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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

23 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Missbrauch, Staatlich, Berliner Senat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:03
In mehreren Zeitungen wurde heute darüber berichtet, dass der Berliner Senat in den 1970ern und 1980ern Kinder von Pädophilen betreuen ließ.
Der Sexualwissenschaftler Helmut Kentler (1928-2008) hatte vor rund 45 Jahren mindestens drei obdachlose Jugendliche bei mehreren pädophilen, wegen Missbrauchs vorbestraften Männern untergebracht. Und das unter Obhut der Senats-Jugendverwaltung. Kentler versprach sich von dem Experiment, dass die Jugendlichen durch die Männer sozial wieder gefestigt würden. Dass die Männer Sex mit den Minderjährigen haben würden, war Kentler "klar".
Was man liest, ist ungeheuerlich. Unklar ist, wieviele Kinder betroffen waren, da die Unterlagen fehlen.

Ich lese heute zum ersten Mal darüber. Gerne würde ich mit Euch über diese Fälle diskutieren. Vielleicht hat auch jemand Infos darüber, was aus diesen Kindern geworden ist.
Gutachten zu "Kentler Experiment"

Missbrauch unter staatlicher Obhut

Die Senatsverwaltung ließ vor 45 Jahren Jugendliche von Pädophilen betreuen.

Eine Wissenschaftlerin hat den Skandal aufgearbeitet.

VON FRANK BACHNER

Mit voller Absicht wurden Jugendliche in die Obhut von Pädophilen gegeben.

Die Senatorin wurde sehr deutlich. "Es war ein Verbrechen, Menschen in diese Obhut zu geben", sagte Sandra Scheeres (SPD), verantwortlich für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Und: "Es ist nicht nachvollziehbar, dass so etwas unter staatlicher Obhut passieren konnte." Sie spricht vom "Kentler-Experiment".

Der Sexualwissenschaftler Helmut Kentler (1928-2008) hatte vor rund 45 Jahren mindestens drei obdachlose Jugendliche bei mehreren pädophilen, wegen Missbrauchs vorbestraften Männern untergebracht. Und das unter Obhut der Senats-Jugendverwaltung. Kentler versprach sich von dem Experiment, dass die Jugendlichen durch die Männer sozial wieder gefestigt würden. Dass die Männer Sex mit den Minderjährigen haben würden, war Kentler "klar". Der Skandal wurde 2015 öffentlich debattiert, die Senats-Jugendverwaltung beauftragte daraufhin die Wissenschaftlerin Teresa Nentwig von der Uni Göttingen, den Vorfall und die Verantwortung der Behörden aufzuarbeiten.

Auch die Verwaltung soll von dem Experiment gewusst haben

Am Freitag legte Nentwig ihr Gutachten vor. Allerdings, sagte sie, "sind die Ergebnisse ernüchternd". Auf viele Fragen gibt es keine klaren Antworten. Wie viele Kinder genau kamen zu Pädophilen? Wie alt waren die Opfer? Wann fanden die Experimente statt? Welcher Behörden-Mitarbeiter stimmte dem Projekt zu und ließ dadurch Pflegegelder auszahlen? "Wir wissen es nicht genau", sagt Nentwig. Unterlagen dazu fehlen oder sind nicht aufgearbeitet.

Es gibt aber konkrete Hinweise, dass zumindest eines der damaligen Opfer noch heute unter dem Missbrauch leidet. Nentwig hat mit einem Freund dieses Mannes geredet, sie erfuhr, dass der Betroffene diverse Therapien begonnen, aber nicht abgeschlossen habe. Zwei weitere Opfer sollen nach ihren Recherchen in die Kriminalität abgerutscht sein. Kentler dagegen hatte sein Experiment als gelungen dargestellt. Allerdings gab er Jahre später zu, dass "alle Beteiligten" gewusst hätten, dass sie gegen Gesetze verstießen. Also auch der oder die Beteiligten in der Verwaltung.

