirick

Anfangs habe ich noch weitergelesen - als noch "ihr" Gott die Ungläubigen verflucht hat und er diese straft(/e). Ich dachte mir, dass ist kein Aufruf an die Gläubigen gegen Ungläubige vorzugehen. Ich hatte Hoffnung. Diese wurde jedoch einige Seiten später zunichte gemacht. Tut mir leid für den Gesamteindruck, aber ich möchte kein Werk lesen in dem zu Aktionen gegen Andersdenkende aufgerufen wird. Ich bin gegen Gewalt!

@ Maat,

Auch habe ich den Eindruck, daß ein Buch, sprich der Koran, mehr geliebt wird als ein Mitmensch. Warum wird sonst gemordet und gebombt?

Wer sagt denn, dass das, was "die" lieben der Koran ist?
Der Koran ist vielleicht der Weg, zu den, was sie lieben.



Warum wird sonst gemordet und gebombt?

Meinst Du von Muslimen, oder auf Muslime?

Ich habe es ja wieder relativiert.
Es gibt überall Chaoten, ob mit oder ohne Religion.

Ich will es mal ganz vorsichtig ausdrücken und ehrlich sein; Einer der Menschen die ich am meisten Schätze in meinem Umfeld ist eine Muslima. Die nettesten Menschen die ich je getroffen habe, waren Frauen die Kopftuch trugen, aber auf der anderen Seite waren die ätzendsten Menschen die ich traf junge Türken und Araber. Es ist manchmal einfach nicht leicht zu differenzieren, ich muss mir das selbst auch immer wieder ins Gedächtnis rufen um keine Vorurteile zu haben. Und manche Menschen schaffen das vielleicht nicht so. Man neigt einfach dazu nach schlechten Erfahrungen zu verallgemeinern. Obwohl man sich da natürlich selbst reflektieren muss und das natürlich keine Entschuldigung ist.

zwischen Moslem und Islamisten kann und sollte man unterscheiden.

als Islamisten bezeichnet man Fundamentalisten und als Moslems überzeugte Gläubige
des Islam.

Vielleicht sind die Ängste gegen den Islam weniger darauf zurückzuführen, dass man manchmal das Gefühl hat, die Moslems möchten die Gottesordnung ihres Glaubens als
Staatsgesetze einführen, sondern eher darauf, dass die Anhänger des Islam
aus allen Teilen der Welt zusammengewürfelt nach Europa kommen und auch aus solchen islamisierten Ländern, wo die Menschenrechte dramatisch eingeschränkt werden.

Hätten wir nur Moslems aus gemäßigten Ländern bei uns, wären die allgemeingültigen Vorurteile gegen den Islam bestimmt unscheinbarer.

Diese Stellen beziehen sich auf den damaligen Kampf gegen die Ungläubigen, es sind klar Stellem, die sich auf diesen konkreten Zeitzusammenhang beziehen.

Es wird in diesem zusammenhang auch zur Mässigung aufgefordert, zum frieden, wenn aggressive kriegerische Handlungen des Feindes beendet sind.

Es wird ganz klar gesagt, dass keine Rache oder weitergehende Gewalt ausgeübt werden darf.

All das bezieht sich auf einen Verteidigungskrieg.

nur als kurzer Exkurs zur Erklärung.

@ topic


Vielleicht können wir hiermit was anfangen:

„Für Muslime stellt sich nicht die Frage, ob sie Europäer sein wollen, das wollen sie in ihrer großen Mehrheit“, sagt Reetz. Aber es stelle sich für sie die Frage, ob sie das als fromme Menschen tun können – wenn die öffentliche Ausübung ihrer Religion von anderen nicht nur als bewusste Abkehr von europäischen Werten aufgefasst, sondern sogar als Bedrohung empfunden wird.
(http://www.handelsblatt.com/news/Politik/Deutschland/_pv/_p/200050/_t/ft/_b/1252675/default.aspx/gegen-die-gleichung-islam-=-gewalt.html)

Dietrich Reetz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Zentrum Moderner Orient (ZMO).

Es zeigt nämlich die Bemühungen und auch Probleme.

@niurick:
"und die nicht versucht, SICH an die Gastkulturen anzupassen, sondern alle Gesellschaften ihren "Werten" anzupassen.

Hat eine gewisse Ähnlichkeit..."

