KaliMa schrieb:ich glaube aber wenn man prister den verkehr mit frauen nicht verbieten würde dann müssten nicht so viele kinder darunter leiden...
Aber genau an dieser Stelle dreht sich doch die Argumentation im Kreis: Verkehr ist im Zölibat verboten; und zwar sowohl der Verkehr mir Frauen, als auch der mit Männern und Kindern.
Wenn sich nun jemand streng an das Verbot hält, mit Frauen zu verkehren, warum sollte er dann das selbe Verbot bei Kindern missachten?
Oder anders herum gefragt: Ist ohne Zölibat dann der Verkehr mit Kindern erlaubt (weil nicht mehr verboten)?
Und wenn sich jemand nicht an das Verbot hält, dann kann der Zölibat nicht schuld gewesen sein, da sich der Täter an dieses Verbot ja nicht gehalten hat.
Ich kenne keine amtlichen Zahlen (das Statistische Bundesamt scheint nichts darüber zu haben), darum muss ich den Zahlen vertrauen, die letzte Woche beim Themenabend auf 3sat genannt wurden. Dort wurde gesagt, dass 90% aller Missbrauchstäter im engsten Familienkreis zu finden sind. Die restlichen 10% sind Lehrer, Kindergärtner, Sporttrainer, Jugendleiter (die oft selbst minderjährig sind) uswusf. Die meisten Täter leben in festen Beziehungen, viele sind verheiratet und haben selbst Kinder.
Warum soll also bei fast allen Tätern der Familienstand keine Rolle spielen, und ausgerechnet bei Priestern spielt der Familienstand dann plötzlich doch eine Rolle?
Oder andersrum gefragt: Würde sich Pädophilie durch Zwangsheiraten heilen lassen, wenn ein *Nichtverheiratetsein* der Grund für Pädophilie wäre? Würde die Erkenntnis, dass Ehelosigkeit zu Pädophilie führt evtl. sogar die Ermittlungen der Polizei erleichtern (nach dem Motto "der kanns nicht getan haben, der ist doch verheiratet. Das Kind denkt sich das bestimmt nur aus")?
Du siehst, egal wie man es dreht und wendet, ein Zusammenhang zwischen Zölibat und Missbrauch scheint total unsinnig zu sein.