Da nicht klar ist, ob es noch weitere Opfer dieses Experiments gibt, hat die Senats-Jugendverwaltung eine Hotline für mutmaßliche Betroffene eingerichtet. Die können sich unter der Nummer 030-902275540 melden.

Viele Akten sind aber auch aufgrund des Datenschutzes gesperrt. Deshalb weiß auch Scheeres nicht, wie groß die Zahl der Opfer wirklich ist, zumal auch Kentler offenbar wenig dokumentiert hat. Sie drängt allerdings nachdrücklich darauf, dass die Aufklärung weitergeht.

Die Rolle der Senatsverwaltung ist noch nicht gänzlich geklärt


Das ist aber offenbar nicht so einfach. Die Wissenschaftlerin Nentwig ist sauer auf das Landesarchiv, weil sie nach ihrer Darstellung von einem Mitarbeiter der Einrichtung erst die Zusage erhalten habe, sie könne nicht aufgearbeitete Akten einsehen, die dort liegen. Dann aber habe das Archiv offiziell die Zusage zurückgezogen, weil solche Akten nicht öffentlich eingesehen werden dürften.

Noch detailliert aufgearbeitet werden muss die Rolle der Senatsverwaltung bei der Vermittlung von Jungen aus schwierigen Verhältnissen an die Odenwaldschule. An der hessischen Reformpädagogik-Anstalt wurden in den 1970er und 1980er-Jahren mehr als 130 männliche Schüler von Lehrern, in erster Linie von Schulleiter Gerold Becker, missbraucht. Die Berliner Senats-Verwaltung hatte die Internatsplätze in der Odenwaldschule bezahlt, aber die Verwendung der Gelder ist offenbar nie genau kontrolliert worden. Einer der Berliner Jugendlichen hatte in der Schule im direkten Umfeld von Becker gewohnt und musste wegen angeblichen Alkohol- und Drogenmissbrauchs die Schule verlassen. Er starb Jahre später an Leberzirrhose. Als Becker ihn aus der Schule warf, war der Junge noch keine 14 Jahre alt.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/gutachten-zu-kentler-experiment-missbrauch-unter-staatlicher-obhut/14927536.html


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:05
Hier ein weiterer Artikel, der in der nächsten Spiegel Printausgabe erscheint:
Berliner Pädophilieskandal

Forscher entdecken Verbindungen zur Odenwaldschule

Der Berliner Senat finanzierte ein Projekt, bei dem Straßenkinder von Pädophilen betreut wurden. Forscher haben den Fall aufgearbeitet - und kritisieren nach SPIEGEL-Informationen mangelnden Aufklärungswillen der Behörde.

Freitag, 02.12.2016 12:10 Uhr
Mitarbeiter der Berliner Senatsverwaltung wussten, dass Männer, die sie in den Siebzigerjahren als Pflegeväter für Straßenjungen einsetzten, verurteilte Pädophile waren. Das belegt eine Studie Göttinger Wissenschaftler, die die Verstrickungen des Senats zu Pädophilieaktivisten untersucht hat. Das berichtet der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe. Helmut Kentler, ein Wissenschaftler, der beim Pädagogischen Zentrum Berlin angestellt war, hatte Mitarbeiter des Jugendsenats davon überzeugt, die Jugendlichen in die Obhut von Pädophilen zu geben.

Im Gegenzug erwarteten die Männer sexuelle Handlungen. Die Jugendlichen waren laut Studie zwischen 13 und 17 Jahre alt. Die Forscher fanden außerdem eine Verbindung zur Odenwaldschule: Der Berliner Senat schickte damals Jungen an das Internat, in dem zahllose Jugendliche missbraucht wurden. Der Senat solle nun erforschen lassen, ob die von ihm entsandten Jungen dort Opfer sexuellen Missbrauchs wurden, fordern die Göttinger.

