Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

@Fedaykin

Fedaykin schrieb: aber selbst bei 400 gibt es was wieder.

In der Regel werden beim 400 EUR Job die Lohnsteuerbeiträge pauschal vom AG geleistet. somit hat der AN keine LSt-Zahlungen geleistet, und kann somit auch nichts wiederbekommen.

Die Möglichkeit der Überwälzbarkeit auf den AN besteht natürlich, aber da die meisten Mini-Jobs ohne Lohnsteuerkarte laufen, werden hier die Pauschalen vom AG gezahlt.

Was Kindergartenkosten betrifft, handelt es sich dabei um Kinderbetreuungskosten, können diese im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung als Werbungskosten bzw. Betriebsausgaben bei Selbständigen angesetzt werden.
Das nützt dann insoweit nur denen mit über 8.004 EUR p.a. etwas, da erst hierüber überhaupt Steuern fällig werden.

Zum Thema Tarife:

Ich finde es eine Unverschämtheit, mit welcher Selbstverständlichkeit Gewerkschaften jedes Jahr aufs neue in Tarifverhandlungen gehen, während andere Branchen von einem Tarif noch nie etwas gehört haben... Es ist ja schließlich so, dass die, die eigentlich schon recht gut verdienen alle Jahre wieder streiken und "kämpfen" und die eigentlichen Niedriglöhner nichtmal diese Möglichkeit haben.

LG

@Nymeria
@Maverick119

Ganz ehrlich, ich weiss nicht, ob ihr tatsächlich mit gutem Gewissen zu Hause sitzt und Hartz IV einstreicht, während @Vergessene "so dumm" ist und zu einem niedrigen Lohn arbeitet?!

Oder habt ihr das Glück, studiert zu sein und einen grandiosen Job bekommen zu haben?

Ist es wirklich euer Ernst, die arbeitende Bevölkerung "anzugreifen", weil sie zu doof ist, sich einen höheren Stundenlohn zu erbetteln? (Den man meist nicht bekommt, sondern die Kündigung. Da draussen warten genug andere auf den Job...)

Natürlich habt ihr Recht, dass es nicht in Ordnung ist, zu Niedriglöhnen arbeiten zu müssen. Allerdings ist es in meinen Augen kein Protest stattdessen lieber "stempeln" zu gehen.

Es muss sich ganz oben was ändern.

@mothwoman

mothwoman schrieb:Ganz ehrlich, ich weiss nicht, ob ihr tatsächlich mit gutem Gewissen zu Hause sitzt und Hartz IV einstreicht, während @Vergessene "so dumm" ist und zu einem niedrigen Lohn arbeitet?!

Ich bin selbstständig, würde aber, müsste ich meinen Laden jetzt aufgeben, ganz sicher nicht unter Tarif arbeiten und unterstütze Leute, die das durchblicken, mit allen Mitteln die ich geben kann!

Und ja, @Vergessene ist in der Tat "dumm" wie du sagst, denn sie selbst sorgt dafür dass ihr Lohnniveau so niedrig bleibt und ihr Kind auch mal, dank so Leuten, zu diesen Konditionen arbeiten muss.

Sieh mal, zögen alle an diesem Strang, würde sich morgen schon alles ändern...........

Leider bestimmt aber nicht nur der Binnenmarkt die Löhne.

@Nymeria

An welchem Strang würdest du denn ziehen? Und was willst du dagegen unternehmen, das billige Ausländische Arbeitskräfte, für die unsere Niedrig Löhne echtes Glück bedeuten, im Fall der Fälle, ohne große Schwierigkeiten hier leben und arbeiten können?

Nymeria schrieb:Und ja, @Vergessene ist in der Tat "dumm" wie du sagst, denn sie selbst sorgt dafür dass ihr Lohnniveau so niedrig bleibt und ihr Kind auch mal, dank so Leuten, zu diesen Konditionen arbeiten muss.

Also sollten wir doch alle lieber zu Hause abkaggen und Stütze beziehen? Da rechnet sich das ganze natürlich noch viel besser ...

Und da Selbständige ja kein privates Leben führen ist der Vgl. Selbständiger und Arbeitnehmer auch nicht repräsentativ, denn der gesetzgeber hat dem Selbständigen einfach mehr Möglichkeiten gegeben Ausgaben gewinn- und somit steuermindernd zu verwenden.

LG

@Nymeria
Ich bin selbstständig, würde aber, müsste ich meinen Laden jetzt aufgeben, ganz sicher nicht unter Tarif arbeiten und unterstütze Leute, die das durchblicken, mit allen Mitteln die ich geben kann!

Das hat mit "durchblicken" relativ wenig zu tun. Blicken werden das die meisten, aber man hat eben keine andere Wahl.
Ich war selber 5 Monate arbeitslos und habe mich noch nie so schlecht gefühlt wie in dieser Zeit.
Obwohl ich Zeit hatte, wurde ich auf einmal träge, habe alles "auf Morgen verschoben". Das geht ganz schnell.

