Was in der Diskussion, neben dem Thema "Endlager" auch fehlt, ist die Diskussion über alternative Techniken für Atomkraftwerke. Es gibt ja nicht nur Siede/Druckwasserreaktoren. Es gibt auch tolle Konzepte wie z.B. Laufwellenreaktor oder Flüssigsalzreaktor. Gerade der letztere ist inheränt sicher, drucklos und vor allem, der Reaktor kommt mit Natururan aus und verbrennt den Brennstoff wirklich vollständig und nicht nur zum kleineren Teil wie die aktuellen Reaktoren.
Das bedeutet dann: Keine Anreicherung, keine Brennstoffwiederaufbereitung, keine Plutoniumwirtschaft, keine großen Endlager und dabei tausendfache Verlängerung der Brennstoffverfügbarkeit. Aber das es eben keine Wiederaufbereitung abgebrannter Brennstoffe benötigt, verdienen die Konzerne auch weniger. Den die Wiederaufbereitung ist nun mal richtig teuer und damit wird auch richtig Geld verdient.
Kurzum, ich bin gegen Atomkraft wie es aktuell gehandhabt wird. Das bedeutet aber nicht das es keine atomare Alternativen gibt, sie müssen nur ergriffen werden.
----------------------------------------------------------
Wikipedia: FlüssigsalzreaktorFlüssigsalzreaktoren (Molten Salt Reactor) sind Kernreaktoren, bei denen geschmolzenes Salz als Kühlmittel wirkt. Bei diesem Reaktortyp ist der Kernbrennstoff selbst flüssig und als Salz (z.B. Urantetrafluorid) gleichmäßig auf das gesamte Kühlmittelvolumen ausgebreitet. Als Moderator wird Graphit eingesetzt. Der Prototyp des Flüssigsalzreaktors wurde 1954 im Rahmen eines US-amerikanischen Forschungsprojektes gebaut, das das Ziel hatte einen nuklear getriebenen Langstreckenbomber zu bauen.
Durch eine bessere Neutronenausbeute, bedingt durch das häufige Entfernen von neutronenabsorbierenden Spaltprodukten aus dem Reaktor, kann ein Flüssigsalzreaktor auch als Brutreaktor Verwendung finden und so, einmal mit einer geringen Menge Kernbrennstoff in Gang gesetzt, nur mit nicht spaltbaren Isotopen, wie zum Beispiel Thorium-232 betrieben werden.
Abgesehen von einigen wenigen Forschungsreaktoren wurden keine (kommerziellen) Kraftwerke gebaut und trotz der Vorteile von Flüssigsalzreaktoren sind sie heutzutage praktisch bedeutungslos. Sie werden allerdings im Rahmen des Generation IV International Forums für zukünftige Kernkraftwerke untersucht.