Die Wissenschaftler sind enttäuscht von dem Aufklärungswillen der Berliner Behörden: "Wir hätten uns mehr Engagement bei der Aufklärung gewünscht", sagte Teresa Nentwig, die Leiterin der Studie, dem SPIEGEL. Unterlagen zu Kentlers Projekt wurden nur auf Nachfrage zur Verfügung gestellt. Viele der Akten im Landesarchiv seien noch nicht erschlossen. Der Antrag, die Schutzfrist einer wichtigen Akte zu verkürzen, wurde abgelehnt.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/berliner-senat-finanzierte-paedophilenprojekt-was-die-untersuchung-des-falles-ergab-a-1124101.html


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:09
Hier noch ein Link zu der ehemaligen Vorzeigeschule, der Odenwaldschule:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127078992.html


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:14
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Der Skandal wurde 2015 öffentlich debattiert, die Senats-Jugendverwaltung beauftragte daraufhin die Wissenschaftlerin Teresa Nentwig von der Uni Göttingen, den Vorfall und die Verantwortung der Behörden aufzuarbeiten.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Viele Akten sind aber auch aufgrund des Datenschutzes gesperrt. Deshalb weiß auch Scheeres nicht, wie groß die Zahl der Opfer wirklich ist, zumal auch Kentler offenbar wenig dokumentiert hat. Sie drängt allerdings nachdrücklich darauf, dass die Aufklärung weitergeht.
Wenn scheinbar so klar ist, das es sich um eine Straftat handelt, warum soll dann eine Zivilperson das ganze aufklären?

Wenn die Polizei ermittelt, wird im berechtigten Interesse und auf richterliche Anordnung in einem solchen Fall auch der Datenschutz aufgehoben.

Oder gibt es keine Untersuchung seitens der Strafverfolgungsbehörden, die bei bekannt werden im Rahmen eines Offizialdeliktes eigentlich automatisch von sich aus ermitteln müssten? Ist jetzt etwas unklar in deinem Post.

mfg
Eye


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:21
@PrivateEye

Ich denke ja auch, das Thema gehört eher in Politik, weil es sich
um eine Aufarbeitung politischer Entscheidungen handelt.


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:31
@inci2
Finde ich nicht. Minderjährige an Pädophile auszuliefern, ist eine Straftat. Und den Missbrauch von Kindern durch Pädophile in Kauf zu nehmen, zu billigen oder gar zu fördern, ist auch eine Straftat.

Dass an der Odenwaldschule Kinder missbraucht wurden, ist ja schon länger bekannt. Da ich annehme, dass das den Berliner Behörden damals nicht bekannt war (immerhin galt die Odenwaldschule über viele Jahre lang als Vorzeigeschule), kann man ihnen deswegen nachträglich keinen Vorwurf machen. Auch sollte man den Fall der Odenwaldschule nicht mit diesem Kentler-Experiment vermischen. Denn erstens besteht dadurch die Gefahr, dass die Kentler-Sache dabei untergeht, also aus dem Gedächtnis verschwindet, weil es sich ja, im Vergleich mit der großen Zahl betroffener Odenwald-Schüler, nur um wenige Fälle handelt. Und zweitens besteht zwischen dem Schicken von Jugendlichen in eine Schule mit (damals) gutem Ruf und dem Betreuen-Lassen durch schon damals bekanntermaßen pädophile Erwachsene doch ein großer Unterschied.

Wie konnte das damals erlaubt werden, wer hat das erlaubt (leben die Verantwortlichen überhaupt noch? Kentler selbst ist ja auch schon tot), und warum wird die Sache erst jetzt, mehr als sieben Jahre nach Kentlers Tod, aufgedeckt? Was sagen die drei Betroffenen, die ja wohl namentlich bekannt sind, dazu, und was die Männer, bei denen sie in Obhut waren (falls sie noch leben, denn das Ganze ist ja schon über 40 Jahre her)? Und was sollte bei dem Experiment überhaupt herausgefunden werden?