Ich habe mich dann selber um einen Job bemüht. In meinem Lehrberuf, allerdings zu anderen Konditionen. Ich bekomme nur den Stundenlohn für Aushilfen.

Ungerecht und ärgerlich, aber trotzdem habe ich einen Job und fühle mich "wert".

Nymeria schrieb:Sieh mal, zögen alle an diesem Strang, würde sich morgen schon alles ändern...........

Das wage ich zu bezweifeln....
Selbst WENN, was sehr unwahrscheinlich ist, durch einen Generalstreik in allen Bereichen (eigentlich nicht organisierbar) ein Mindestlohn durchgesetzt würde hätte dies nur eine steigende Inflation zur Folge....

was heißt Vergessen ist dumm.

400 euro sidn 400 euros, und 1400 Netto scheint in iher Tätigkeit Bundesdurchschnitt zu sein.

ich geh mal nicht davon aus das sie a) Akkordarbeit macht) B) Besonderer Tätigkeiten

@mothwoman
ich fühle mich nicht weniger wert . . auch wenn ich "nur" ehrenamtlich tätig bin - ich arbeite locker vollzeit - und es ist eine tätigkeit, die mir liegt

meine kinder erlebten noch nie eine "arbeitslose" mutter, obwohl ich den status habe - aber "verheizen" in einem job lasse ich mich nicht - dazu bin ich einfach nun auch zu alt -

nein, es wäre ne Vollzeitstelle im Handel als stellvertr.Marktleidung/Filialleitung-wie mans schimpfen möchte. als reine Vollzeitstelle würde ich so 1000-1200 max bekommen.

aber wie will ich jetzt dafür sorgen, dass die Löhne steigen?
steigen die löhne, steigen auch die Ausgaben auf dem MArkt (mehr güter, die ma kauft weil mans sich auf einmal leisten kann)
dummerweise wollen Unternehmen nicht am Selbstkostenpreis verkaufen sondern mit ner höchstmöglichen Gewinnspanne- heißt mehr wird verkauft:hey, der kunde kauft auch für teuer, dann legen wir noch mal ein paar € drauf.und siehe da:der lohn reicht nicht mehr aus. muss dann der Lohn immer weiter steigen um die Unternehmen in Rekord-gewinnen schwimmen zulassen oder müssen die Preise wieder sinken, weil immer noch die Bevölkerung den Preis einer Ware bestimmt?hatte da mal was mit nachfrage, angebot und so....

@Vergessene

Nö, die Löhne und allem voran die Hart4 Sätze müssen sinken, damit alles billiger wird. :D

@kiki1962

Ich habe ja auch nicht von der Allgemeinheit geredet, sondern von mir. :)
Ich fühle mich besser, wenn ich mir mein Geld selbst verdiene, auch wenn es sehr viel weniger ist, als es mir eigtl. zusteht und einem schon gelegentlich mal der Ar*** platzen könnte vor Wut. ;)

mothwoman schrieb:auch wenn es sehr viel weniger ist, als es mir eigtl. zusteht

Diese Formulierung ist so subjektiv wie sie nur sein kann....

Wer entscheidet denn wieviel jemanden zusteht?
Das Arbeitsamt?
Die Gewerkschaften?
Der Arbeitgeber?
Die Politik?
Der liebe Gott?
Jeder selbst für sich?

Im Endeffekt entscheidet das wohl der Arbeitsmarkt, man könnte dann sagen es bekommt jeder soviel wie ihm zusteht, ob ihm das passt oder nicht....

@kiki1962

man kann sich das auch echt schön reden...

Darf man genauer nach deiner Tätigkeit fragen?

Thema Anegbot + Nachfrage

je mehr Jobs besetzt werden wollen, desto mehr können die wenigen Arbeitnehmer verlangen.
je mehr Arbeitnehmer die wenigen Jobs wollen, desto weniger kann der Arbeitgeber bieten.

Mal von der Quantität abgesehen... im Jahr 2008 sind hier im Umkreis 600 Lehrstellen nur für Steufa´s frei geblieben. Die Chefs wollten ausbilden, und lieben günstige Arbeitskräfte wie Lehrlinge, aber qualitativ muss es wohl echt unter aller Sau gewesen sein...
O-Ton: "Lieber keinen Azubi, als diese!" ... und ich denke das ist maßgeblich für die Generationen die jetzt von den Schulen auf den Markt strömen... zumal sie ja eh fast alle erstma studieren soweit sie dürfen, bekommen dann dort völlig überzogene Vorstellungen von einstiegsgehältern von ihren Profs in den Kopf gesetzt, und wundern sich dann wenn sie wegen überqualifizierung und völlig abgedrehten vorstellungen keinen Job finden...

