Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Deutsch: Ein Selbstläufer

145 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sprache, Deutsch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Deutsch: Ein Selbstläufer

11.06.2007 um 22:18
>>Deshalb schlug ich Spanisch statt Französisch an Schulen vor, Spanisch wird immer
wichtiger

In vielen Schulen ist es doch bereits so, dass ab der 7. Klasse die Wahl
zwischen Französisch und Spanisch, sowie auf dem Gymnasium Latein besteht.
Spanisch
wäre auf Dauer auch meiner Meinung nach die bessere Wahl für die erste Fremdsprache.
Süd-Amerika erstarkt wirtschaftlich zunehmenst und in den USA wird spanisch in Zukunft
auch massiv an Bedeutung gewinnen. Der zukünftig stärkste Wirtschaftsraum wäre also
spanisch.


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 14:54
"Kleinod - ist das ein kleiner Blödmann?"
Was Berliner Jugendliche über die Begriffeauf der Liste der bedrohten Wörter der deutschen Sprache wissen
Von FlorentineAnders

Kleinod ist keine am Boden kriechende Pflanze und auch kein Schimpfwort füreinen kleinen Blödmann, wie die Jungs Tahir und Tugay aus einer 9. Klasse derHoover-Oberschule in Wedding vermuten.
Click here to find out more!

"Kleinod"ist jetzt zum schönsten bedrohten Wort der deutschen Sprache gekürt worden. Der Begriffsteht für etwas besonders Wertvolles, dass oft erst auf den zweiten Blick zu erkennenist, erklärt der Bodo Mrozek, Autor des "Lexikons der bedrohten Worte". Und so ähnlichverhält es sich auch mit den anderen ausgesuchten "bedrohten Wörtern". Eine Jury ausSchriftstellern und Germanisten hat aus 3000 Einsendungen die schönsten Begriffe gewählt,die langsam, aber sicher aus dem alltäglichen Wortschatz der Deutschen zu verschwindendrohen.

Eine Blitzumfrage unter Berliner Jugendlichen zeigt, wie richtig sie damitliegen: Die zehn ausgewählten Wörter lösen bei den Befragten die wildesten Deutungen aus.Doch nur selten treffen die Erklärungen den tatsächlichen Sinn.

Das sterbendeBlau
Das Adjektiv "blümerant" etwa - auf Platz zwei der Liste - haben vieleJugendliche noch nie gehört. Der 13-jährige Luis vom Kollwitz-Gymnasium vermutet dahinterden Ausdruck einer gewissen Toleranz gegenüber Blumen, während Margot aus derHoover-Schule dabei eher an etwas "strahlend Schönes" denkt. Häufig ist die Assoziationnäher liegend, als die wahre Bedeutung. Das Adjektiv bezeichnet den Zustand einesleichten Unwohlseins und leitet sich vom französischen "bleu mourant" ("sterbendes Blau")ab. "Das passt ja überhaupt nicht", sagt dazu Judith vom Schliemann-Gymnasium. Wenn esnach ihr ginge, könne man dieses Wort getrost vergessen. Regelrecht irreführend, meintdie 18-Jährige. Dagegen gefällt ihr "Kleinod" ganz gut, auch wenn sie mit dem Wort bishernichts anfangen konnte. "Das ist cool, das werde ich jetzt öfter verwenden", sagt Rebeccaaus Wedding. Die 13-jährige Tabea findet, dass Kleinod irgendwie öde klingt.

Dasvom Aussterben bedrohte Wort auf Platz drei kann zumindest in Berlin getrost von derListe gestrichen werden. Hier weiß jeder, was "Dreikäsehoch" bedeutet. Angefangen vomzehnjährigen Emil aus Prenzlauer Berg bis zum 16-jährigen Tahir aus Wedding. Im BerlinerGroßstadt-Slang ist das Wort offenbar lebendiger als bei den Germanisten und Autoren derJury. "Darunter versteht man einen kleinen vorlauten Zwerg", liefert Tugay von derHoover-Schule die geschliffene Definition.