Wenn die Sache stimmt, müssten alle Verantwortlichen, die noch leben, zur Rechenschaft gezogen werden.


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:34
@AlteTante

Ja, das sehe ich auch so. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Warum die Sache erst lange nach Kentlers Tod thematisiert wird, kann ich mir irgendwie auch nicht erklären.


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:41
Hier noch ein Auszug aus einem Artikel der taz:
Die Quellenlage ist dürftig, viele Akten sind verschwunden und die Zeitzeugen wollen sich nicht erinnern, beklagt Nentwig. Kritische Stimmen, die etwa innerhalb der Justizverwaltung das pro-pädophile Gutachten von 1988 bemängelten, konnte die Politikwissenschaftlerin nicht ausmachen. Die Justizsenatorin selbst bemängelte damals lediglich den „zu subjektiven“ Ton des Gutachtens.

Stadtbekannte Missbrauchszirkel

Doch der Modellversuch und das Gutachten bleiben nicht die einzigen Fälle, in denen der Berliner Senat pro-pädophile Politik unterstützte: 1991 finanzierte die Senatsverwaltung für Familie und Jugend eine „Adressliste zur schwulen, lesbischen & pädophilen Emanzipation“ – darin waren auch Anschriften pädophiler Lobbygruppen vermerkt. Eine Adresse führt zu einem verurteilten Straftäter, auf dessen Rechner die Polizei tausende Kinderpornos fand.
https://www.taz.de/Paedosexuelle-in-Berlin/!5362992/

Das alles ist unglaublich.


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:44
@inci2
Es ist eben schon etwas verwirrend, wie ich finde. Da hast du möglicherweise recht.

@AlteTante
Eine Straftat wäre der Missbrauch selbst, nicht das in die Obhut geben. Das sollte und muss man klar differenzieren.

Ob und wie weit das eine zum anderen geführt oder begünstigt hat, ist damit (leider) eine andere Baustelle.

Eine umfassende Aufarbeitung sollte aber dennoch von nöten sein.

mfg
Eye


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:47
Vergesst aber bitte nicht, dass die meisten dieser Taten aller Wahrscheinlichkeit nach längst verjährt sind.
Also könnte ich mir gut vorstellen, dass sich die Strafverfolgungsbehörden jetzt auch nicht unbedingt ein Bein ausreißen, um hier aktiv zu werden.


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:49
@AlteTante
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Finde ich nicht. Minderjährige an Pädophile auszuliefern, ist eine Straftat.
Schwierige Gemengenlage. Ich finde es ja auch pervers, daß so was möglich war,
und wundere mich sehr, daß die Behörden das mitgemacht haben.

Heute gab es auch in der Abendschau einen Bericht dazu, den ich aber leider nicht ganz
mitbekommen habe, weil ich mit was anderem beschäftigt war.

Wer Interesse hat, kann ihn hier sehen.

http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/20161202_1930/paedophile-als-pflegevaeter-fuer-jugendliche.html

Mal gucken, was tatsächlich dran ist, denn das hier erscheint mir doch etwas nebulös:
Wer das Projekt genehmigte und wie viele Opfer es gab, fanden die Göttinger Wissenschaftler allerdings nicht heraus.
Das ist eigentlich unvorstellbar, daß man das nicht herausfinden konnte.


