Diskussion um Hartz-IV-Erhöhung
29.05.2008 um 12:56@kiki
trotzdem ist eins klar: hartz iv hat es möglich gemacht, dass minijobs und minderbeschäftigung hoffäig wurden -
es ist klar, dass arbeitgeberpflichten weggewischt wurden
billige arbeitskräfte, keine verantwortung mehr für die arbeitenden - und wenn der lohn nicht reicht bleibt ja noch die hilfe vom amt
und das kann nicht die lösung sein..
Du bist doch auch für das Grundeinkommen, oder habe ich das hier falsch gelesen?
Was ich hier gerne an Dich als BGE-Befürworterin einwerfen würde: Ich meine, dass gerade mit Einführung des BGEs viele der von Dir scheinbar geforderten "Arbeitgeberpflichten" verschwinden würden. Die Löhne würden sinken und die Anzahl der Jobs, von deren Einkommen alleine man nicht leben könnte, würde steigen. Das ist allerdings überhaupt nicht schlimm, sondern wird sogar erwartet, da ja das BGE jedem die Existenz sichert und der Lohnerwerb diese Funktion nicht mehr erfüllen muss. Hinter einem Grundeinkommen steckt ja nicht nur die Absicht, dass Menschen nicht mehr vom Job abhängig sind, sondern auch, dass Arbeit auf breiter Fläche billiger werden kann, so dass Unternehmen durch geringere Lohnkosten freier werden und mehr Beschäftigung anbieten können. Im Wernerschen Modell würde Arbeit auch zwingend billiger werden müssen, da sich sonst die Finanzierung über die MwSt. nicht realisieren ließe. Eine Ausnahme sind natürlich die Jobs, die keiner machen will - die würden vermutlich besser bezahlt werden als momentan, weil sich sonst keiner dafür anbietet. Wo das BGE für den Bürger viele neue Freiheiten bedeutet, so entbindet es gleichzeitig auch den Unternehmer von einigen Pflichten, die Du, so wie ich es verstehe, oben als vernachlässigt kritisierst.
Ich sehe das, was wir momentan erleben, nämlich dass viele Mitbürger ihr Lohn-Einkommen um staatliche Zuwendungen ergänzen müssen, zwar auch total kritisch aber ich sehe darin auch gleichzeitig eine Art Vorstufe zum BGE. Dass viele Unternehmen niedrig bezahlen, würde uns aus meiner Sicht beim BGE nämlich auch begegnen. Zwar stellt es es im jetzigen System als riesiges Problem dar, aber es wäre schnell keines mehr, wenn die Regelsätze angehoben und die gigantische Kontrollbürokratie für die Gewährung von Leistungen verschwinden würde. Wenn sich dann noch der Gedanke der Bedingungslosigkeit etablieren würde, wären wir schon ganz nah am BGE dran.
trotzdem ist eins klar: hartz iv hat es möglich gemacht, dass minijobs und minderbeschäftigung hoffäig wurden -
es ist klar, dass arbeitgeberpflichten weggewischt wurden
billige arbeitskräfte, keine verantwortung mehr für die arbeitenden - und wenn der lohn nicht reicht bleibt ja noch die hilfe vom amt
und das kann nicht die lösung sein..
Du bist doch auch für das Grundeinkommen, oder habe ich das hier falsch gelesen?
Was ich hier gerne an Dich als BGE-Befürworterin einwerfen würde: Ich meine, dass gerade mit Einführung des BGEs viele der von Dir scheinbar geforderten "Arbeitgeberpflichten" verschwinden würden. Die Löhne würden sinken und die Anzahl der Jobs, von deren Einkommen alleine man nicht leben könnte, würde steigen. Das ist allerdings überhaupt nicht schlimm, sondern wird sogar erwartet, da ja das BGE jedem die Existenz sichert und der Lohnerwerb diese Funktion nicht mehr erfüllen muss. Hinter einem Grundeinkommen steckt ja nicht nur die Absicht, dass Menschen nicht mehr vom Job abhängig sind, sondern auch, dass Arbeit auf breiter Fläche billiger werden kann, so dass Unternehmen durch geringere Lohnkosten freier werden und mehr Beschäftigung anbieten können. Im Wernerschen Modell würde Arbeit auch zwingend billiger werden müssen, da sich sonst die Finanzierung über die MwSt. nicht realisieren ließe. Eine Ausnahme sind natürlich die Jobs, die keiner machen will - die würden vermutlich besser bezahlt werden als momentan, weil sich sonst keiner dafür anbietet. Wo das BGE für den Bürger viele neue Freiheiten bedeutet, so entbindet es gleichzeitig auch den Unternehmer von einigen Pflichten, die Du, so wie ich es verstehe, oben als vernachlässigt kritisierst.
Ich sehe das, was wir momentan erleben, nämlich dass viele Mitbürger ihr Lohn-Einkommen um staatliche Zuwendungen ergänzen müssen, zwar auch total kritisch aber ich sehe darin auch gleichzeitig eine Art Vorstufe zum BGE. Dass viele Unternehmen niedrig bezahlen, würde uns aus meiner Sicht beim BGE nämlich auch begegnen. Zwar stellt es es im jetzigen System als riesiges Problem dar, aber es wäre schnell keines mehr, wenn die Regelsätze angehoben und die gigantische Kontrollbürokratie für die Gewährung von Leistungen verschwinden würde. Wenn sich dann noch der Gedanke der Bedingungslosigkeit etablieren würde, wären wir schon ganz nah am BGE dran.