Nö, wenn ich Gast oder Einwanderer in einem Land bin, passe ich mich der Kultur des Landes an. Warum bin ich denn sonst dahin?

Diese Gäste, oder zumindest ein lautstarker teil davon, möchte aber, daß sich das Gastland IHNEN anpasst. Und das jeder gläubige Muslim die pflicht zur Missionierung hat ist ja sogar hier unbestritten, und das nenne ich auch Anpassung der Gastkultur, und nicht Anpassung AN die Gastkultur...

Ich kenne Muslims übrigens nicht nur über Medien, da ich regelmäßig in muslimische Länder fahre, z.B. üblicherweise 1-2 mal im Jahr nach Ägypten. Und dort nicht in 5-Sterne-Hotels wohne sondern in kleinen lokalen Unterkünften.
Cool fand ich eine Fete bei Luxor, bei der sich einige Koranschüler, ein Muezzin und zwei Islamphilosophen das Bier reingeknallt haben, was ich aus dem Duty Free für sie besorgt hatte. Auf meine Frage, ob das denn OK ist, meinte der eine Philosoph "Der Prophet kannte nur Wein, von Bier hat er nix gesagt".

Ich schätze mal, für unsere strengen Foren-Muslims sind das allerdings Hochverräter :D

1. Weil die meisten Menschen den Islam nur aus den Medien kennen.

2. Weil viele keinen Kontakt zu Muslimen haben.

3. Wenn sie einen Kontakt zu Muslimen haben, dann nur zu den "Muslimen", die total unislamisch handeln und vom Islam nicht wirklich viel Ahnung haben.

4. Mal ne andere Frage: Gab es diese Islamphobie auch schon vor dem 11.September ?

@Puschelhasi

Dann habe ich nicht gründlich genug gelesen wie es scheint.
Es ändert nichts an meiner Meinung, dass diese Aufforderungen darin stehen und das mir Angst macht. Es kommen Gläubige daher und legen die Aufforderungen dafür/dagegen auf eine Waagschale. Bei den einen überwiegt das eine, bei den anderen das Andere.

Verteidigungskrieg?
Einige Muslime fühlen sich schon angegriffen wenn Ungläubige ihr Land besuchen, auch wenn das in friedlicher Absicht geschieht.

FrankD,

Diese Gäste, oder zumindest ein lautstarker teil davon, möchte aber, daß sich das Gastland IHNEN anpasst.

Diese Erfahrung habe ich nie gemacht, obwohl ich bei Türken, Arabern, Persern... ein- und ausgehe.
Ein "ausgeprägtes Freiheitsbedürfnis" würde ich es ja nennen, aber, dass man je versucht hätte, mich "zu rekrutieren", kann ich nicht behaupten.

@saay

Ich habe keine grundsätzliche Angst vorm Islam. Ich habe Angst, dass die Möglichkeit besteht den Koran falsch auszulegen.

zu deiner 4.Frage: Gute Frage! Ich würde sagen, nein.

Hätte ich jedoch den Koran gelesen ohne die Anschläge vom 11.September, wäre ich denke ich zu der gleichen Schlussfolgerung gekommen wie mit diesen.
Nur ohne die Anschläge stände jetzt wahrscheinlich kein Koran in meinem Schrank

@ frank d

...Und das jeder gläubige Muslim die pflicht zur Missionierung hat ist ja sogar hier unbestritten, und das nenne ich auch Anpassung der Gastkultur, und nicht Anpassung AN die Gastkultur...

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Du verwechselt immer noch Kultur oder nationale Identität mit Religion, genau das ist ja mein Punkt.

Und es gibt keine generelle Missionierungspflicht, wenn jemand dich nach einem Koran fragt, solltst du ihm einen Koran schenken, sofern es in deinen Mitteln liegt.

Und was ein Muslim macht, ist zwischen ihm und Gott, das ist seine Sache, wenn er ALkohol trinkt z.B. so ist das ein Verstoss gegen ein religiöses Verbot.

Das hat mit Hochverrat nichts zu tun.

Die Frage ist, wann der "Verteidigungsfall" beim Islam einsetzt - reicht dafür eventuell schon ne Karrikatur des Propheten, um all die lustigen Suren in Betrieb zu nehemn? Man hat fast den Eindruck...