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 21:52
@emz
Ich fürchte, es wird eher schon fleißig Holz für das gerechte Feuer der Empörung gesammelt. Aber ohne ein entsprechende Aufklärung der Sache wird es nur weiter Raum für Spekulationen und Vermutungen geben.

mfg
Eye


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 22:07
Inzwischen berichten alle Zeitungen darüber:
Die Studie, über die am Freitag zuerst der „Spiegel“ berichtete, wirft ein dunkles Licht auf die damalige Berliner Regierung. Die West-Berliner Jugendverwaltung duldete demnach, dass Jungen zwischen 15 und 17 Jahren in die Obhut von bekannten Pädophilen kamen - in dem Wissen, dass sie wahrscheinlich missbraucht werden würden.
http://www.focus.de/regional/berlin/senat-paedophilen-experiment-wissenschaftler-fordern-hilfsfonds_id_6287844.html


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 22:20
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Eine Straftat wäre der Missbrauch selbst, nicht das in die Obhut geben.
Auch nicht, wenn dem in-Obhut-gegebenem bekannt ist, dass derjenige, in dessen Obhut der Minderjährige gegeben wird, wegen Pädophilie verurteilt wurde?
Wer das Projekt genehmigte und wie viele Opfer es gab, fanden die Göttinger Wissenschaftler allerdings nicht heraus.

Das ist eigentlich unvorstellbar, daß man das nicht herausfinden konnte.
Das ist in der Tat schwer vorstellbar und nebulös und lässt eher Zweifel an der Seriosität dieser Wissenschaftler aufkommen. Wobei die Frage bleibt: Warum wird überhaupt erst jetzt nachgeforscht: mehrere Jahre nach dem Tod des Versuchsleiters?


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 22:31
@AlteTante
Heute würde man das sicher so handhaben, das sehe ich auch so. Als Vorsichtsmaßnahme. Und moralisch. Aber rein rechtlich?

Da ist mir, aus dieser Zeit zumindestens, nichts bekannt. Wenn du irgendeinemLink zu einer Rechtsgrundlage hast, wäre das super.

Normal gehen Kinder dann ja auch in Pflegefamilien. Besteht die Möglichkeit, dass die erwähnten Männer möglicherweise so etwas wie Sozialarbeiter, heutzutage ja eher Streetworker waren? Dann müsste es eventuell betreutes Wohnen gewesen sein. man bräuchte infach mehr Fakten. Definitiv.

mfg
Eye


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 22:52
@AlteTante

Vielleicht ist erst nach seinem Tod jemand über die Akten gestolpert.

@PrivateEye
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Da ist mir, aus dieser Zeit zumindestens, nichts bekannt. Wenn du irgendeinemLink zu einer Rechtsgrundlage hast, wäre das super.
Was meinst Du damit?


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 22:57
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Was meinst Du damit?
Ich meinte damit
Eine Straftat wäre der Missbrauch selbst, nicht das in die Obhut geben.

Auch nicht, wenn dem in-Obhut-gegebenem bekannt ist, dass derjenige, in dessen Obhut der Minderjährige gegeben wird, wegen Pädophilie verurteilt wurde?
In die Obhut geben zählt für normal für Pflegeeltern oder spezielle Einrichtungen. Die von dir erwähnte Odenwaldschule dürfte mit dazu zählen.

mfg
Eye


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 22:58
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Heute würde man das sicher so handhaben, das sehe ich auch so. Als Vorsichtsmaßnahme. Und moralisch. Aber rein rechtlich?

Da ist mir, aus dieser Zeit zumindestens, nichts bekannt. Wenn du irgendeinemLink zu einer Rechtsgrundlage hast, wäre das super.
@JamesRockford
Nochmal das ganze, zum besseren Verständnis.

mfg
Eye


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 23:06
@PrivateEye

Sorry, aber ich verstehe es noch immer nicht. Da wurde rum experimentiert, alles mögliche ausprobiert, alles, was anders war, war gut. Die Rechtsgrundlage, ein Kind in Pflege zu geben, gab es damals wie heute.


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Kindesmissbrauch unter staatlicher Obhut (Kentler Experiment)

02.12.2016 um 23:08
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Auch nicht, wenn dem in-Obhut-gegebenem bekannt ist, dass derjenige, in dessen Obhut der Minderjährige gegeben wird, wegen Pädophilie verurteilt wurde?
Es ging um diese Aussage.

@JamesRockford


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