Nationalstolz und Patriotismus
06.02.2018 um 18:25DerThorag schrieb:man kann das Land auf 12 Jahre der Geschichte begrenzenEntspräche das einer erinnerungspolitische Wende um 180 Grad?Oder dem Gegenteil davon?
Das macht nämlich noch keiner.
DerThorag schrieb:man kann das Land auf 12 Jahre der Geschichte begrenzenEntspräche das einer erinnerungspolitische Wende um 180 Grad?Oder dem Gegenteil davon?
Venom schrieb:Und problematisch ist es auch, dass manche diese Art von Nationalismus als Patriotismus sehen. Manche sind halt zu dumm um den Unterschied zu erkennen oder wollen es gar nicht erkennen.Es gibt auch gar keinen Unterschied. Das eine ist lediglich ein Euphemismus für das andere. Wenn überhaupt gibt es so etwas wie "Verfassungspatriotismus" nur in den USA.
Foss schrieb:Das hat man im Kommunismus vergeblich versucht. Was du hier darstellst ist ein Idealbild. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Das Gruppenempfinden geht weiter als nur die reine Arbeitsteilung. Die Kultur spielt da eine entscheidende Rolle.Im Kommunismus hat man zwar auch versucht mit einem alternativen Wirtschaftsmodell das Leben von so vielen wie möglich leichter zu machen, hat es aber nicht geschafft, weil das Modell offensichtlich unpraktikabel war. Das System ist an ökonomischen Fragen gescheitert, nicht am Mangel an Patriotismus oder Kultur.
paranomal schrieb:Jo, als juristische Insititution. Als identitätsstiftendes Programm, gehört es auf die Müllhalde der Geschichte.Die juristischen Institutionen sind aber kein Selbstzweck. Es sind Regelungen, quasi von Deutschen für Deutsche. Gibt es kein Deutschland mehr, gibt es dessen juristische Institutionen auch nicht mehr. Es wird immer so getan, als würden Gesetze eine universelle Grundlage haben. Dabei sind sie nur Regeln einer bestimmten Gruppen von Menschen, die deren Zusammenleben auf ihre eigene Art regeln. Ist die Gruppe weg, sind deren Gesetze auch weg.
satansschuh schrieb:Sehe ich genauso, weswegen ich den Patriotismus von Neonazis, bezogen auf diese Zeit, nicht nachvollziehen kann.Es ist ja auch nicht der Patriotismus, oder irgend ein Stolz, was die Nationalsozialisten so, naja, ich sage mal beliebt bei bestimmten Menschen macht. Es ist schlicht die Faszination von Macht. Auch heute noch, können sich Menschen nicht davon lösen. Im TV kann man von Morgens bis Abend quasie Adolf gucken. Schaurich und erschreckend, aber man kann doch nicht weggucken.
Libertin schrieb:Ich sehe daher weder die Notwendigkeit eines kollektiven Nationalstolzes der durch eine Gesellschaft allumfassend mitschwingen muss, noch das homogenisieren kultureller Viefalt, auch wenn so mancher selbsternannte Patriot auch heute noch davon träumen mag.Selbst ernannte Patrioten? Als würde Patriot eine Bezeichnung sein, bei der man zuvor eine Prüfung ablegen muss, um sich so nennen zu können. Bevor wir hier weiter in Metaebenen diskutieren, zeige doch einmal ein Beispiel für dein propagiertes Bild einer Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die sich nicht als zu irgend ein Volk, oder Nation zugehörig empfindet und sich dennoch kollektiv rechtsstaatlich und rechtsdurchsetzend behauptet. Oder eine Nation, deren tragender Teil ihrer Gesellschaft, nicht stolz auf diese ist. Also wenn es nach deiner Meinung keine Notwendigkeit gibt, dann sollten sich doch auch genügend Beispiele finden lassen.
eckhart schrieb:Also besteht ein und dasselbe Staatsvolk teilweise aus "Volkssverrätern"?Oder zu was gehören, Menschen, die Volksverräter genannt werden.?@Foss ?Woher soll ich das wissen? Frag doch die, die solche Bezeichnungen verwenden.
eckhart schrieb:Ich nehme einfach kein nationales Gruppenempfinden wahr!Nur weil du etwas nicht wahrnimmst, heißt es noch nicht, dass es das auch nicht giebt. Aber mal wieder ein gutes Beispiel für ein ichzentriertes Weltbild.
Philipp schrieb:Im Kommunismus hat man zwar auch versucht mit einem alternativen Wirtschaftsmodell das Leben von so vielen wie möglich leichter zu machen, hat es aber nicht geschafft, weil das Modell offensichtlich unpraktikabel war. Das System ist an ökonomischen Fragen gescheitert, nicht am Mangel an Patriotismus oder Kultur.Erstmal haben die Kommunisten versucht die verschiedensten Kulturen und Lebensarten zu zerstören und alle Menschen dazu gezwungen in einem Kollektiv zu leben. Eine eher schlechte Vorraussetzung, wenn man nicht hinter jedem mit einer Waffe stehen kann. Obwohl es in der Hinsicht ausreichend Versuche gab.
Foss schrieb:Die juristischen Institutionen sind aber kein Selbstzweck. Es sind Regelungen, quasi von Deutschen für Deutsche. Gibt es kein Deutschland mehr, gibt es dessen juristische Institutionen auch nicht mehr. Es wird immer so getan, als würden Gesetze eine universelle Grundlage haben. Dabei sind sie nur Regeln einer bestimmten Gruppen von Menschen, die deren Zusammenleben auf ihre eigene Art regeln. Ist die Gruppe weg, sind deren Gesetze auch weg.Du solltest dich mal mit Rechtstheorie auseinandersetzen. Das was du da beschreibst ist lediglich eine verkürzte Form der positiven Rechtslehre, die so in einer global vernetzten und aggierenden Menschheit eh nicht mehr haltbar ist. Ganz davon abgesehen, dass du die Voraussetzungen von Recht unterschlägst und diese sind (auch im positivistisch gesetzten Recht) zwangsläufig ethische Paradigmen. Das deutsche Recht ist (zum Glück!) nicht an irgendein "deutsches Wesen" gebunden, sondern beruht auf historisch bedingten ethischen, weltanschaulichen und juristischen Annahmen, die international rezipiert werden.
Elektrofisch schrieb:Niemand würde auf die Idee kommen zu sagen, dass es zufall sei in einem bestimmten Land geboren zu sein.Na, da bin ich auf eine nähere Erläuterung gespannt. Glaubst du an Karma und Wiedergeburt? Glaubst du, vor der Geburt sitzt man im Jenseits und irgendein Heini lässt dich aussuchen, als was man in welchem Land geboren wird? Die Somalianer müssen ja richtige Idioten sein, dafür, nicht in einem besseren Land geboren worden zu sein :palm:
Elektrofisch schrieb:Somalianer sind nicht froh, dass sie in einem armen Land leben, aber trotzdem schämen sie sich nicht dafür, Somalianer zu sein.Gibt genug Leute die sich für die eigenen Landesleute schämen, ich auch. Zumindest was einen Teil des Volkes angeht.