Das Halbwissen der Necla Kelek
Leserbrief zu dem Artikel „Die Muslime und der Holocaust“ von Necla Kelek in der Ausgabe der „Welt“ vom 21.11.2009, S. 29.
Unter der Überschrift „Die Muslime und der Holocaust“ beklagt Necla Kelek die Unkenntnis vieler deutsch-türkischer Migranten über den deutschen Holocaust, verweist kritisch darauf, dass der Genozid an den Armeniern in der Türkei immer noch tabuisiert wird, macht auf enge Beziehungen zwischen dem Mufti von Jerusalem und den Nazis und darauf aufmerksam, dass die türkische Regierung in der Nazi-Zeit zwar vielen deutschen Wissenschaftlern in der Türkei Exil gewährte, gleichzeitig aber viele türkische Juden dem Zugriff der Nazis überließ. Pathetisch und verallgemeinernd heißt es dann in ihrem Resümee, dass „in der türkischen und muslimischen Gesellschaft ein Misstrauen gegen das offene Wort und die freie, kritische Nachfrage“ herrsche.
Da reibt sich der Leser dieses Artikels verwundert die Augen, dass unter dieser Überschrift folgende Sachverhalte nicht erwähnt werden, nämlich, dass auch Muslime in deutschen KZs umgebracht wurden, dass ausgemergelte, durch Arbeit fast vernichtete, Kandidaten für die Gaskammern „Muselmänner“ genannt wurden. Salim Abdullah, Direktor des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland in Soest, verweist außerdem darauf, dass „ca. 50% der in den KZs ermordeten Sinti und Roma Muslime waren“. (Übrigens gab es im 1. Weltkrieg in Brandenburg zwei spezielle deutsche Kriegsgefangenenlager für Muslime. Im Lager „Weinberg“ bei Zossen waren 12.000 Muslime vornehmlich aus Russland interniert, im „Halbmondlager“ bei Wünsdorf befanden sich 19.000 Kriegsgefangene muslimischen Glaubens aus den engl. und frz. Kolonien.)
Muslime waren nicht nur Opfer in deutschen KZs, Muslime haben auch häufig genug Juden vor deutschen KZs gerettet. Für die türkische Seite sei darauf verwiesen, dass zahlreiche Auslandsdiplomaten der Türkei Juden die türkische Staatsbürgerschaft verliehen hatten, um sie – mit Erfolg – vor dem Holocaust zu retten. Mit diesem „Trick“ rettete allein Behiç Erkin, der türkische Botschafter in Marseille, 18.000 frz. Juden das Leben. Ähnliches gilt übrigens auch für die iranische Seite, denn Mitarbeiter der iranischen Botschaft in Paris gaben 1940 hunderten von Juden einen iranischen Pass und halfen ihnen damit zur Flucht aus dem besetzten Frankreich.
Das Problem bei Necla Kelek sind ihr Halbwissen und ihre notorische und leicht missionarische Besserwisserei, mit denen sie sich einem kleinbürgerlichen Mainstream mit Erfolg dauernd andient. Nicht jeder, der ein Soziologiediplom hat, ist damit auch schon ein kompetenter Vertreter seines Faches.
Prof. Dr. Jörg Becker, Solingen.
http://nickpol.twoday.net/stories/6091467/Ein Schlag ins Gesicht für PI und jene die hier mit Bildern eines Mufti auftreten und damit Versuchen dem islam nationalsozialistische Züge nachzusagen!!!!