Genauso geläufig ist den Schülern dasWort "Schlüpfer", dass die Juroren auf Platz zehn der gefährdeten Wörter setzten.Vielleicht habe sich die Bedeutung heute gewandelt, meint Judith. Schlüpfer habe dochetwas von einem unmodischen alten Ding. Während die Mädchen die Begriffe Unterhose oderSlip bevorzugen, sprechen die befragten Jungs zumeist von Boxershorts. Auch die Begriffe"hold" und "Augenstern" sind den Jugendlichen durchaus bekannt, auch wenn sie zumeistnicht zum aktiven Wortschatz gehören.

"Gebauchpinselt" fühlen sie sich deshalbaber noch lange nicht, denn die meisten vermuten dahinter entweder irgendwas Komischesoder etwas "Kosmetisches".

Absolut ratlos sind meisten Befragten aber beim BegriffLichtspielhaus. Dabei ist dieser Schriftzug im Stadtbild noch zu entdecken. Damit könnteeine Weihnachtpyramide bezeichnet werden, rät der 13-jährige Jean vom Kollwitz-Gymnasium.Der zehnjährige Emil denkt bei Lichtspielhaus an eine Bude auf dem Rummelplatz und die15-jährige Rebecca stellt sich darunter eine Lasershow vor.

FernmündlicheVerabredungen
Für das Adjektiv "fernmündlich" haben die Jugendlichen des 21.Jahrhunderts zwar eine plausible Erklärung, allerdings scheint ihnen nicht nur das Wortreichlich veraltet. Margot und Rebecca jedenfalls "simsen", "mailen" oder "chatten"lieber. Mit diesen Begriffen könnten wohl die Menschen des vorigen Jahrhunderts nur weniganfangen. Und auch über die Schönheit von "fernmündlich" könne man streiten, meintJudith.

Gabriele Kasigkeit, Deutsch-Lehrerin an einem Berliner Gymnasium undgleichzeitig Mitglied des Deutschen Philologenverbandes, findet es nicht verwunderlich,dass viele der Wörter von den Jugendlichen nicht mehr erkannt werden: "In welchenzeitgenössischen Liedtexten oder Romanen kommt schon das Wort Labsal vor." Manchmal seisie aber auch überrascht, welche Begriffe bei den Jugendlichen nicht mehr gebräuchlichsind. "Überschwappen" beispielsweise habe sie erst kürzlich im Unterricht bei der Lektürevon Goethes Faust erklären müssen.

Festhalten müsse man nicht unbedingt anAdjektiven wie "fernmündlich" oder "blümerant". Allerdings wäre es schon vorteilhaft, dieWort-Bedeutung zu kennen. Sonst würden die Menschen irgendwann alte überlieferte Textenicht mehr verstehen. "Wäre doch schade", sagt die Deutsch-Lehrerin.

Das findenauch die Initiatoren des Wettbewerbs. So ganz "bierernst" ist die Top Ten allerdingsnicht zu verstehen, meint der Autor Mrozek. Dafür spricht auch der Hauptpreis: DerEinsender des Wortes "Kleinod" erhält einen gläsernen Käseigel. Der Partyhit aus den70er-Jahren (igelförmige Anordnung von Käsespießen) löst bei den Jugendlichen heute nurnoch ein müdes Lächeln aus.

Aus der Berliner Morgenpost vom 12. Juni2007
http://www.morgenpost.de/content/2007/06/12/berlin/904895.html


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 16:05
Tja, wohl dem, der noch ein paar alte Wörterbücher oder Lexika sein eigen nennt.
AberSprache ist eben immer etwas Lebendiges und "Unregierbares". Das Volk spricht undschreibt so, wie ihm der Schnabel bzw. Griffel gewachsen ist. Neue Worte entstehen, altevergehen.