LG

@van_Orten


Wer entscheidet denn wieviel jemanden zusteht?

Wenn du meinen Beitrag oben gelesen hast, dann weisst du, wer das bestimmt. Ich habe in meinem Job eine Ausbildung gemacht. (1 Jahr Schule, 2 Jahre praktische Ausbildung.)

Also stünde mir das gleiche Entgelt zu, was meine anderen, ausgebildeten, Kollegen bekommen. Ich habe aber nur ein Angebot bekommen, in dem ich das Gehalt für Aushilfen verdiene. Und ich habe es angenommen, damit ich einen Job habe.

@mothwoman

In einer Berufsgruppe kann die Entlohnung trotzdem stark schwanken....
Viele Kleinbetriebe und Mittelständler zahlen ohnehin nicht nach Tarifvertrag....

@van_Orten
Ich arbeite im öfftl. Dienst. Bei uns gibt es nur die Unterscheidung zwischen ungelernt und gelernt.

PS: Es wird deutschlandweit der gleiche Tarif gezahlt.

@def

def schrieb:An welchem Strang würdest du denn ziehen? Und was willst du dagegen unternehmen, das billige Ausländische Arbeitskräfte, für die unsere Niedrig Löhne echtes Glück bedeuten, im Fall der Fälle, ohne große Schwierigkeiten hier leben und arbeiten können?

Wenn ich eine ausländische Kraft einstelle bekommt die auch Tariflohn, wo ist das Problem?
Österreich macht uns doch vor wie es gut laufen kann.

def schrieb:Also sollten wir doch alle lieber zu Hause abkaggen und Stütze beziehen? Da rechnet sich das ganze natürlich noch viel besser

Du sagst es, solange, bis es ankommt.

@mothwoman
Was du sagst, bezüglich Selbstwertgefühl ist natürlich richtig, aber hier beißt sich die Katze in den Schwanz und dazu nicht mal nur in ihren eigenen.
Alternativ kann man sich doch als Arbeitsloser eine ehrenamtliche Arbeit suchen, dein nächstes Altersheim nimmt dich mit Kußhand, du kannst dir zum Beispiel sogar dort einen Menschen "aussuchen", dem du ein bißchen den Lebensabend verschönern kannst.
Also was Selbstwertgefühl anbelangt, muss ich nicht in den nächsten unterbezahlten Job.

@Vergessene

Vergessene schrieb:aber wie will ich jetzt dafür sorgen, dass die Löhne steigen?

Ja, was ist denn in deiner Branche der Tariflohn, wieviel müsstest du denn bekommen und wieviel bekommst du tatsächlich?

@def

def schrieb:Die Chefs wollten ausbilden, und lieben günstige Arbeitskräfte wie Lehrlinge, aber qualitativ muss es wohl echt unter aller Sau gewesen sein...
O-Ton: "Lieber keinen Azubi, als diese!" ...

Hm, ist sicher mehr Geschwafel wie Wahres.
Vermutlich sind die Anforderungen für diesen Beruf an den Bewerber viel zu hoch.
Was die Vorstellungen vom Einstiegsgehalt anbelangt, ein Lehrlingsgehalt ist festgelegt, das dürfte so ziemlich jedem klar sein, der sich für eine Lehre bewirbt.

@van_Orten

van_Orten schrieb:Das wage ich zu bezweifeln....
Selbst WENN, was sehr unwahrscheinlich ist, durch einen Generalstreik in allen Bereichen (eigentlich nicht organisierbar) ein Mindestlohn durchgesetzt würde hätte dies nur eine steigende Inflation zur Folge....

Du, das ist absolut klar und genauso klar ist auch, dass sich nichts ändern wird, weil "Heizmaterial" nun mal nötig ist, dass ein paar Menschen ihr unvorstellbares Vermögen pflegen können.

Aber ich unterstütze jeden der da nicht mitspielen will und freiweg sagt " Ihr könnt mich mal, ich arbeite mich doch nicht blöde für euch".

Denn Löhne unter 8 Euro sind ein Verbrechen und Mindeslöhne in dem Bereich sorgen sicher nicht für eine steigende Inflation.

@Nymeria

1. Es gibt nicht in jeder Branche einen Tarif in meiner auch nicht... kommt das irgendwann mal an? Für einen Tarif benögt man einen Tarifvertrag.. jetzt tu mir den Gefallen und beließ dich wer einen solchen abschließen kann...

2. Ich werde mich nicht zu Hause hinsetzen und stumpf auf Besserung warten... wie bekloppt ist das denn?

3. Es ging hier um Azubis, deren Gehälter mitnichten festgelegt sind... es gibt Empfehlungen der einzelnen Kammern aber keine Festlegungen.. scheinbar ist das nicht jedem klar. ;) Und das hat auch mit Geschwafel nichts zu tun aber hey, du musst es ja wissen, was Geschwafel ist und was nicht...

LG