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 16:32
Mal ehrlich, woher sollen Tahir und Turgay ausm Wedding auch das Wort "Kleinod" kennen?Was "blümerant" bedeutet, wusste ich allerdings auch nicht. Auch wenn mir das Wort ansich bekannt war. Wieder was gelernt. ;)


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 16:37
Na ja, ich denk mal, der Umfang des Wortschatzes hängt auch davon ab, ob man noch Bücherliest oder nur SMS und die BRAVO... Der Verfall einer Sprache ist immer auch ein Verfallder Kultur.


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 16:40
Das ist natürlich richtig, Luciafackel. Aber wenn die Sprache nicht verfällt sondern sichweiter entwickelt ist das auch normal.


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 16:46
Stimmt.
Aber diese Weiterentwicklung scheint hier mit einer rapiden Verarmung undVerflachung des Deutschen einherzugehen... :(


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 17:10
deutsch stribt aus, weil ... das ist so ... :|


1x zitiertmelden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 17:26
blümerant und fernmündlich kenne ich auch nicht um ehrlich zu sein


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 17:48
kleinod ist doch so ein schönes wort >.<


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 22:24
Zitat von kafatekafate schrieb:deutsch stribt aus, weil ... das ist so ...
q.e.d.


melden
yoyo ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 22:38
War gerade kurz in einem Plauderraum ( :| ) auf Frostwire, dort fliegen die Fetzen. Esist ein englischsprachiger chat room, aber er wird von x Lateinamerikanern mit Spanischzerlegt, die Anglos kommen mit dem Kicken der Latinos gar nicht mehr nach :D


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 23:36
@al-chidr

Das Wort "Kopf" könnte auch aus Arabisch kommen, es hat eine starkeÄhnlichkeit zum arabischen "kafa", was die selbe Bedeutung wie "Kopf" hat.


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 23:44
Es könnte aber auch aus dem Deutschen kommen. Is aber ne gewagte These meinerseits ^^


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

13.06.2007 um 23:56
Oder es könnte auch nur Zufall sein. In Holländisch ist es "heaf" (hier sieht man dengleichen Urpsrung mit dem englischen "head")


melden
yoyo ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deutsch: Ein Selbstläufer

14.06.2007 um 00:00
Vor allem hieß Kopf vor vielen Jahrhunderten Kopp, wenn ich mich nicht irre.


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

14.06.2007 um 00:02
Ups, richtig wäre in Holländisch: hoofd


melden
yoyo ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deutsch: Ein Selbstläufer

14.06.2007 um 00:06
Sanskrit KAPAALA, "skull" > old Gr. KEPHALE, "head"=L. CAPUT,CAPITIS (PRECIPITATE,DECAPITATE; CAPO, "Mafia head"; ENCEPHALITIS, CAPTAIN, PER CAPITA)


melden
yoyo ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deutsch: Ein Selbstläufer

14.06.2007 um 00:08
Aber eine Ähnlichkeit zwischen dem Altgriechischen Kephale und Kafa ist nicht zuübersehen, könnte aber auch zufällig sein ...


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

14.06.2007 um 11:47
"Kopf" kommt vom lateinischen "caput".


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

14.06.2007 um 11:50
Aus dem Arabischen haben wir noch Sofa und Zucker, und bestimmt noch eine ganze Mengemehr...

Wir können jetzt versuchen, das Deutsch zu erhalten, das wir gelernthaben, evtl. auch noch das der vorigen Generation, indem wir mehr Bücher lesen,
aberdas "Ur-Deutsch" ist bereits verloren, und es ist durch die Integration von immer mehrfremdsprachlichen Begriffen in erster Line bereichert worden. Der Verfall der Sprachedurch die unnötige Übernahme fremder Worte, für die wir auch eigene Begriffe hätten, isterst jetzt ein Thema.


melden

Deutsch: Ein Selbstläufer

14.06.2007 um 12:03
Es grüßt das Denglish


melden